Auswahl an Regierungs- und Ressortabkommen mit Partnerländern

Frankreich hat im Bereich Hochschulbildung und Forschung insbesondere mit folgenden Ländern Abkommen geschlossen (Auswahl):

  • Deutschland (1958, 1987, 1997, 1998, 2015, 2019),
  • Norwegen (1983), Russland (1992), Italien (1998), Monaco (1999), Spanien (2006), Großbritannien (2006),
  • Marokko (1960, 1971, 2003), Senegal (1970, 1974), Südafrika (2016),
  • Kanada (1965), Brasilien (1967, 1982, 2006), Mexiko (1972, 1994), Bolivien (1990, 2008), Chile (2006), USA (2008),
  • Südkorea (1981), Israel (1984),
  • Indien (1985), Japan (1974, 1991), Vietnam (2004), Afghanistan (2009), China (2007, 2010)
  • Australien (1990).

Zu den traditionellen Kooperationsländern Frankreichs zählen neben Deutschland und weiteren europäischen Staaten die frankophonen Staaten, hier insbesondere die afrikanischen. In den letzten Jahren werden zudem mit Brasilien, Russland, China, Indien, Japan, Südkorea, Taiwan und Singapur engere Kooperationen angestrebt, oft auch in Form institutioneller statt bilateraler Abkommen. Die Strategie für internationale Kooperation wird zusammen mit den jeweiligen Partnerländern in gemischten Ausschüssen (zum Beispiel mit Kanada), interministeriellen Komitees (zum Beispiel mit Brasilien und Mexiko), durch gemeinsame Ministerräte und Verträge (zum Beispiel mit Deutschland) oder Kooperationsprogramme (Ausschreibungen, zum Beispiel mit Deutschland) umgesetzt. Aber auch die Länder des Kaukasus und Zentralasiens (vor allem Aserbaidschan und Kasachstan) sowie „neu-aufsteigende“ Nationen wie Kolumbien oder Nigeria sind von Interesse.

Frankreich bietet zu den Forschungs- und Innovationssystemen sowie zu den Kooperationen mit zahlreichen Ländern eigene Berichte in französischer Sprache (Dossiers Pays) an (Webseite Länderberichte des Außenministeriums).

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Weitere Informationen
Links/Institutionen

Teilnahme an europäischen Programmen und Initiativen

Als Mitgliedsland der Europäischen Union kann sich Frankreich in allen Programmen unter dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont Europa (2021-27) voll beteiligen. Zur Beteiligung an dem Vorgängerprogramm Horizont 2020 (2014-20) liegen jetzt vorläufige finale Zahlen vor. Bis Dezember 2021 warb Frankreich europäische Fördergelder in Höhe von 7,28 Milliarden Euro ein. Von den insgesamt 7.791 Projekten, an denen sich das Land bisher beteiligte, wies mit 4.007 Projekten mehr als die Hälfte auch eine deutsche Teilnahme auf (Quelle: H2020-ECORDA-Datenbank). 

Andere Varianten europäischer Kooperation setzen nicht auf einen gemeinsamen Fördertopf unter dem Rahmenprogramm der EU, sondern auf die Verbindung verschiedener nationaler Fördertöpfe, um gemeinsame Projekte im Rahmen von Public Public Partnerships (P2Ps) zu finanzieren. Derzeit ist Frankreich an etwa 90 P2Ps beteiligt (Übersicht ERA-LEARN Plattform, Stand Oktober 2023). Dabei hat Frankreich in etwa 20 P2Ps die Koordination übernommen, darunter in den gemeinsamen Programminitiativen (Joint Programming Initiatives, JPI) „Landwirtschaft, Ernährungssicherheit und Klimawandel“ (JPI FACCE), „Neurodegenerative Krankheiten, insbesondere Alzheimer“ (JPND), dem JPCOFUND2 zu neurodegenerativen Krankheiten, dem gemeinsamen europäischen Forschungsprogramm zu seltenen Krankheiten (EJP RD), den ERA-NETs zu Informations- und Kommunikationstechnologien (CHIST-ERA), sowie der Forschungs- und Innovationspartnerschaft mit Afrika zu Ernährungssicherheit und nachhaltiger Landwirtschaft (LEAP-AGRI). Vertreten wird Frankreich überwiegend durch die Nationale Forschungsagentur ANR.

Frankreich, das 1985 zu den Gründungsmitgliedern des Netzwerkes zur Unternehmens- und Innovationsförderung EUREKA gehörte, beteiligt sich auch an dem gemeinsamen Förderprogramm Eurostars. Zuständig ist die Fördereinrichtung Bpifrance (EUROSTARS-Webseite Frankreich). Weiterhin engagiert sich Frankreich beim Europäischen Strategieforum für Forschungsinfrastrukturen (European Strategy Forum for Research Infrastructures, ESFRI).

Im Bereich der Hochschulen gehen die 2019 im Rahmen einer Pilotausschreibung von der Europäischen Kommission ausgewählten 17 Allianzen „Europäische Hochschulen“ auf die Initiative des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron zurück. Das Ministerium für Hochschulbildung und Forschung MESR hatte bereits vor Veröffentlichung der Ausschreibung mitgeteilt, für beteiligte französische Hochschulen in den kommenden zehn Jahren 100 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. 32 französische Hochschulen in 28  Hochschulnetzwerken sind an „Europäischen Hochschulen“ beteiligt.

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Mitgliedschaften in internationalen Regierungsorganisationen und -foren

Frankreich ist Mitglied der G7 und der G20. Während die G7 ein informeller Zusammenschluss der klassischen Industrieländer ist, gehören zu den G20 auch die BRICS-Länder sowie Argentinien, Australien, Saudi-Arabien und die Türkei. Durch die Mitgliedschaft ist Frankreich an den jährlichen Beschlüssen der Staats- und Regierungschefs beteiligt, die auch Bildung und Forschung betreffen können. Zusätzlich finden Treffen der G7- und der G20-Wissenschaftsminister statt.

Frankreich ist Gründungsmitglied der Vereinten Nationen (UN). Außerdem ist es Mitglied der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO).

Frankreich ist Mitglied der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und hat damit in den allgemeinen Bildungs- und Wissenschaftsgremien der OECD vollen Delegiertenstatus.

Frankreich ist als Unterzeichner der Sorbonne-Erklärung 1998 Gründungsmitglied des Bologna Prozesses/Europäischer Hochschulraum und hatte 2015 bis 2018 die Verantwortung für das Bologna-Sekretariat. In diesem Rahmen wurde das 20jährige Jubiläum des Bologna-Prozesses in Paris begangen.

Frankreich ist außerdem Mitglied insbesondere in den folgenden Regierungsorganisationen, die Schwerpunkte in den Bereichen Forschung und Innovation setzen:

  • Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC);
  • Weltbiodiversitätsrat (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services, IPBES);
  • Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO);
  • Internationale Energieagentur (International Energy Agency, IEA);
  • Internationale Organisation für Erneuerbare Energien (International Renewable Energy Agency, IRENA).

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Teilnahme an multilateralen Programmen und Initiativen

Frankreich beteiligt sich seit dem Jahr 2000 regelmäßig an dem OECD-Programm zur Kompetenzmessung von Schülern (PISA). Zwischen 2008 und 2013 hat Frankreich an dem OECD-Programm zur Kompetenzmessung der erwachsenen erwerbstätigen Bevölkerung (PIAAC) teilgenommen und 2014 hat bei der OECD im Rahmen der „Reviews of Innovation Policy“ sein Forschungs- und Innovationssystem evaluieren lassen (siehe Abschnitt „Ergebnisse von Evaluierungen“).

Frankreich ist insbesondere in folgenden multilateralen Programmen und Initiativen vertreten:

  • Belmont Forum
  • Plattform für Nachhaltigkeitsforschung „Future Earth
  • Global Biodiversity Information Facility (GBIF)
  • Internationale Partnerschaft für Wasserstoff- und Brennstoffzellen in der Wirtschaft (International Partnership for the Hydrogen and Fuel Cells in the Economy, IPHE)
  • Open Research Area (ORA) für Sozialwissenschaften.

In der weltweit größten Nichtregierungsorganisation im Bereich Wissenschaft, dem Internationalen Wissenschaftsrat (International Science Council, ISC) ist Frankreich durch die Akademie der Wissenschaften (Académie des Sciences) vertreten.

2017 konnte dank der Unterstützung Frankreichs sowie der UNESCO-IOC die Allianz für Ozeane und Klima („Ocean & Climate Initiatives Alliance“) ins Leben gerufen werden, die internationale Initiativen zum Meeres- und Klimaerhalt zusammenbringt.

Darüber hinaus ist es an zahlreichen europäischen und internationalen Forschungsinfrastrukturen beteiligt, häufig als Sitzland (siehe nächster Abschnitt).

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Sitzland für Einrichtungen internationaler Organisationen

Frankreich fungiert als Sitzland für eine Reihe von internationalen Organisationen mit starkem Bildungs- und/ oder Wissenschaftsfokus. In Paris haben sowohl 

  • die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO)
  • die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
  • die Internationale Energieagentur (IEA)
  • die Europäische Weltraumorganisation (ESA) als auch
  • der Internationale Wissenschaftsrat (International Science Council, ISC) ihren Hauptsitz.

Das Sekretariat des Belmont Forums ist ebenfalls bei der nationalen Forschungsagentur ANR in Paris angesiedelt. Die Beratungsgruppe für Internationale Agrarforschung (CGIAR), ein Zusammenschluss von Einrichtungen, die zur Nahrungsversorgung forschen, wird von Montpellier aus koordiniert. Unter dem Human Frontier Science Program (HFSP) wird seit 1989 multilaterale Grundlagenforschung zu lebenden Organismen gefördert. Die Trägerorganisation hat ihren Sitz in Straßburg.

Zusätzlich beherbergt Frankreich eine Reihe von wichtigen europäischen und internationalen Forschungsinfrastrukturen:

  • Teile der Beschleunigerringe und einige unterirdische Labore der Europäischen Organisation für Kernforschung (Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire, CERN) befinden sich auf französischem Territorium.
  • Der internationale Kernfusions-Forschungsreaktor (International Thermonuclear Experimental Reactor, ITER) wird in der Nähe von Cadarache (Bouches-du-Rhône) gebaut.
  • Das internationale Institut Laue-Langevin (ILL) für Neutronenforschung und -technologie hat seinen Sitz in Grenoble, ebenso wie die European Synchrotron Radiation Facility (ESRF).
  • Einer der fünf Standorte des Europäischen Labors für Molekularbiologie (European Molecular Biology Laboratory, EMBL) befindet sich ebenfalls in Grenoble.
  • Frankreich ist Mitglied im europäischen Teleskop-Netzwerk (Low Frequency Array, LOFAR): eines der 41 Teleskope hat seinen Standort in Nançay.
  • Das Europäische Infrastrukturnetzwerk für Klinische Forschung (European Clinical Research Infrastructure Network, ECRIN) hat seinen Sitz in Paris, ebenso wie das Europäische Netzwerk für digitale Infrastruktur in den Geistes- und Sozialwissenschaften („Digital Research Infrastructure for the Arts and Humanities", DARIAH).

Frankreich ist neben Argentinien Sitzland des UNESCO International Institute for Educational Planning (IIEP). Zwei der sogenannten Kategorie 2-Institute, das International Centre for Pure and Applied Mathematics (ICPAM) in Nizza und das International Centre for the registration of serial publications (ISSN) in Paris, befinden sich in Frankreich. Insgesamt 26 UNESCO-Chairs und 4 UNITWIN-Netzwerke sind in Frankreich angesiedelt.

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