StartseiteAktuellesNachrichtenEU fördert internationale Graduiertenschule für Arzneimittelforschung im Saarland

EU fördert internationale Graduiertenschule für Arzneimittelforschung im Saarland

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die Universität des Saarlandes hat im Rahmen der Marie Skłodowska-Curie Maßnahmen (MSCA) ein 3,4 Millionen EUR starkes Projekt eingeworben, bei dem sie mit dem Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) zusammenarbeitet: "TALENTS" fördert den Aufbau einer Graduiertenschule im Bereich Arzneimittelforschung. Hier können in den kommenden fünf Jahren 15 internationale Promovierende an der Schnittstelle von klinischer Medizin, Mikrobiologie und pharmazeutischer Wissenschaft ausgebildet werden.

Aus dem Projekt "Training ALliancE for Novel Microbiome-Modulating TherapieS" (TALENTS), das im Rahmen des MSCA-COFUND-2021 Programms eingeworben wurde, fließen EU-Fördermittel in Höhe von 1,5 Millionen EUR an die Universität. Der Rest wird aus Eigenmitteln der Forschungsallianz zwischen Saar-Universität und HIPS getragen.

Die neue Graduiertenschule vernetze die pharmazeutisch-naturwissenschaftliche Forschung mit der medizinischen Forschung sowie mit der Bioinformatik, erklärt Claus-Michael Lehr, Universitätsprofessor für Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie und Abteilungsleiter am HIPS. Im Fokus von TALENTS steht das menschliche Mikrobiom, also die Gesamtheit der Bakterien, die den Menschen besiedeln. Das gemeinsame Forschungsziel der Graduiertenschule ist die Entwicklung von Therapien, die gesunderhaltende Bakterien fördern und unerwünschten Bakterien das Leben schwer machen. Unter anderem soll untersucht werden, wie die Bakteriengemeinschaften in unterschiedlichen Organen und bei unterschiedlichen Krankheiten zusammengesetzt sind und welche Interaktionen auf chemischer Ebene stattfinden. Nützliche Substanzen in der schützenden Flora gesunder Menschen könnten so ermittelt und zur Behandlung von Patienten genutzt werden, deren bakterielle Besiedlung aus der Balance geraten ist.

Außer internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind auch Unternehmen in die Graduiertenschule eingebunden. Neben kleineren und größeren pharmazeutischen Unternehmen aus Deutschland und der Region gehören dazu auch Kliniken, Behörden sowie internationale Partner aus Europa. Zum gegenseitigen Vorteil: Praktika in diesen Unternehmen ermöglichen den Doktoranden Praxiseinblicke – und den Unternehmen Kontakt zum regionalen Forschungsumfeld.

Das HIPS ist ein Standort des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Zusammenarbeit mit der Universität des Saarlandes. Das Projekt startet am 1. Januar 2023 und hat eine Laufzeit von fünf Jahren.

Quelle: Universität des Saarlandes Redaktion: von Franziska Schroubek, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Bildung und Hochschulen Förderung Lebenswissenschaften

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