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Bevölkerung/Geografie

Ländername

Ukraine

Ukrajina (Україна)

Fläche

603.700 km² (einschl. Krim),

nach Russland das flächenmäßig größte Land Europas

Bevölkerungszahl

43,952,299

(Schätzung Juli 2018)

Lebenserwartung

Männer: 67,7 Jahre

Frauen: 77,4 Jahre

(Schätzung 2018)

Altersstruktur

0-14 Jahre: 15,95 %

15-64 Jahre: 67,56 %

65 Jahre und älter: 16,5 %

(Schätzung 2018)

Bevölkerungswachstum

-0,6 %

(Schätzung 2015)

Bevölkerungsgruppen

Ukrainer 78 %,

Russen 17 %,

Weißrussen 0,6 %.

Insgesamt über 130 Nationalitäten, u. a. Moldauer, Bulgaren, Ungarn, Rumänen, Polen und weitere kleinere Bevölkerungsgruppen (Volkszählung 2001).

Sprachen

Staatssprache Ukrainisch

Verkehrssprache auch Russisch (überwiegend im Süden und Osten)

Religionen

Russisch-Orthodox (Moskauer Patriarchat) 26,1 %,

Ukrainisch-Orthodox (Kiewer Patriarchat) 50,4 %,

Ukrainisch-Orthodox (autokephal) 7,2 %,

Griechisch-Katholisch (uniert mit Rom) 8,0 %.

Kleinere jüdische, römisch-katholische und protestantische Gemeinden (insb. Baptisten); Islam (v. a. Krimtataren)

Nationaltag

24. August 1991 (Tag der Unabhängigkeit)

Zeitzone

MEZ+1 (UTC+2)

Sommerzeit März bis Oktober: MEZ+2 (UTC+3)

Klima

gemäßigt kontinental

Währung

1 Ukrainische Hrywnja UAH / 100 Kopijok

 

Aktueller Wechselkurs unter OANDA.com - Währungskonverter (siehe u. a. Link)

Vorwahl

+380

Quelle: Auswärtiges Amt (Deutschland), Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Kiew, Spiegel Jahrbuch, CIA World Factbook, TravelShop

Die Ukraine ist mit 603.700 km² nach Russland das flächenmäßig größte und östlichste Land Europas sowie der drittgrößte Mitgliedstaat der GUS (Gemeinschaft Unabhängiger Staaten). Sie grenzt im Süden an das Schwarze Meer und an das Asowsche Meer, im Südwesten an Rumänien und die Republik Moldau, im Westen an Ungarn, die Slowakei und Polen, im Norden an Belarus und schließlich im Nordosten und Osten an die Russische Föderation.

Der die Ukraine, ihre Geografie und Geschichte bestimmende Fluss ist der 2.285 km lange Dnipro (Dnjepr), welcher das Land in West und Ost teilt. Drei riesige Stauseen sorgen sowohl für die Wasserspeicherung als auch für die Energieversorgung des Landes.

Die Fläche der Ukraine bildet den Westteil des eurasischen Steppengürtels. Das nördliche Grenzland zu Belarus, Polessien, ist von den Pripjat-Sümpfen gekennzeichnet. Dem schließt sich nach Süden ein Mischwaldstreifen an. Er erstreckt sich, rechts des Dnipro über das Gebiet Wolhyniens im Norden, das nach Polen hineinreichende Galizien im Nordwesten und das Gebiet Podoliens in der Westukraine.

Die Zentral- und Ostukraine wird von einem Wald- und Steppengebiet dominiert. Die hier vorhandenen Schwarzerdeböden sind äußerst ertragreich, was durch das milde Klima und die damit langen Vegetationsperioden wesentlich begünstigt wird. Die Waldsteppe geht in natürliche Steppen über, die bis auf die Flussufer baumlos sind und im äußersten Süden und Osten als Folge starker Trockenheit versalzen.

Die Ostukraine gliedert sich in die sogenannte Sloboda-Ukraine um Charkiw im Norden und das Donez-Becken im Süden.

Es gibt nur wenige Gebirgszüge in der Ukraine, und zwar in den Waldkarpaten im äußersten Westen des Landes an der Grenze zur Slowakei und Rumänien. Dort befindet sich der 2.061 m hohe Gowerla, der höchste Berg des Landes. Dazu erhebt sich an der Südküste der ansonsten flachen Krimhalbinsel das Jailagebirge mit bizarren Felsformationen bis zu 1.500 m Höhe. (Hinweis im Hinblick auf die politischen Ereignisse 2014: Die Krim gehört aus Sicht der Bundesregierung völkerrechtlich weiterhin zur Ukraine, wird aber derzeit faktisch von Russland kontrolliert.)

Den bewaldeten Gebieten im Westen und Norden ist eine Höhe zwischen 200 und 400 m gemeinsam. Die Süd- und Ostukraine besteht wesentlichen aus flachen Niederungen unter 200 m, die von den größten Flüssen - Dnister, Bug, Dnipro und Donez durchzogen werden.

Der größte Teil der Ukraine gehört einer gemäßigten Klimazone an, auf der Krim herrschen subtropische Klimaverhältnisse. Der Norden und Nordosten ist vom Kontinentalklima geprägt, mit kalten Wintern und warmen Sommern. Die meisten Niederschläge fallen im Bergland und in den Karpaten.

Politik/Administration

Ländername

Ukraine

(Ukrajina, Україна)

Hauptstadt

Kiew (Київ)

Regierungsform

Parlamentarisch-präsidiale Republik

Staatsoberhaupt

Präsident Wolodymyr SELENSKYJ (Володимир Зеленський)

Amtsantritt am 20. Mai 2019

Regierungschef

Denys SCHMYHAL

Ministerpräsident (seit 04.03.2020)

Außenminister

Dmytro KULEBA

(seit 04.03.2020)

Bildungs- und Wissenschaftsminister

Oksen Lisovy

(seit 21.03.2023)

Parlament

Ein-Kammer-Parlament

Werchowna Rada (Верховна Рада) - Oberster Rat

Regierungsparteien

Gewählt wird nach einem Mischsystem: 225 Sitze werden über ein Verhältniswahlsystem an Listen vergeben (mit 5-Prozent-Sperrklausel), 225 per Mehrheitswahl an Direktkandidaten in den Wahlkreisen, wobei 26 Mandate aufgrund der Krim-Besetzung und des Konflikts in der Ostukraine nicht vergeben wurden.

 

Nach der jüngsten Wahl vom 21. Juli 2019 sind im Parlament folgende Fraktionen und Gruppen vertreten (derzeit 424 Abgeordnete):

  • Diener des Volkes 254
  • Oppositionsplattform für das Leben 43
  • Vaterlandspartei 26
  • Europäische Solidarität (von Petro Poroschenko) 25
  • Stimme 20
  • Oppositionsblock 6
  • Andere Gruppierungen 4
  • Fraktionslose Abgeordnete 46

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Quelle: Web-Portal der ukrainischen Regierung

Politisches System

Nach der Verfassung vom 28. Juni 1996 war die Ukraine eine Präsidialdemokratie. Politik und Verwaltung waren stark auf den Staatspräsidenten als zentrale Verfassungsinstitution und Ausdruck staatlicher Macht ausgerichtet. Am 1. Oktober 2010 hat das ukrainische Verfassungsgericht eine umfassende  Verfassungsänderung von 2004 im Zuge der "Orangenen Revolution" aus prozeduralen Gründen für verfassungswidrig und damit ungültig erklärt. Damit galt wieder die Verfassung von 1996. Der Präsident konnte jetzt das Kabinett wieder ohne Zustimmung des Parlaments ernennen und entlassen.

Die Ukraine ist seit Beginn der „Euromaidan“-Proteste im November 2013 nicht mehr vollständig zur Ruhe gekommen. Bei Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften waren dabei im Februar 2014 rund 100 Personen ums Leben gekommen. Durch zahlreiche Austritte aus der Regierungsfraktion „Partei der Regionen“ verlor die Regierung im Februar 2014 ihre Mehrheit an die Opposition.

Die Ukraine befindet sich in einer schwierigen Umbruchsituation, die einerseits durch die völkerrechtswidrige Annexion der Halbinsel Krim durch Russland und den Konflikt in der Ost-Ukraine, andererseits durch Reformbemühungen geprägt ist. Schwer bewaffnete pro-russische Separatisten kämpfen in der Ost-Ukraine gegen offizielle ukrainische Kräfte und haben sich in den nicht anerkannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk zusammengeschlossen.

Nach der Flucht von Wiktor Janukowytsch beschloss das Parlament die Neuwahl des Präsidenten, die Petro Poroschenko im Mai 2014 schon im ersten Wahldurchgang mit großer Mehrheit in allen Regionen des Landes (insgesamt 54,7 Prozent) gewann. Poroschenko rief im August 2014 vorzeitige Neuwahlen aus, die am 26. Oktober 2014 stattfanden. Nach dem endgültigen Scheitern der ursprünglich fünf Parteien umfassenden Koalitionsregierung unter Ministerpräsident Jazenjuk im Februar 2016 konnten sich die zwei größten Fraktionen BPP und Narodny Front im Parlament (Werchowna Rada) im April 2016 auf die Bildung einer neuen Koalition verständigen, die allerdings rechnerisch keine Mehrheit im Parlament hatte und daher auf Absprachen mit anderen politischen Kräften angewiesen war (Quelle: Auswärtiges Amt).

Bei den Präsidentschaftswahlen im April 2019 fegte der Politsatiriker und -neuling Wolodymyr Selenskyj mit einem historischen Ergebnis Amtsinhaber Poroschenko aus dem Amt (fast 75 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmten im zweiten Wahlgang für Selenskyj). Am 21. Juli 2019 fanden in der Ukraine dann vorgezogene Parlamentswahlen statt, nachdem der neu gewählte Präsident Selenskyj bei seiner Antrittsrede am 20. Mai Neuwahlen ausgerufen hatte. Internationalen und nationalen Wahlbeobachtungsmissionen zufolge verliefen die vorgezogenen Parlamentswahlen weitgehend frei und fair und im Einklang mit ukrainischen Gesetzen und demokratischen Standards. Selenskyjs Partei „Diener des Volkes“, die ausschließlich auf politische Novizen setzte, eroberte aus dem Stand die Werchowna Rada. Mit 254 von 424 Sitzen können die „Diener des Volkes“ sogar alleine regieren, ein Novum in der postsowjetischen Ukraine (Quelle: Forschungsstelle Osteuropa, Universität Bremen, Länderanalysen Ukraine).

Aktuelle Situation

Am  29.  August  2019  fand  die  erste  Sitzung  der  Werchowna  Rada  statt. Oleksij Hontscharuk wurde zum neuen Premierminister gewählt. Sein Ministerkabinett umfasst statt wie bisher 25 nur noch 17 Ministerien, da mehrere Ministerien aufgelöst oder mit anderen zusammengelegt wurden. Mit einem Altersdurchschnitt von 39 Jahren war es das jüngste Ministerkabinett in der Geschichte der Ukraine, wozu auch die neue junge Bildungs- und Wissenschaftsministerin Hanna Novosad beitrug.

Am 05. März 2020 fand nach einer Regierungskrise eine Kabinettsumbildung statt, in dessen Folge Frau Dr. Liubomyra Mandsii das Amt der Bildungs- und Wissenschaftsministerin (vorher Vizeministerin) übertragen wurde.

Quellen: Auswärtiges Amt, Forschungsstelle Osteuropa (Universität Bremen, Länderanalysen Ukraine)

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Wirtschaftsinformationen

Die Reihe "Wirtschaftsdaten kompakt" von Germany Trade and Invest (GTAI) wird zweimal jährlich im Mai und November aktualisiert. Folgende Indikatoren sind unter anderem enthalten: Einwohner, Bevölkerungsdichte, Währung, Wechselkurs, Bruttoinlandsprodukt, BIP je Einwohner, BIP-Wachstum, Inflationsrate, Durchschnittslohn, Arbeitslosigkeit, Haushaltssaldo, Außenhandel, wichtigste Ein- und Ausfuhrgüter, wichtigste Handelspartner, ausländische Direktinvestitionen, Länderbonität, Devisenreserven, Außenhandel mit der EU und Deutschland, wichtigste deutsche Ein- und Ausfuhrgüter.

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