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Deutschland und Polen - Jahrhunderte eines kulturellen Dialogs

„Deutschland und Polen – Jahrhunderte eines kulturellen Dialogs“, so lautet das Schwerpunktthema des neuen “Spiegels der Forschung”, des Wissenschaftsmagazins der Universität Gießen, das gerade erschienen ist. Dokumentiert werden in dieser Ausgabe (Heft 1-2013) ausgewählte Vorträge einer Ringvorlesung aus dem Wintersemester 2012/13. Zwei Beiträge aus der Genetik und Biologie ergänzen das Heft.

    Die Universitäten Gießen und Lodz, Polen, sind bereits seit 35 Jahren durch eine äußerst lebendige Partnerschaft, die bereits zu Zeiten des „Kalten Kriegs“ geschlossen wurde, mit einander verbunden. Seit dem Wintersemester 2012/13 gibt es jetzt den Masterstudiengang "Deutschsprachige Literatur und Kultur im östlichen Europa" auch als binationalen Studiengang mit Doppelabschluss der Universitäten Gießen und Lodz, gefördert durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Die erste Doppelurkunde ist bereits ausgestellt. Im Rahmen dieses Studiengangs fand im Wintersemester 2012/13 eine Ringvorlesung über „Deutschland und Polen – Jahrhunderte eines kulturellen Dialogs“ statt, die in dieser Ausgabe des „Spiegels der Forschung“ in Auszügen und in gekürzter Form dokumentiert wird.

    Den Auftakt des Schwerpunkts bilden die Beiträge der beiden Organisatoren der Ringvorlesung: Die Germanistin Prof. Dr. Cora Dietl befasst sich am Beispiel Dietrichs von der Glezze pikante Erzählung „Der Borte“ mit der deutschen Literatur in Schlesien im 13. Jahrhundert. Thema des Historikers und Experten für osteuropäische Geschichte Prof. Dr. Hans-Jürgen Bömelburg sind unter dem Titel "Jenseits der Nationalgeschichte" die deutsch-polnischen Verflechtungen in Mitteleuropa seit dem 15. Jahrhundert.

    Unter dem Titel "Interpretation statt Übersetzung" geht es in dem Beitrag des Slavisten Prof. Dr. Thomas Daiber um Psalterparaphrasen der Reformationszeit in Polen. "Schlesien als Wiege der deutschen Literatur?", fragt der Germanist Dr. Kai Bremer und befasst sich mit dem Literaturreformer Opitz und den „Schlesischen Dichterschulen“. "Texte aus und zum Getto Lodz/Litzmannstadt" stellt Dr. Markus Roth von der Arbeitsstelle Holocaustliteratur der Universität Gießen vor und setzt sich mit ihrer Rezeption vorwiegend in Deutschland und Polen auseinander. Leon Kruczkowski und sein Drama „Niemcy“ stellt der Slavist Prof. Dr. Reinhard Ibler unter dem Titel „Die Deutschen sind Menschen“ vor, einem Zitat aus dem polnischen Drama der Nachkriegszeit. Um polnische Popkultur zwischen Ost und West im Kalten Krieg geht es in dem Beitrag von Priv.-Doz. Dr. Markus Krzoska, der "Von „Bikinisten“, „Big Bit“ und polnischem Punk" berichtet.

    Zwei Beiträge aus der Humangenetik und Biologie ergänzen dieses Heft: Den ersten Fall von Alzheimer-Krankheit molekular geklärt haben die Autoren Prof. Dr. Ulrich Müller, Pia Winter und Prof. Dr. Manuel B. Graeber, Sydney, Australien. Die Entdeckung einer Mutation im Gen PSEN1 bei der Patientin Auguste Deter ist des Rätsels Lösung. Ebenfalls Ergebnis einer internationalen Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäten Gießen, Leipzig, dem spanischen Teneriffa und Santa Marta in Kolumbien sind die beiden neuen Arten mariner amöboider Algen aus dem Lebensraum Biofilm, die der Biologe Prof. Dr. Reinhard Schnetter und seine Arbeitsgruppe gefunden haben. Unter dem Titel "Selbstversorger und trotzdem Räuber" gibt er einen Überblick über zwei Jahrzehnte intensiver Forschungsarbeit über amöboide Algen.

    Der „Spiegel der Forschung“, das Wissenschaftsmagazin der Universität Gießen, liegt aus im Hauptgebäude der Universität (Ludwigstraße 23), in der Universitätsbibliothek (Philosophikum I, Otto-Behaghel-Straße 8) und in der Zweigbibliothek (Philosophikum II, Karl-Glöckner-Straße 21 F) oder kann bei der Pressestelle der Universität kostenlos bestellt werden: pressestelle(at)uni-giessen.de. In den nächsten Tagen ist auch die neueste Ausgabe unter www.uni-giessen.de/spiegel-der-forschung im Netz zu finden.

    Kontakt:

    Christel Lauterbach, M.A.
    Justus-Liebig-Universität Gießen
    Redaktion „Spiegel der Forschung"
    Telefon: 0641 99-12040
    E-Mail: christel.lauterbach(at)admin.uni-giessen.de

    Quelle: IDW Nachrichten / Justus-Liebig-Universität Gießen Redaktion: Länder / Organisationen: Polen Themen: Geistes- und Sozialwiss. Lebenswissenschaften sonstiges / Querschnittsaktivitäten

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