Gesamtbericht G7 / G20
Bericht
Kooperation international

Inhaltsverzeichnis
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Kooperation unter G7/G20
Kooperation unter G7/G20
1Kooperation unter G7/G20
1.1 Strukturen, Mitglieder und Arbeitsweise: G7 und G20
Übersicht
Seit ihren Gründungen treffen sich die Staats- und Regierungschefs (der G7 und G20) auf Einladung der jeweiligen Präsidentschaft in der Regel jährlich. Diese Treffen bieten den Staatsoberhäuptern die Möglichkeit, ihre Standpunkte im persönlichen Gespräch auszutauschen. Zu jedem Gipfel werden eine Gipfelerklärung mit den wichtigsten Ergebnissen sowie gegebenenfalls begleitende Berichte und Arbeitspläne herausgegeben. Die Themen und Erklärungen für den Gipfel werden von den Sherpas vorbereitet. Die Sherpas sind persönliche Abgesandte der Staats- und Regierungschefs.
In den Abschlusserklärungen der Gipfeltreffen einigen sich die Staats- und Regierungschefs auf gemeinsame Ziele, Aufgaben und Leitlinien. Deren Umsetzung ist in erster Linie in nationaler Verantwortung. Nach jedem Gipfel informiert die Bundesregierung die Ausschüsse des Deutschen Bundestages über die Ergebnisse. Die Berichte der Bundesregierung zu den G7/G8- und G20-Gipfeln der vergangenen Jahre sind unter "Berichte und Erklärungen der Bundesregierung" zu finden.
Die Gipfel werden von Fachministertreffen vorbereitet und begleitet. Bei diesen Treffen wird oftmals eine themenspezifische Abschlusserklärung unterzeichnet. Wichtige Aspekte aus den Ministererklärungen fließen oft in die Gipfel-Erklärung ein.
Daneben gibt es ganzjährig Treffen in thematisch ausgerichteten Arbeitsgruppen, in denen sich Vertreterinnen und Vertreter aus den Fachministerien (auf Arbeitsebene) austauschen und die Abschlusserklärungen für die Fachministertreffen vorbereiten.
G7-Mitgliedsländer
Die G7 umfassen derzeit Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA. Die Europäische Kommission hat einen ständigen Beobachterstatus. Die Beobachterrolle der EU hat sich im Laufe der Zeit ausgeweitet. Seit dem Ottawa-Gipfel im Jahr 1981 nahm die EU-Kommission regelmäßig an allen Arbeitssitzungen teil. Die EU-Kommission wird als supranationale Organisation in der G7 nicht „mitgezählt“ und übernimmt auch nicht den rotierenden Vorsitz.
Nach der Verletzung der Souveränität und der territorialen Unversehrtheit der Ukraine wurde Russland 2014 von der G8 ausgeschlossen (bis heute). Die Mitgliedstaaten haben damit unterstrichen, dass sie eine Wertegemeinschaft sind, die den Bruch des Völkerrechts nicht unwidersprochen und folgenlos hinnehmen.
Weitere (Gast-)Staaten und Institutionen können von der jeweiligen Präsidentschaft eingeladen werden.
G7-Präsidentschaften
Es ist Aufgabe des jeweiligen Präsidentschaftslandes inhaltliche Schwerpunkte zu setzen, die Agenda auszugestalten und die Sitzungen zu organisieren und vorzubereiten.
Deutschland war in den Jahren 1978, 1985, 1992, 1999 und 2007 und 2015 Gastgeber der G7/G8 und hatte den Vorsitz damit bisher sechs Mal inne. Deutschland wird im Jahr 2022 erneut die Präsidentschaft übernehmen.
2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
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Deutschland | Japan | Italien | Kanada | Frankreich | USA | Vereinigtes Königreich | Deutschland | Japan |
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G20-Mitgliedsländer
Die G20 traf sich 1999 zum ersten Mal auf der Ebene der Finanzminister und Zentralbankgouverneure. 2008 trafen sich dann zum ersten Mal die Staatsoberhäupter der G20.
Das Forum besteht aus den Mitgliedern: Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, der Europäischen Union, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, der Türkei und den Vereinigten Staaten von Amerika. Spanien ist ein permanentes Gastland bei der G20.
Neben den Mitgliedsstaaten wirken auf Einladung der Präsidentschaft noch weitere Staaten und Organisationen an der Arbeit der G20 mit. Regelmäßig Teilnehmende am G20-Prozess sind:
- der Internationale Währungsfonds (IWF),
- die Weltbank,
- die VN mit ihren Sonderorganisationen wie zum Beispiel die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization, UNESCO),
- die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD),
- die Welthandelsorganisation (WTO),
- die Internationale Arbeitsorganisation (ILO),
- der Finanzstabilitätsrat (FSB),
- die Präsidentschaftsländer des Verbands Südostasiatischer Nationen (Association of Southeast Asian Nations, ASEAN), der Afrikanischen Union (AU) und des Entwicklungsprogramms Neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung (New Partnership for Africa's Development (NEPAD)).
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G20-Präsidentschaften
Die Präsidentschaft rotiert jährlich unter den Mitgliedern. Für die Rotation sind die Länder in regionale Gruppen aufgeteilt. Die Gruppe bestimmt intern, wer im jeweiligen Jahr den Vorsitz übernimmt.
Deutschland hatte bereits 1999 und 2004 den G20-Vorsitz inne und war Gastgeber für die Finanzminister der G20. 2017 hatte Deutschland zuletzt die Gastgeberrolle für die G20. Der G20-Gipfel fand am 7. und 8. Juli 2017 in Hamburg statt.
Aktuell stehen die folgenden G20-Präsidentschaften an: Italien (2021) und Indonesien (2022).
2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Türkei | China | Deutschland | Argentinien | Japan | Saudi-Arabien | Italien | Indonesien | Indien |
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1.2 Themen und Kooperationen: G7 und G20
Es ist Aufgabe des jeweiligen Präsidentschaftslandes inhaltliche Schwerpunkte zu setzen. Gleichzeitig wird häufig auf Beschlüsse aus früheren Jahren Bezug genommen, so dass man von einer G7-Agenda und G20-Agenda sprechen kann.
G7-Themen
Angesichts der ökonomischen Probleme in den 1970er-Jahren – erste Ölkrise und Zusammenbruch des Systems der festen Wechselkurse (Bretton Woods) – diente das Treffen ursprünglich zur Entwicklung von Lösungsansätzen in der internationalen Wirtschaftspolitik, um dem anhaltenden weltweiten Abschwung zu begegnen.
Die G7 hat im Laufe der Zeit ihre Agenda erweitert, so dass sie mittlerweile ein großes Spektrum globaler Fragestellungen abdeckt. Einige Themen finden dabei regelmäßig Eingang in die Agenda, wie bspw. Weltwirtschaft und Handel, Außen- und Sicherheitspolitik, Entwicklungspolitik und Ernährungssicherung, Klima und Energie sowie Arbeit und Soziales.
Im Folgenden sind die Themenschwerpunkte der G7-Gipfel- und Treffen der G7-Fachministerinnen und -minister in den Bereichen Bildung und Wissenschaft für die laufende Präsidentschaft und die letzten Jahre aufgeführt:
2023: Japan
Japan übernimmt am 1. Januar 2023 den Vorsitz in der G7 („Gruppe der Sieben“).
G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs, 19. bis 21. Mai, Hiroshima City
Treffen der G7-Wissenschaftsministerinnen und -minister, 12. bis 14. Mai, Sendai City
- Respekt von Freiheit und Inklusion in der wissenschaftlichen Forschung und Förderung von Open Science
- Unterstützung gesicherter wissenschaftlicher Forschung durch Forschungssicherheits- und Integritätsmaßnahmen
- Internationale Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie zur Lösung globaler Herausforderungen:
- Besseres Verständnis der Funktionen von Ozeanen zur Bekämpfung des Klimawandels
- Förderung der weltweiten Nutzung von Forschungsinfrastrukturen und deren Output
- Gewährleistung einer sicheren und nachhaltigen Nutzung des Weltraums
Treffen der G7-Bildungsministerinnen und -minister, 12. bis 15. Mai, Toyama City und Kanazawa City
- Rolle der Schulen in der Zeit nach der Pandemie
- Ein Bildungsverständnis, das jedes Kind respektiert
- Unterstützung für Lernende, sich an soziale Veränderungen und globale Herausforderungen anzupassen
- Neue Werte schaffen: die Rolle von internationalem Austausch
2022: Deutschland
G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs, 26. bis 28. Juni, Schloss Elmau in den bayerischen Alpen
Treffen der G7-Wissenschaftsministerinnen und -minister, 12. bis 14. Juni, Frankfurt am Main
- Gastbeitrag vom ukrainischen Bildungs- und Wissenschaftsminister Prof. Dr. Serhiy Shkarlet;
- Verurteilung des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und Unterstützung für Forschende und Studierende, deren Leben und Wirken in Wissenschaft und Forschung hierdurch bedroht sind;
- Anerkennung des Schutzes von Wissenschaftsfreiheit, -integrität und -sicherheit als handlungsleitende Prinzipien für Forschung und internationale Forschungskooperation; Sondierung einer G7-Arbeitsgruppe zur Wissenschaftskommunikation;
- Ausbau der Forschung zum Nexus Ozean, Klima und Biodiversität , u.a. durch die Förderung und Unterstützung der G7-Initiative zur Zukunft der Meere und Ozeane (FSOI);
- Ausbau der Forschung zur Entwicklung von Technologien für die CO2-Entnahme (Carbon Dioxide Removal, CDR) als notwendige Ergänzung zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen für die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens 2015;
- Ausbau der internationalen Forschung zu Langzeitfolgen einer Infektion mit SARS-CoV-2 sowie Unterstützung für die Erarbeitung einer gemeinsamen Definition des Post-COVID-19-Krankheitsbilds.
2021: Vereinigtes Königreich
Treffen der G7-Wissenschaftsministerinnen und -minister, 13. Juli, virtuell
- Forschungssicherheit und -integrität
- Open Science (Austausch von Daten in Krisenfällen)
- Chancengerechtigkeit in der Forschung (Treffen mit Dr Fabiola Giannotti, Generaldirektorin CERN)
G7-Gipel der Staats- und Regierungschefs, 11. bis 13. Juni, Carbis Bay (Cornwall)
- Verabschiedung des G7-Forschungspakts („G7 Compact on Research Collaboration“)
- Gemeinsame Werte, Erholung von der COVID-19-Pandemie, Prävention weiterer Pandemien, Wohlstand durch freien und fairen Welthandel, Kampf gegen den Klimawandel und Verlust von Biodiversität
2020: USA
G7-Sondertreffen der Ministerinnen und -minister für Wissenschaft- und Technologie, 28. Mai, virtuell
- Gemeinsame G7-Wissenschafts- und Technologieerklärung zu COVID-19
- Zusammenarbeit gemeinsamer prioritärer COVID-19 Forschungsschwerpunkte
- Zugang zu Daten: gemeinsame Nutzung von Höchstleistungsrechnern, Global Partnership on Articificial Intelligence (GPAI)
- Innovative Lösungsansätze zur Bewältigung der Pandemie
2019: Frankreich
G7-Treffen der Bildungsministerinnen und -minister, 04. Juli, Paris
- Abschlusserklärung zur frühkindlichen Bildung und Professionalisierung der Lehrerausbildung
- Kommuniqué zur Bekämpfung von Mobbing an Schulen
Gemeinsames G7-Treffen der Ministerinnen und -minister für Bildung sowie für Entwicklungszusammenarbeit, 05. Juli, Paris
- Bildung für Mädchen
- Berufsausbildung zur Unterstützung der sozialen und professionellen Eingliederung
2018: Kanada
keine Treffen der Ministerinnen und -minister zum Thema Bildung oder Forschung
2017: Italien
G7-Treffen der Ministerinnen und -minister für Wissenschaft, 28.-29. September, Turin
- Die Qualifizierung von Arbeitskräften für Forschung und Innovation (F&I)
- Die Rolle der Forschung bei der Förderung von Zukunftstechnologien, Innovationen und ihre Finanzierungsmechanismen
- Globale Forschungsinfrastrukturen und Zugang zu Daten
Aktuell gibt es vier G7-Arbeitsgruppen im Bereich Wissenschaft und Forschung, welche an kontinuierlichen globalen Themen arbeiten.
Arbeitsgruppe | Vorsitz | Gründungs-jahr |
---|---|---|
Open Science | Japan, EU | 2016 |
Future of the Seas and Oceans | Großbritannien | 2015 |
GSO Global Research Infrastructures | Derzeit China (zusammen mit Großbritannien) | 2013 |
Financing Science for Inclusive Growth | Kanada, Italien | 2017 |
Weitere Informationen
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G20-Themen
Die G20 konzentrierte sich zunächst auf die Reformen zur Regulierung der Finanzmärkte und des internationalen Währungssystems sowie die makroökonomische Zusammenarbeit der G20-Länder. Inzwischen ist die Agenda der G20, ähnlich wie die Agenda der G7, auf viele weitere Themenfelder ausgedehnt worden.
Neben den Schwerpunktthemen Wirtschaft und Finanzen stehen auf der Agenda regelmäßig die Politikfelder:
- Finanzen und die Folgen für die Weltwirtschaft
- Globale Gesundheit
- Klimawandel und Umwelt
- Agrarwirtschaft und Wasser
- Digitalisierung
- Energie
- Entwicklung
- Bildung
- Arbeit und Beschäftigung
- Gleichberechtigung von Mann und Frau
Infolge des ersten G20-Digitalministertreffens im Jahr 2017 in Deutschland, haben auch die Themen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz zunehmend an Bedeutung gewonnen. Aufgrund der thematischen Breite der G20 ergibt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Arbeitsgruppen und Treffen.
2018 setzte Argentinien das Thema Bildung erstmals auf die Agenda.
Im Folgenden sind die Themenschwerpunkte der G20-Gipfel- und Treffen der G20-Fachministerinnen und -minister in den Bereichen Bildung und Wissenschaft für die laufende Präsidentschaft sowie die letzten Jahre aufgeführt:
2022: Indonesien
Indonesien hat am 1. Dezember 2021 den Vorsitz der G20 („Gruppe der Zwanzig“) übernommen. Schwerpunkte der Präsidentschaft sind die globale Gesundheitsarchitektur, der Übergang zu nachhaltiger Energieversorgung sowie die Digitale Transformation.
G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs, 15. bis 16. November, Bali
u.a. Forschung und Innovation als unverzichtbares Mittel für die Bewältigung globaler Krisen (Gesundheit, Klima, Energie und Ernährung)
G20-Treffen der Bildungsministerinnen und -minister, 1. September, Bali
Chair's Summary, keine Abschlusserklärung:
- Hochwertige universelle Bildung (Universal Quality Education)
- Digitale Technologien in der Bildung
- Solidarität und Partnerschaft
- Die Zukunft der Arbeit nach COVID-19
G20-Treffen der Ministerinnen und Minister für Forschung und Innovation, 28. Oktober, Djakarta
Chair's Summary, keine Abschlusserklärung:
- Biodiversität
- Blue Economy & Green Economy
- gemeinsame Nutzung von Infrastruktur und Finanzierung
2021: Italien
G20-Treffen der Bildungsministerinnen und -minister, 22. Juni, Catania, und Gemeinsames G20-Treffen der Ministerinnen und -minister für Arbeit sowie für Bildung, 23. Juni, Catania
- Gemischte Lehr- und Lernansätze („Blended Learning“, digital und persönlich)
- Bewältigung von Bildungsarmut
- Fortsetzung globaler Kooperation
- Übergang von Bildung zur Arbeit
G20-Treffen der Ministerinnen und -minister für Forschung, 05. August, Triest, und Gemeinsames G20-Treffen der Ministerinnen und -minister für Digitale Ökonomie sowie für Forschung, 06. August, Triest
- Berücksichtigung neuer Kompetenzbedarfe
- Ethische Prinzipien und Werte in Forschung und Hochschulbildung (Open Education, Open Research, FAIR-Prinzip)
- Gemeinsames Verständnis Digitaler Räume
2020: Saudi-Arabien, virtuell
G20-Treffen der Bildungsministerinnen und -minister zu COVID-19, 29. Juni, virtuell
- Als Folge der Pandemie: Austausch zur globalen Unterbrechung der Bildung und möglichen Lösungsmöglichkeiten
- Gerechter Zugang zu Bildung durch mehr Digitalisierung und weitere „distance-learning“-Konzepte
- Veränderte Internationalisierung in der Bildung
G20-Treffen der Bildungsministerinnen und -minister, 05. September, virtuell
- Bildungskontinuität
- Frühkindliche Bildung
- Internationalisierung in der Bildung
2019: Japan
kein Treffen der Ministerinnen und Minster für Bildung oder Forschung
2018: Argentinien
Gemeinsames G20-Treffen der Ministerinnen und Minster für Bildung sowie für Arbeit, 05. September, Mendoza
- Fähigkeiten für die Zukunft (Skills for the future)
- Bildungsfinanzierung (Financing Education)
- Internationale Zusammenarbeit in der Bildung
In Vorbereitung auf das erste G20-Treffen der Bildungsministerinnen und -minister wurde die Arbeitsgruppe „Bildung“ (Education Working Group, EdWG) gegründet.
2017: Deutschland
kein Treffen der Ministerinnen und Minster für Bildung oder Forschung
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Zusammenarbeit der G7 und G20 mit nichtstaatlichen Akteuren („Engagement Groups")
Der Dialog mit Interessenvertretern aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft oder Forschung wird von den Staats- und Regierungschefs aktiv gesucht und unterstützt. Diese Gruppen („Engagement Groups") leisten einen wichtigen Beitrag, um die Themen der G7 und der G20 partizipativ in die Gesellschaft zu tragen und wiederum Empfehlungen zu geben. Die Gruppen verständigen sich auf ein Positionspapier mit Handlungsempfehlungen und können auf diesem Weg Einfluss nehmen. So haben sich aus verschiedenen Nichtregierungsorganisationen u.a. folgende Gruppen in diesem Kontext gegründet:
- Business: B7 bzw. B20,
- Civil: C7 bzw. C20,
- Labour: L7 bzw. L20,
- Science: S7 bzw. S20,
- Think (tanks): T7 bzw. T20,
- Universities: U7 Alliance,
- Women: W7 bzw. W20,
- Youth: Y7 bzw. Y20.
Die Gruppen bestehen aus Fachleuten des jeweiligen Bereichs aus allen G7 / G20 Ländern. Im Bereich Wissenschaft (S7/S20) vertritt beispielsweise als Nationale Akademie der Wissenschaften die Leopoldina die deutsche Wissenschaft in dieser Gruppe und erarbeitet zu entsprechenden Themen gemeinsame Stellungnahmen und Empfehlungen für Fachministertreffen/Gipfel.
Weitere Informationen
Links/Institutionen
Gründungen der G7 und G20 („Spin-Offs")
In einigen Fällen haben die Beschlüsse von G7/G8 oder G20 zur Gründung neuer Netzwerke und Organisationen mit Wissenschafts-/Innovationsfokus geführt. Im Rahmen der Fortschreibung der G7- und G20-Agenda bekunden die Staats- und Regierungschefs sowie die Fachministerinnen und -minister auch in späteren Jahren häufig ihre Unterstützung für die jeweiligen Partnerschaften und Foren.
Dazu zählen (in Klammern Treffen mit Gründungsbeschluss):
- Human Frontier Science Program Organization (HFSP, G8-Gipfel 1987 in Venedig auf Initiative Japans);
- Globaler Fonds (Global Fund, ursprünglich zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria als Global Fund for the Fight against Aids, Tuberculosis und Malaria (GFATM) eingerichtet, G8-Gipfel 2001 in Genua);
- Group on Earth Observations (GEO, G8-Gipfel 2003 in Evian);
- International Partnership for Hydrogen and Fuel Cells in the Economy (IPHE, G8-Gipfel 2003 in Evian);
- Carbon Sequestration Leadership Forum (CSLF, G8-Gipfel 2003 in Evian);
- Gobal Bioenergy Partnership (GBEP, G8 (+5)-Gipfel 2005 in Gleneagles);
- Global Partnership on Artificial Intelligence (GPAI, G7-Gipfel 2019 in Biarritz auf Initiative Frankreichs und Kanadas);
- International Research Initiative for Wheat Improvement IRIWI ("The Wheat Initiative", G20-Agrarminister 2011).
- Global Antimicrobial Resistance Research and Development Hubs (Global AMR R&D Hub): der Global AMR R&D Hub wurde als Folge des G20-Gipfels im Jahr 2017 in Hamburg gegründet und am 22. Mai 2018 am Rande der Weltgesundheitsversammlung in Genf offiziell eröffnet. Der Hub ist eine übergreifende Initiative für staatliche und nicht-staatliche Förderer von Forschung und Entwicklung (FuE) im Bereich der antimikrobiellen Resistenzen (AMR). Hauptziel ist es, übergreifende Empfehlungen zu erarbeiten, um eine effiziente, unter den Mitgliedern abgestimmte Verwendung der verfügbaren FuE-Fördermittel zu AMR zu ermöglichen. Der Hub soll zu einer Erhöhung der FuE-Gesamtinvestitionen im Bereich AMR führen. Das BMBF unterstützt den Hub.
Weitere Informationen
Links/Institutionen
- HFSP - Human Frontier Science Program
- GF - The Global Fund
- GEO - Group on Earth Observations
- IPHE - International Partnership for Hydrogen and Fuel Cells in the Economy
- GBEP - Globale Partnershaft für Bioenergie
- GPAI - Globale Partnerschaft zur Künstlichen Intelligenz
- IRIWI - Internationale Weizen-Initiative
2Weitere Informationen
Nähere Informationen zu G7 / G20 erteilt im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) der DLR Projektträger.
Fachliche Ansprechpartnerinnen für G7:
Silvia Lochner
DLR Projektträger
Europäische und Internationale Zusammenarbeit
Tel. +49 228 3821 2709
E-Mail: silvia.lochner(at)dlr.de
Mayke Wissler
DLR Projektträger
Europäische und Internationale Zusammenarbeit
Tel. +49 228 3821 2052
E-Mail: mayke.wissler(at)dlr.de
Fachliche Ansprechpartnerin für G20:
Cornelia Parisius
DLR Projektträger
Europäische und Internationale Zusammenarbeit
Tel. +49 228 3821 1422
E-Mail: cornelia.parisius(at)dlr.de
Impressum
Erscheinungsweise online unter
Eine Initiative vom:
Gemeinsame Betreiber des Portals Kooperation International und Herausgeber der Länderberichte sind:
Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)
DLR Projektträger
Europäische und internationale Zusammenarbeit
Heinrich-Konen-Str. 1
53227 Bonn
VDI Technologiezentrum GmbH
Abteilung Innovationspolitik
VDI-Platz 1
40468 Düsseldorf
Zentrale E-Mail: info(at)kooperation-international.de