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ITB infoservice 12/2020 - Berichterstattung zur Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik weltweit

Erscheinungsdatum: 17.12.2020 ITB infoservice

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ein herausforderndes Jahr neigt sich dem Ende entgegen, das mit COVID-19 wie kaum ein anderes den Stellenwert von Bildung, Forschung und Innovation ebenso wie die Bedeutung von internationaler Mobilität und Kooperation in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt hat. Auch in der letzten Ausgabe des Jahres 2020 begleitet uns das Thema: Zwei Beiträge beschäftigen sich mit den Auswirkungen der Pandemie auf Hochschulen: ein Beitrag zu europäischen Hochschulen und ein zweiter zu Hochschulen in Afrika, Lateinamerika und der Karibik.

Die zuletzt erzielten Einigungen in der Europäischen Union (EU) sind mit beeindruckenden Zuwächsen für die europäischen Bildungs-, Forschungs- und Innovationsprogramme verbunden: Die Anzahl der Geförderten unter dem Bildungsprogramm ERASMUS+ soll sich mit Hilfe des erweiterten Budgets in der kommenden Programmperiode 2021-27 auf 10 Millionen verdoppeln. Das neue Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont Europa kann ebenfalls mit deutlichen Zuwächsen rechnen. Zudem wurden erstmals Mittel für Forschung und Entwicklung unter einem Europäischen Verteidigungsfonds zur Verfügung gestellt.

Um ihre ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen, setzt die EU auf die Einbeziehung der Zivilgesellschaft unter einem europäischen Klimapakt. Gleichzeitig wird Forschung und Innovation sowohl zu erneuerbaren Energien als auch zum Energieträger Wasserstoff gefördert. Die EU-Strategie für Erneuerbare Offshore-Energie zielt dabei nicht nur auf die Weiterentwicklung der Windkraft ab, sondern auch auf die Entwicklung neuer Technologien wie schwimmende Photovoltaik-Anlagen sowie Wellen- und Gezeitenkraftwerke. Derweil hat die französische Regierung unter ihrer Nationalen Strategie für dekarbonisierten Wasserstoff eine erste Förderbekanntmachung veröffentlicht, während sich die französische Behörde für alternative Energien und Atomenergie (CEA) an einem gemeinsamen Positionspapier führender europäischer Forschungs- und Technologieorganisationen beteiligt. Die Publikation benennt notwendige Maßnahmen, um die wichtigste Erzeugungstechnologie von Wasserstoff, die Elektrolyse, durch gemeinsame Forschungsanstrengungen und Scale-Up in Europa zu etablieren.

In Bezug auf die Weiterentwicklung der Forschungs- und Innovationssysteme hat sich der Blick in den letzten Monaten nicht nur nach Westen auf die Auswirkungen des Brexits und die US-Präsidentschaftswahlen gerichtet, sondern auch nach Osten: Anlässlich der Westbalkan-Ministerkonferenz hat die EU die Bedeutung von Forschung und Innovation für die Zusammenarbeit unterstrichen. Vor kurzem publiziert wurde eine umfangreiche Studie von der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE) zu sechs Länder-Innovationssystemen in Osteuropa und im Süd-Kaukasus sowie eine Studie von der UNESCO zu Usbekistan.

Der eigentlich anvisierte Publikationstermin für die große Flaggschiffpublikation UNESCO Science Report, die alle fünf Jahre erscheint, konnte indes nicht gehalten werden. Statt wie geplant im November 2020 soll der Bericht nun im April 2021 erscheinen. Das wachsende Interesse an Digitalisierung der Bildung bedient das UNESCO-Institut IITE in Moskau derweil durch eine neue Publikationsreihe. Die UNESCO setzt zudem ihre Arbeiten an einer Empfehlung zu Open Science fort. Kommentare zu einem ersten Entwurf können noch bis zum 31. Dezember eingereicht werden.

Ausführliche Informationen zu diesem Themenkreis finden Sie auch in unserer 15. Schwerpunktausgabe „Wissenstransfer im Wandel“, die wir im November veröffentlicht haben, sowie auf unserer neuen Themenseite „Open Education, Science & Innovation.

Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre zu diesen und vielen anderen strategischen Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik, die wir in der vorliegenden Ausgabe für Sie ausgewählt und aufbereitet haben.

Zum Jahresende bedanken wir uns für Ihr Interesse an diesem Newsletter und wünschen Ihnen frohe Feiertage und ein erfolgreiches neues Jahr.

Ihre Sonja Bugdahn und Andreas Ratajczak

Über den ITB infoservice

Der ITB infoservice berichtet über strategische Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik weltweit und ist eine wichtige Quelle für Entscheidungsträger in Politik, Wissenschaft und Forschung. Besondere Schwerpunktausgaben berichten fokussiert über ein aktuelles Thema oder eine Region.

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