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Ehrendoktorwürde für drei internationale Ökonomen

Die Abteilung Volkswirtschaftslehre der Universität Mannheim würdigt die wissenschaftlichen Verdienste von Richard Blundell, Torsten Persson und Jean Tirole.

Mit Richard Blundell vom University College London, Torsten Persson von der Universität Stockholm und Jean Tirole von der Universität Toulouse ehrt die Universität Mannheim drei international führende Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler für ihr herausragendes wissenschaftliches Werk. Zugleich haben sie sich als die Mitglieder des wissenschaftlichen Komitees des Netzwerks ENTER um den Austausch von Doktorandinnen und Doktoranden zwischen ihren Hochschulen und der Universität Mannheim verdient gemacht.

„Ich wäre nicht überrascht, diese international renommierten Volkswirtschaftler in der Vorschlagsliste für den nächsten Nobelpreis in Wirtschaftswissenschaften wiederzufinden“, so Dekan Professor Dr. Martin Peitz über die Geehrten. Die Universität würdigt mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde die exzellente Forschungsleistung der Wissenschaftler auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und nimmt die Forscher in ihren erweiterten Kreis auf.

Die Verleihung fand am Freitag, 21. Oktober 2011, in einer Feierstunde im Rittersaal des Mannheimer Schlosses statt.

Richard Blundell, Ricardo Professor für Politische Ökonomie am University College London und Forschungsdirektor am Institute for Fiscal Studies in London, gilt als einer der bedeutendsten lebenden Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, so die Mannheimer Professoren Ernst-Ludwig von Thadden und Martin Peitz in ihrer Begründung zur Verleihung der Ehrenwürde. Die Arbeit von Blundell umfasst die gesamte Breite der Finanzwissenschaft und der Sozial- und Wirtschaftspolitik und hat Generationen von Forschern beeinflusst. Seine Untersuchungen zur Wirksamkeit und optimalen Ausgestaltung von Arbeitslosenunterstützung und zu Modellen der Lohnsubvention haben Jahre vor der Diskussion in Deutschland, im Rahmen der „Hartz IV“-Reformen, konzeptionelle Grundlagen für die empirische Untersuchung der Wirksamkeit sozialpolitischer Maßnahmen gelegt. Spätere international vergleichende Arbeiten, zum Beispiel zur Evaluation arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen oder zur steuerpolitischen Behandlung alleinerziehender Mütter, greifen diese Forschung auf und haben der sozialpolitischen Diskussion in Europa wichtige Impulse gegeben.

Torsten Persson, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Stockholm und Centennial Professor an der London School of Economics, hat für seine wissenschaftlichen Leistungen bereits zahlreiche Würdigungen und Berufungen in Ehrenämter erfahren. Perssons Forschung umspannt ein breites Feld von Fragen der politischen Ökonomik, der Entwicklungsökonomik, Makroökonomik, der Institutionenökonomik, der Sozialpolitik und der internationalen Ökonomik. Seine zahlreichen Publikationen reichen von Fragen der schwedischen Wirtschaftspolitik bis zur Untersuchung der wirtschaftlichen Auswirkungen von Verfassungen.

Jean Tirole, wissenschaftlicher Direktor des Institut d'Economie Industrielle (IDEI) der Universität Toulouse I und Gastprofessor am MIT (Massachusetts Institute of Technology), zählt zu den einflussreichsten und produktivsten Wirtschaftswissenschaftlern weltweit. Er bewies Weitsicht, als er bereits Anfang der 1980er Jahre über Spekulationsblasen forschte. Neben seinen Arbeiten zur Industrieökonomik, Spieltheorie und Vertragstheorie hat er in jüngerer Zeit außerdem eine Reihe von viel beachteten Arbeiten an der Schnittstelle von Psychologie und Ökonomie publiziert sowie größere Stellungnahmen zu aktuellen wirtschaftspolitischen Fragen beigetragen, wie zum Beispiel zum Problem der globalen Erwärmung.

ENTER (European Network for Training in Economic Research) ist ein Zusammenschluss acht führender Forschungszentren für Volkswirtschaftslehre in Europa mit dem Ziel, die internationale Forschung auf höchstem Niveau zu fördern. Dies geschieht durch den Austausch von Doktorandinnen und Doktoranden zwischen volkswirtschaftlichen Fakultäten in Barcelona (Autonoma), Brüssel, London (UCL), Madrid, Mannheim, Stockholm, Tilburg und Toulouse.

Kontakt
Katja Bär
Pressesprecherin
Universität Mannheim
Schloss
68131 Mannheim
Tel.: 0621 - 181 - 1013
E-Mail: baer(at)uni-mannheim.de
Web: www.uni-mannheim.de

Quelle: Universität Mannheim Redaktion: Länder / Organisationen: Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Schweden Frankreich Themen: Wirtschaft, Märkte Geistes- und Sozialwiss. Fachkräfte

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