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EU fördert Forschung zu Ursachen und neuen Therapien der Multiplen Sklerose

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Der Verlauf einer Multiplen Sklerose (MS) kann meist durch Medikamente gebremst werden, doch eine Heilung ist derzeit nicht möglich. Dass Epstein-Barr-Viren an der Entstehung der MS beteiligt sind, gilt inzwischen als gesichert. Unbekannt ist jedoch, wie die Erreger die Erkrankung auslösen. Die Europäische Union fördert nun in ihrem Programm Horizont Europa das internationale Forschungskonsortium BEHIND-MS, das diese Zusammenhänge aufklären will, um spezifische Biomarker und zielgerichtete Therapieansätze zu identifizieren. Das Konsortium unter der Federführung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) erhält 7,1 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren.

An Multipler Sklerose (MS), einer entzündlichen Erkrankung des zentralen Nervensystems, leiden in Deutschland etwa 250.000 Menschen – weltweit sind es geschätzt 2,8 Millionen. Bei der MS kommt es im Gehirn und im Rückenmark zu einem entzündungsbedingten Verlust der Myelinschicht, die die Nerven isoliert – mit teilweise schwerwiegenden Folgen wie Lähmungen oder schweren Sehstörungen. Die Ursache für diese Zerstörung ist nicht bekannt. Virusinfektionen, insbesondere mit dem Epstein-Barr-Virus, standen schon seit Jahren unter Verdacht. 2022 gelang es dann einer US-Forschungsgruppe eine Evidenz für eine ursächliche Beteiligung des Virus an der Erkrankung zu finden.

Zur weiteren Untersuchung dieses Zusammenhangs fördert die EU in ihrem Forschungsförderprogramm Horizont Europa nun das internationale Konsortium "BEDIND-MS" unter der Federführung des Deutschen Krebsforschungszentrums. An dem Verbund beteiligen sich insgesamt zwölf Partnerinstitutionen aus sechs europäischen Ländern. Das interdisziplinäre Team will zunächst neue Zell- und Tiermodelle entwickeln, an denen die Interaktionen von Viren, Immunzellen und Nervenzellen unter möglichst naturnahen Bedingungen detailliert mitverfolgt werden können. An diesen Systemen wollen die Forschenden dann verschiedene Hypothesen zur Krankheitsentstehung testen, wobei auch Theorien geprüft werden sollen, die sich nicht allein auf das marodierende Immunsystem konzentrieren. Auch die Suche nach genetischen oder infektiösen Ko-Faktoren, die die Erkrankung begünstigen, wird Teil des Forschungsprogramms sein. Damit sollen sich Menschen mit besonders hohen Erkrankungsrisiken besser identifizieren lassen. Die Fördersumme für BEHIND-MS beträgt insgesamt 7,1 Millionen Euro über fünf Jahre. Knapp 3,7 Millionen davon gehen an das DKFZ.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum Redaktion: von Friederike Mang, VDI TZ GmbH Länder / Organisationen: Belgien Italien Niederlande Schweiz Spanien EU Themen: Förderung Lebenswissenschaften

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