Hyderabad

Die Stadt Hyderabad ist die Hauptstadt der Region Telangana. Sie liegt im zentralen Süden Indiens am Musi-Fluss innerhalb des Telangana-Plateaus. Nach einem im Jahr 2011 durchgeführten Zensus lebten zu dem Zeitpunkt im Stadtkern (Hyderabad Urban District) knapp 4 Millionen Einwohner. Der hohe Zuzug führt dazu, dass Hyderabad zu den schnellst wachsenden Städten Asiens zählt; die Einwohnerzahl der Stadt liegt nach aktuellen Schätzungen bei fast 7 Millionen, die der gesamten Metropolregion bei etwa 10 Millionen. Hyderabad wurde im Mercer’s Quality of Living Index zum fünften Mal in Folge als lebenswerteste Stadt Indiens ausgezeichnet und ist unter den Top 30-Städten Indiens im Ease of Living-Index gelistet.

Hyderabad gilt als wichtiger Treiber der indischen Wirtschaft. Zwischen 2016 und 2021 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Region jährlich um etwa 11,1 Prozent gewachsen. Als traditioneller Produktions- und Handelsplatz für Güter wie Schmuck, hochwertige Textilwaren und Kunstobjekte gemeinhin bekannt als Stadt der Perlen, gilt Hyderabad heute als aufstrebendes IT-Zentrum Indiens. Während 2004/2005 noch 27 IT-Unternehmen in Hyderabad ansässig waren, betrug 2015/2016 die Anzahl der gemeldeten IT- und ITeS (Information Technology Enabled Services) Unternehmen bereits 1.500. In dem Zeitraum ist die IT-Branche in Hyderabad auch im nationalen Vergleich überdurchschnittlich stark gewachsen: Der Anteil an der Anzahl der Unternehmenssitze stieg dort von 7,9 auf 11,1 Prozent. Zudem stammten 2015/2016 insgesamt 13 Prozent aller indischen Exporte im IT-Bereich aus Hyderabad, was die Region auch international zu einem wichtigen Cluster für die IT-Branche macht. Das Exportvolumen der IT-Branche verzeichnete zwischen 2014 und 2021 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 13 Prozent.

Neben dem IT-Sektor haben sich auch nachgelagerte Bereiche wie das Auslagern von Geschäftsprozessen an externe Dienstleister (Business Process Outsourcing) in der Region angesiedelt. Im Vergleich zu anderen indischen Metropolen wie Bangalore, Delhi oder Mumbai profitieren Unternehmen in Hyderabad von niedrigen Lohnkosten bei gleichzeitigem hohen Qualifikationsstand der Arbeitskräfte.

Die Arbeitslosenquote der Region ist lediglich für den städtischen Teil Hyderabads erhoben und beträgt dort etwa 9,5 Prozent. Ein großer Unterschied liegt hierbei in den Erwerbstätigenzahlen für Männer und Frauen.  Die Erwerbsbeteiligungsquote der Männer beträgt etwa 96 Prozent; die der Frauen liegt mit weniger als drei Vierteln signifikant darunter.

Die Unternehmensstruktur Hyderabads ist stark von Kleinstunternehmen geprägt. Offiziellen Informationen der Stadtregierung zufolge gibt es in der Stadt insgesamt ca. 12.600 Unternehmen, von denen etwa die Hälfte Kleinstunternehmen und etwa 5.000 kleine Unternehmen sind; die Anzahl der mittelgroßen Unternehmen ist mit 180 vergleichsweise gering. Eine gründungsfreundliche Landschaft mit Inkubatoren und Investoren macht Hyderabad zu einem attraktiven Standort für Start-ups. Hyderabad beheimatete 2018 etwa 6 Prozent aller Start-ups Indiens und gilt als viertgrößte Start-up-Region des Landes, nach Bangalore, der National Capital Region Delhi und Mumbai.

Multinationale Unternehmen wie Facebook, Google, Amazon, IBM, Dell, Oracle und Motorola unterhalten Niederlassungen in Hyderabad und stellen einen wichtigen Grundpfeiler des schnellwachsenden IT-Sektors in der Region dar. Dieser wird zudem unterstützt durch zwei Technologieparks mit Branchenfokus: den Software Technology Park of India (STPI) und die Hitec City, die sich auf etwa 53 km² über die Randbezirke Hyderabads erstreckt. Weitere Einrichtungen wie der Apparel Export Park, der Export Promotion Park, ein Hardware Park oder auch der Biotech Park, die in den Vororten der Stadt angesiedelt sind, ergänzen die Infrastruktur der Region.

In der Region Hyderabad wird eine Vielzahl von Sprachen gesprochen; am weitesten verbreitet sind Urdu, Hindi, Telugu und Englisch. Offiziellen Angaben der Stadtverwaltung nach besitzt die Region eine Alphabetisierungsrate von 83,25 Prozent.

In Hyderabad gibt es vier Universitäten: Osmania University, Jawaharlal Nehru Technological University (JNTU), Telangana Open University und Hyderabad Central University. Letztere wird von der University Grants Commission, einer Regierungseinrichtung zur Gewährleistung von Standards in der Hochschulbildung, als „Universität mit Potenzial für Exzellenz“ eingestuft.

Insbesondere auf Hochschulebene existiert eine Reihe von Kooperationen mit deutschen Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Bereits 2005 wurde zwischen der Universität Würzburg und dem „Centre for DNA Fingerprinting and Diagnostics“ eine vom BMBF als „Deutsch-Indisches Infektionsbüro“ geförderte Kooperation eingegangen, während 2009 ein gemeinsames Graduiertenkolleg der WWU Münster und der Universität Hyderabad für molekulare und zelluläre Zuckerbiologie und -chemie eingerichtet wurde. Auch die Universität Vechta vertiefte kürzlich die Beziehungen zur Region, indem sie einen Kooperationsvertrag mit der English and Foreign Languages University (EFLU) in Hyderabad schloss.

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