Überblick

Die UNESCO hat als Sonderorganisation der Vereinten Nationen die Aufgabe, durch Förderung der internationalen Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation zur Erhaltung des Friedens und der Sicherheit beizutragen. Sie wurde am 16. November 1945 als zwischenstaatliche Organisation gegründet. Derzeit sind Derzeit sind 194 Staaten Mitglied der UNESCO (Stand 2023). Die Bundesrepublik Deutschland ist im Juli 1951 der UNESCO beigetreten.

Die Leitidee der UNESCO ist Friedensgestaltung durch Abbau von Feindbildern und Vertrauensbildung durch friedliche Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation: „Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden“ (Präambel der UNESCO-Verfassung).

Zielsetzung

Als Forum zur globalen intellektuellen Zusammenarbeit hat die UNESCO das wohl breiteste Programmspektrum aller UN-Sonderorganisationen. Dieses umfasst die Bereiche Bildung, Wissenschaft, Kultur sowie Kommunikation und Information. Die konkreten Ziele in den einzelnen Programmbereichen werden alle zwei Jahre von der UNESCO-Generalkonferenz neu festgelegt. Mittelfristige Strategien legen übergreifende Programmziele fest.

  • Die aktuelle Mittelfristige Strategie 41C/4 legt für die Jahre 2022 bis 2029 folgende vier strategische Ziele sowie eine diese Ziele ermöglichende Verpflichtung („enabling objective“) fest, die durch zugeordnete „outcomes“ konkretisiert werden:
  • Hochwertige, gleichberechtigte und inklusive Bildung gewährleisten und Möglichkeiten zum Lebenslangen Lernen für alle fördern, um Ungleichheiten abzubauen und lernende und kreative Gesellschaften zu fördern, bes. in der digitalen Ära
  • Auf nachhaltige Gesellschaften hinarbeiten und die Umwelt schützen durch die Förderung von Wissenschaft, Technologie, Innovation und des Naturerbes
  • Inklusive, gerechte und friedliche Gesellschaften schaffen durch die Förderung der Meinungsfreiheit, kultureller Diversität, Bildung zum Weltbürgertum, und Schutz des Erbes
  • Technologische Entwicklungen im Dienst der Menschheit fördern durch die Entwicklung und Verbreitung von Wissen und Fähigkeiten und die Entwicklung ethischer Standards

Als Forum zur globalen intellektuellen Zusammenarbeit hat die UNESCO das wohl breiteste Programmspektrum aller UN-Sonderorganisationen. Dieses umfasst die Bereiche Bildung, Wissenschaft, Kultur sowie Kommunikation und Information. Die konkreten Ziele in den einzelnen Programmbereichen werden alle zwei Jahre von der UNESCO-Generalkonferenz neu festgelegt. Mittelfristige Strategien legen übergreifende Programmziele fest.

Mitgliedsländer und Finanzierung

Eine Liste der 194 Mitgliedstaaten der UNESCO und ihre Beitrittsdaten finden sich  hier.

Die UNESCO verfügt über 1,5 Milliarden US-Dollar für die Jahre 2022 und 2023. Deutschland ist derzeit nach Japan und China der drittgrößte Beitragszahler der UNESCO. Die deutschen Zahlungen betragen für 2022 und 2023 jeweils rund 20 Mio. Euro. Zusätzlich erhält die UNESCO außerordentliche Beiträge, Treuhandgelder für bestimmte Projekte und Programme, Mittel anderer multilateraler Einrichtungen sowie freiwillige Beiträge von Mitgliedsstaaten und Spenden. Im UNESCO Core Data Portal sind Informationen zu UNESCO Budgets und der Ausgaben zusammengestellt.

Struktur und Arbeitsweise

Die UNESCO besitzt gemäß ihrer Verfassung drei Organe:

  • Generalkonferenz,
  • Exekutivrat und
  • das Sekretariat

Die Generalkonferenz ist die Versammlung aller Mitgliedstaaten, die alle zwei Jahre tagt. In der Generalkonferenz besitzt jeder Mitgliedstaat eine Stimme. Sie ist das oberste Entscheidungs- und Kontrollorgan der UNESCO. Die Generalkonferenz legt die Zielsetzung und die allgemeinen Richtlinien der Arbeit der UNESCO fest. Sie beruft Staatenkonferenzen ein und verabschiedet Empfehlungen oder Übereinkommen. Die Generalkonferenz wählt die Mitglieder des Exekutivrats und beruft auf dessen Vorschlag den Generaldirektor / die Generaldirektorin.

Der Exekutivrat besteht aus 58 Mitgliedsstaaten und tagt fünf Mal im Biennium. Er prüft das Arbeitsprogramm der UNESCO und unterbreitet der Generalkonferenz Empfehlungen.

Das Sekretariat setzt das UNESCO-Programm operativ um. Im November 2017 wurde die Französin Audrey Azoulay als Generaldirektorin an die Spitze des Sekretariats gewählt. Als zweite Frau in dieser Funktion folgt sie der Bulgarin Irina Bokova, die seit 2009 dieses Amt innehatte. Das Sekretariat hat seinen Hauptsitz in Paris und verfügt weltweit über mehr als 50 Außenstellen.

Wichtige Unterstützung leistet der Statistische Dienst der UNESCO, der 1999 eingerichtet wurde. Das UNESCO-Institut für Statistik (UNESCO Institute for Statistics, UIS) das seinen Sitz im kanadischen Montréal hat, sammelt Daten in allen Arbeitsfeldern der UNESCO (Bildung, Wissenschaft, Kommunikation und Kultur, siehe Datenbank). Damit wird die Grundlage für ein länderübergreifendes Monitoring geschaffen, deren Ergebnisse in Publikationen wie z.B. in den UNESCO-Wissenschaftsbericht einfließen (siehe unter Publikationen und Veranstaltungen). Die Daten der UNESCO sollen es auch ermöglichen, die Einhaltung von Nachhaltigkeitszielen zu überwachen, wie z.B. dem Ziel 4, unter dem bis 2030 eine qualitativ hochwertige Bildung für jedes Kind bereitgestellt werden soll.

Die UNESCO ist ein Forum für die internationale Zusammenarbeit und für den Austausch von Informationen, Erfahrungen und Ideen. Sie ist keine Entwicklungshilfeorganisation oder Agentur zur Projektförderung. Sie baut Modellprojekte auf, berät Regierungen durch Expertenmissionen sowie Ministerkonferenzen und fördert den Wissensaustausch durch mehr als 250 größere und unzählige kleinere Expertennetzwerke. Dauereinrichtungen sind die zwischenstaatlichen Programme, z.B. das Internationale Hydrologische Programm.

Eine wichtige Funktion der UNESCO ist die Erarbeitung normativer Instrumente auf zwischenstaatlicher Ebene. Sie hat zahlreiche internationale Konventionen, Empfehlungen und Deklarationen verabschiedet, am bekanntesten ist die Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes von 1972.

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