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Bedeutung von Zertifikaten für den Berufsbildungsexport

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Zertifikate spielen auf dem internationalen Bildungsmarkt eine immer größere Rolle. Oft wird der Wert einer Ausbildung nach dem Zertifikat und seiner Nützlichkeit für den Arbeitsmarkt bemessen. Die für das in Kürze erscheinende Trendbarometer 2016 befragten 100 Bildungsunternehmen stellen zu 47 Prozent eigene Zertifikate aus. 23 Prozent überlassen die Zertifizierung dem lokalen Partner, wenn dessen Zertifikat staatlich anerkannt ist.

Die Zertifikate einer deutschen Kammer spielen zurzeit noch eine eher untergeordnete Rolle, wie der Wert von 20 Prozent vermuten lässt. In einem ähnlichen Bereich mit 16 Prozent bewegen sich die Industriezertifikate. Es sind vor allem die größeren Bildungsanbieter, die auf Kammerzertifikate zurückgreifen, während sich die kleineren Unternehmen auf die eigenen Zertifikate konzentrieren oder ganz auf deren Ausgabe verzichten.

Besonders die Bildungsunternehmen, die bereits seit über 20 Jahren im Berufsbildungsexport tätig sind, vertrauen auf das eigene Zertifikat. Wer zertifiziert die Maßnahmen deutscher Anbieter? Mehrfachnennung. Angaben in Prozent Akzeptanz und Wert von Zertifikaten Die Akzeptanz eines Zertifikates ist ein Maßstab für das Vertrauen, das dem ausstellenden Unternehmen entgegengebracht wird und das es auf dem nationalen und internationalen Arbeitsmarkt genießt.

Ein solches Vertrauen kann zum einen durch die Institution entstehen, die ein solches Zertifikat ausstellt, zum anderen sind die zu zertifizierenden Inhalte von Bedeutung. In Bezug auf die Berufsbildung sind das in der Regel Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen.

Der Wert eines Zertifikates auf dem Arbeitsmarkt zeigt sich darin, dass die Unternehmen dem Besitzer des Zertifikates Vorteile einräumen im Vergleich zu Mitbewerbern, die ein solches Zertifikat nicht vorweisen können. Dies werden die Verantwortlichen in den Unternehmen jedoch nur dann nachhaltig tun, wenn sie darauf vertrauen können, dass das Zertifizierte, also die Fertigkeiten und Kenntnisse, im Arbeitsalltag tatsächlich abgerufen werden können.

Somit muss das Zertifikat zwei Funktionen erfüllen: Es muss zum einen motivierend auf den Lernenden wirken und ihn mit Stolz auf das Erreichte erfüllen. Zum anderen muss die erfolgreiche Absolvierung eines Zertifikatkurses auch zu einer Befähigung führen, die die Beherrschung relevanter Arbeitsprozesse bestätigt und schließlich zu einer bewertbaren qualitativen Aussage in Bezug auf die Beschäftigungsfähigkeit führt. Zertifikate steigern Attraktivität der beruflichen Bildung Ein weiterer wichtiger Punkt in der Zertifizierungsdiskussion im Bereich der Berufsbildung ist die immer wieder geforderte Funktionalität und Durchlässigkeit des Berufsbildungssystems. Nicht zuletzt geht es dabei um die Verbesserung der Attraktivität der Berufsbildung.

Ein erworbenes Zertifikat kann auch ein Baustein zu einer weiterführenden Qualifikation sein, die im Sinne des Bildungsexportes zur Entwicklung einer Reihe aufeinander aufbauender Produkte führen kann.

Die Auswertung der Befragung zum Trendbarometer 2016 zeigt auch, dass eine Vielzahl der deutschen Bildungsunternehmen auf die Ausgabe von Zertifikaten (noch) verzichtet (22 Prozent). Offen bleibt, ob dies auf dem internationalen Bildungsmarkt für die Unternehmen einen Wettbewerbsnachteil bedeutet oder ob in bestimmten Segmenten des Marktes Zertifikate tatsächlich bislang ohne Bedeutung sind. 

Quelle: iMOVE Redaktion: Länder / Organisationen: Global Themen: Berufs- und Weiterbildung Wirtschaft, Märkte

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