Katar

Das Emirat Katar ist ein souveräner arabischer Staat (Dawlat Qatar [arab.], State of Qatar [engl.]). Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird das Land als absolute Monarchie von der Familie Al-Thani regiert. Das im Nordosten der Arabischen Halbinsel am Persischen Golf gelegene Staatsgebiet hat eine Fläche von insgesamt 11.627 Quadratkilometern und knapp 2,8 Millionen Einwohner.

Aufgrund seines hohen Erdöl- und Erdgasvorkommens hat Katar eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen weltweit (Platz 12 in der Liste der Weltbank). Das Land liegt im globalen Vergleich der Erdölgewinnung auf Platz 14 (2018) und gehört zu den Top 5 Ländern mit der höchsten Erdgasgewinnung. Hinter Russland betreibt Katar den zweitgrößten Nettohandel mit Erdgas der Welt (2017). 2017 erwirtschaftete die Gewinnung von Erdöl einen Anteil von 13 Prozent und die von Gewinnung von Erdgas einen Anteil von 34 Prozent am Bruttoinlandsprodukt. Weitere wichtige Branchen sind in Katar die Baubranche und das verarbeitende Gewerbe, die jeweils rund 10 Prozent des Bruttoinlandprodukts ausmachen.

Katars Bevölkerungsstruktur ist stark durch ausländische Einflüsse geprägt: Nur ungefähr 12 Prozent der im Staat lebenden Menschen sind im Besitz der katarischen Staatsbürgerschaft. Zudem konzentriert sich die Bevölkerung stark auf die Hauptstadt Doha (knapp 40 %) und die nur wenige Kilometer entfernte Stadt Al-Rayyan (rund 25 %). Doha liegt an der Westküste des Landes und hat knapp eine Million Einwohner, Al-Rayyan rund 600.000.

In unmittelbarer Nähe der beiden Städte befinden sich zwei neue Freihandelszonen, Ras Bufontas und Umm Alhoul, mit denen sich Katar international weiter öffnen möchte. Die Airport Free Zone Ras Bufontas ist direkt am Flughafen Hamad gelegen, bietet Unternehmen eine industrielle Infrastruktur und fokussiert sich vor allem auf die Bereiche Logistik, Leichtindustrie, Konsumgüter, Dienstleistungen, Pharmazie und Technologieunternehmen. Die Port Free Zone Umm Alhoul soll durch ihre Lage am Hafen Hamad, der 27 Prozent des Handels der GCC-Region (Cooperation Council for the Arab States of the Gulf) ausmacht, Katars Importe und Exporte fördern, insbesondere in der Logistikbranche, der maritimen Industrie, der Kunststoffindustrie und weiteren Fertigungsbranchen.

Zur langfristigen Absicherung des Wirtschaftswachstums unternimmt Katar zunehmend Anstrengungen, die nationale Ökonomie weiter zu diversifizieren. Das Land ist laut seiner Qatar National Vision 2030 darauf bedacht, den nicht-energiebezogenen Wirtschaftssektor weiter auszubauen und zu einer technologisch fortschrittlichen Gesellschaft zu werden. Als wichtiger Meilenstein hierfür wurde der Qatar Science & Technology Park (QSTP) nahe Doha errichtet. Als Cluster und Innovation Hub bietet der QSTP ausländischen und inländischen technologieorientierten Unternehmen die Möglichkeit, sich in den Gebäuden des Parks niederzulassen und Kooperationen einzugehen. Einige weltbekannte Unternehmen, wie Cisco, Siemens, Total und Vodafone sind bereits vor Ort vertreten. Durch verschiedene Fonds fördert der QSTP KMU und Start-ups in den Bereichen Energie, Umwelt, IKT, Gesundheit sowie Tech-Startups.

In unmittelbarer Nähe des Qatar Science & Technology Park befindet sich auf 1,2 Hektar die sogenannte Education City, die verschiedene Bildungs- und Forschungseinrichtungen beheimatet, darunter neun Universitäten mit ca. 3.000 Studierenden. Die 2010 in der Education City gegründete Hamad Bin Khalifa University (HBKU) soll zur Entwicklung Katars als innovativer Standort beitragen. Die Universität arbeitet dabei eng mit den internationalen Universitäten in der Education City zusammen, z. B. mit der Texas A&M University at Qatar und der Business School HEC Paris in Qatar.

Sowohl der Qatar Science & Technology Park als auch die Education City sind Initiativen der Non-Profit Organisation „Qatar Foundation“, die 1995 von der Al-Thani Familie für die Stärkung der Bereich Bildung, Wissenschaft und Community Building gegründet wurde.

Die TUM International GmbH, ein Tochterunternehmen der TU München, arbeitet seit 2018 an einer „German University Qatar“ in den Bereichen Ingenieurwesen, Informatik und Wirtschaftswissenschaften, die in Doha entstehen soll.

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