Trotz Wirtschaftskrise setzen Staaten zunehmend auf den Ausbau ihrer Forschung. Allein in den Jahren von 2007 bis 2013 stiegen die weltweiten Investitionen in Forschung um 31 Prozent auf insgesamt 1,37 Billionen Euro. Das globale Bruttoinlandsprodukt stieg im gleichen Zeitraum hingegen nur um 20 Prozent.
Trotz insgesamt positiver Bilanz weisen die Verfasser darauf hin, dass in Ländern wie Italien, Australien und Großbritannien die öffentlichen Mittel für Forschung insgesamt gesunken sind. Der Anstieg des Forschungsbudgets sei daher teilweise auf private Investoren zurückzuführen. Den höchsten Anteil an den weltweilen Forschungsausgaben haben die USA mit 28 Prozent. Danach folgen China mit 20 und die Europäische Union mit 19 Prozent.
Analog zu den Forschungsbudgets ist auch die Anzahl an Wissenschaftlern gestiegen. Seit 2007 erhöhte sich deren Zahl auf insgesamt 7,8 Millionen - ein Anstieg von 21 Prozent. Ein Großteil (22 Prozent) lebt und arbeitet in der Europäischen Union. China beschäftigt knapp 19 Prozent aller Wissenschaftler und überholte damit die USA mit knapp 17 Prozent.
Eine weitere positive Entwicklung ist das abnehmende Nord-Süd-Gefälle im Bereich Forschung und Entwicklung. Um ihre Wirtschaft unabhängiger von natürlichen Ressourcen zu machen, haben immer mehr Länder die Bereiche Hochschulbildung sowie Forschung und Innovation in ihre nationalen Entwicklungsstrategien integriert. Nicht zuletzt hier liegt die Ursache für den Anstieg der weltweiten Forschungsausgaben.
Der UNESCO-Wissenschaftsbericht ist als pdf-Version (Volltext) für jedermann zugänglich. Auch einzelne Kapitel zu ausgewählten Themen (z.B. Hochschulen, Nachhaltigkeit), Ländern (z.B. Russland, Indien, China, Japan, USA) bzw. größeren Regionen (z.B. Arabische Staaten, EU, Westafrika, Zentralasien) sind herunterladbar. Eine kostenpflichtige Druckversion kann bestellt werden. Zusammenfassungen des Berichts werden in mehreren Sprachen publiziert (u.a. Englisch, Deutsch). Daten zu ausgewählten Themen (Humanressourcen, Mobilität, FuE-Ausgaben, Wirtschaft, Publikationen) und Großregionen stellt die UNESCO auf ihrer Webseite zusätzlich zur Verfügung.
Zum Nachlesen:
- Deutschlandfunk (10.11.2015): Wissenschaft im Aufwind
- University World News (14.11.2015): Big five still dominate in share of world’s Researchers