StartseiteThemenDigitaler WandelGemeinsames europäisches Großprojekt zu Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien geht in die Startblöcke

Gemeinsames europäisches Großprojekt zu Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien geht in die Startblöcke

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat nur wenige Wochen nach dem Start des Interessensbekundungsverfahren für ein europäisches Wasserstoffprojekt ein weiteres Interessenbekundungsverfahren für ein europäisches Zukunftsprojekt gestartet.

Die entsprechende Bekanntmachung für eine Förderung von Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien im Bundesanzeiger wurde am 2. Februar veröffentlicht. Im Rahmen sogenannter „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI) plant das BMWi, Forschungs- und Investitionsvorhaben bis zur ersten gewerblichen Nutzung mit den Schwerpunkten digitale Souveränität, Sicherheit und Nachhaltigkeit zu fördern. Unternehmen können ihre Vorhabenskizzen bis zum 1. März 2021 einreichen.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier:

„Wir wollen, dass Deutschland und Europa bei Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien souveräner und unabhängiger von Importen werden. Unsere Unternehmen brauchen sichere Lieferketten und eine leistungsstarke und breit aufgestellte Mikroelektronikbranche mit Patenten, Entwicklungen und Fertigungsstätten in Deutschland und in der EU. Mit einem gemeinsamen europäischen Projekt werden wir den Investitionen hierfür den notwendigen Schub verleihen. Ich rufe die Unternehmen auf, mutige und zukunftsweisende Investitionsentscheidungen zu treffen, um Europa bei Zukunftstechnologien wie 5G, 6G und OpenRAN stark aufzustellen.“

Halbleiter sind die „Hidden Champions“ der Digitalisierung und Vernetzung. Bei vielen Innovationen – vom Handy bis hin zum Auto – spielt die Mikroelektronik eine zentrale Rolle. Vor diesem Hintergrund soll das neue IPCEI insbesondere Projekte in Bereichen fördern, in denen Europa Nachholbedarf hat bzw. wesentlich abhängig von nichteuropäischen Unternehmen ist. Dies betrifft Entwicklung, Design und Produktion von entsprechenden Hardware- aber auch Softwarekomponenten.

Mit den IPCEI-Verfahren werden Projekte mit nationalen staatlichen Mitteln gefördert, die einen wichtigen Beitrag zu Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und den strategischen Zielen der Europäischen Union leisten. Den Erfolg einer solchen europaweiten Industriepolitik zeigen die beiden bestehenden IPCEI Batteriezellfertigung und Mikroelektronik. Die Koordinierung des ersten IPCEI Mikroelektronik hatte das BMWi bereits 2017 übernommen. Zusammen mit anderen Mitgliedstaaten fördert Deutschland in seinem Rahmen innovative Ansätze in der Mikroelektronik. Hieran soll das neue IPCEI anknüpfen.

Die Initiative zu dem neuen Großprojekt hatte im Dezember 2020 Gestalt angenommen, als im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft insgesamt 19 Mitgliedstaaten eine gemeinsame Erklärung zur Schaffung einer europäischen Initiative im Bereich Mikroprozessoren und Halbleitertechnologien unterzeichneten.

Mit dem Start des Interessenbekundungsverfahrens geht Deutschland nun den ersten konkreten Schritt hin zu einem IPCEI Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien.

Quelle: BMWi Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Engineering und Produktion Information u. Kommunikation Innovation Wirtschaft, Märkte

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