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ITB infoservice 05/2024 - Berichterstattung zur Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik weltweit

Erscheinungsdatum: 23.05.2024 ITB infoservice

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

in dieser Ausgabe informieren wir Sie über Berichterstattung zur Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik weltweit. Länderspezifische Informationen finden Sie in kürzlich veröffentlichten Länderberichten der Europäischen Union zu den Themen Berufsbildung sowie zu Forschung und Innovation, die auch auf unseren Länderseiten eingestellt sind. Eine wichtige Informationsbasis für die Berichterstattung ist der EC-OECD STIP Compass, zu dem wir auf Kooperation international eine eigene Seite eingerichtet haben. Grundsätzliche Fragen zur zukünftigen Ausgestaltung von Forschungs- und Technologiepolitik waren Gegenstand eines OECD-Treffens auf ministerieller Ebene. Thematisiert wurde dort auch die Zunahme von Systemrivalitäten und geopolitischen Spannungen. Zu den konkreten Auswirkungen auf internationale Hochschulkooperationen informiert eine weltweite Umfrage, über deren Ergebnisse das Portal Science|Business berichtet. Derweil entwickelt sich das Artemis-Programm der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA zunehmend zu einem Treiber für internationale Kooperation.

OECD begrüßt neue Ansätze in der Forschungs- und Technologiepolitik

Nach einer mehrjährigen Pause hat die OECD Ende April ein Treffen der Forschungsministerinnen und -minister in Paris durchgeführt, an dem sich unter französischem Vorsitz mehr als 35 OECD-Mitgliedstaaten und Partnerländer beteiligten. In einer gemeinsamen Erklärung wurden zwei juristisch nicht bindende Dokumente begrüßt: Die „OECD Agenda for Transformative Science, Technology, and Innovation Policies“ plädiert für eine Neuausrichtung der Politik, die traditionell vor allem auf die Stärkung von wirtschaftlichem Wachstum durch Innovation ausgerichtet war. Eine Fokussierung auf die Bewältigung globaler Herausforderungen durch Transformation erfordere beispielsweise nicht nur Innovation, sondern auch Beiträge zur Abkehr von alten Technologien und Praktiken. Für eine effektive internationale Kooperation liegt ein besonderes Augenmerk auf der Ausgestaltung von Partnerschaften mit Ländern, die ein mittleres oder niedriges Einkommen aufweisen. Ebenfalls begrüßt wurden vor dem Hintergrund eines sich beschleunigenden technologischen Wandels Ansätze zur vorausschauenden Steuerung („Framework for the Anticipatory Governance of Emerging Technologies“). Sie sollen es der Politik ermöglichen, Potentiale und Risiken beispielsweise von Künstlicher Intelligenz, Quantentechnologien und Neurotechnologien frühzeitig zu erkennen und gezielt darauf zu reagieren. Die OECD hatte in diesem Feld in den letzten Jahren bereits Vorarbeiten geleistet und mehrere Empfehlungen angenommen.

Internationale Hochschulkooperationen in Zeiten zunehmender Spannungen

Beeinflussen geopolitische Spannungen und sicherheitspolitische Bedenken die Ausrichtung von internationaler Hochschulkooperation? Das Portal Science|Business berichtet über interessante Ergebnisse einer Studie der International Association of Universities (IAU). Demnach sind vor allem Hochschulen im sogenannten „globalen Norden“ betroffen. Deutlich weniger Auswirkungen gibt es offenbar auf die Kooperation von Hochschulen in Afrika, Lateinamerika und im Nahen Osten.

Im Trend: Multilaterale Monderkundung und Kooperationen mit Japan

Ein Ziel des Artemis-Programms der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA ist es, dass Astronautinnen und Astronauten auf dem Mond landen, um dort für längere Zeiträume zu arbeiten. Langfristig sollen so auch Missionen zum Mars vorbereitet werden. Mit dem Programm verbunden sind die Artemis Accords (AA), die ein Engagement zur Einhaltung internationaler Regeln und Vorschriften im Sinne der UN-Weltraumverträge beinhalten. Nach dem Beitritt von Schweden und der Schweiz, gefolgt von zwei weiteren Ländern, beträgt die Anzahl der Unterzeichnerstaaten nun 40 (inklusive Deutschland). Aktuell liefert das Artemis-Programm bereits konkrete Impulse für den Ausbau der Kooperation zwischen den USA und Japan. Auch für andere Länder gewinnt Japan an Bedeutung: Das globale Schweizer Netzwerk für Bildung, Forschung und Innovation Swissnex hat 2023 die japanische Stadt Osaka als Standort für seine neueste Auslandspräsenz nach den USA, China, Indien und Brasilien ausgewählt.

Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre zu diesen und vielen anderen strategischen Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik, die wir in der vorliegenden Ausgabe für Sie ausgewählt und aufbereitet haben. 

Wenn Sie Themenvorschläge für die nächste Ausgabe haben, sprechen Sie uns gerne an.

Ihre Sonja Bugdahn und Anna März

Über den ITB infoservice

Der ITB infoservice berichtet über strategische Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik weltweit und ist eine wichtige Quelle für Entscheidungsträger in Politik, Wissenschaft und Forschung. Besondere Schwerpunktausgaben berichten fokussiert über ein aktuelles Thema oder eine Region.

Der ITB infoservice kann auf der Startseite kostenlos abonniert werden.

Quelle: DLR Projektträger, VDI Technologiezentrum GmbH Redaktion: von Anna März, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Algerien Chile Kanada USA Israel Japan Türkei Griechenland Italien Österreich Polen Schweden Schweiz Ukraine Ungarn Vereinigtes Königreich (Großbritannien) EU Global OECD UNESCO Australien Themen: Berufs- und Weiterbildung Bildung und Hochschulen Förderung Information u. Kommunikation Infrastruktur Innovation Lebenswissenschaften Mobilität Sicherheitsforschung sonstiges / Querschnittsaktivitäten Strategie und Rahmenbedingungen Umwelt u. Nachhaltigkeit

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