StartseiteAktuellesNachrichtenAfghanischer Staatspräsident Ashraf Ghani empfängt Leiter des GIZ-Programms zur Förderung der beruflichen Bildung

Afghanischer Staatspräsident Ashraf Ghani empfängt Leiter des GIZ-Programms zur Förderung der beruflichen Bildung

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Der afghanische Staatspräsident Ashraf Ghani empfing am 8. November den Leiter des GIZ-Programms zur Förderung der beruflichen Bildung (TVET) in Afghanistan, Dr. Gustav Reier. Ashraf Ghani, der Bildung zu einer der Prioritäten seiner Politik erklärt hat, zeigt sich insbesondere an der Berufsbildung und dem Ansatz des GIZ-Vorhabens interessiert.

In dem Gespräch ging es vor allem um das Potenzial des traditionellen afghanischen Lehrlingssystems im informellen Sektor, den sogenannten Bazaren. Seit einem Jahr unterstützt das TVET-Vorhaben im Auftrag des BMZ neben seinen 50 Pilotberufsschulen im formalen System auch die Modernisierung der informellen Lehrlingsausbildung.

Bis zu 60% der 15 -19-jährigen jungen Afghan/innen werden in Klein- bzw. Kleinstbetrieben ausgebildet. Bislang konnten die Lehrlinge weder das theoretische Hintergrundwissen ihres Gewerkes noch einen staatlichen Abschluss für ihre Ausbildung erwerben. Dank der Unterzeichnung eines Abkommens zwischen dem Vizeministerium für Berufliche Bildung, der afghanischen Handwerkskammer und dem TVET-Vorhaben können nun bis zu 2.000 Lehrlinge aus traditionellen Handwerksbetrieben nach Feierabend ausgewählte Berufsschulen in Kabul und Mazar-e Sharif besuchen. Sie belegen dort sowohl praktische als auch theoretische Kurse. Entsprechende maßgeschneiderte Curricula wurden vom Vorhaben entwickelt.

Wie der Staatspräsident erkannte, bietet die Öffnung der formalen Berufsschulen für Lehrlinge aus den Bazaren einen guten Ansatz für die behutsame Modernisierung des traditionellen Lehrlingssystems. Da zudem auch Betriebsinhaber/innen an Fortbildungen teilnehmen können, wird ein reger Austausch zwischen Theoretiker/innen und Berufspraktiker/innen angeregt, von dem alle Seiten profitieren: Die Betriebe arbeiten wirtschaftlicher und die Schulen werden in die Lage versetzt, ihre bislang sehr theorielastige Ausbildung praxisrelevanter zu gestalten, was wiederum Absolvent/innen besser auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Ashraf Ghani zeigte Interesse an einer Fortsetzung des Dialogs.

Die GIZ ist am Runden Tisch für internationale Berufsbildungszusammenarbeit auf Staatsekretärs- und Arbeitsebene vertreten. GOVET ist die Geschäftsstelle des Runden Tisches.

Quelle: GOVET Redaktion: Länder / Organisationen: Afghanistan Themen: Berufs- und Weiterbildung

Weitere Informationen

Projektträger