StartseiteAktuellesNachrichtenEU-Projekt IP4OS unter Leitung der Universität Kiel: Offene Wissenschaft ermöglichen und geistiges Eigentum schützen

EU-Projekt IP4OS unter Leitung der Universität Kiel: Offene Wissenschaft ermöglichen und geistiges Eigentum schützen

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Das EU-Projekt "IP4OS Unpacking the Possibilities of Intellectual Properties for Open Science" behandelt die Frage, wie sich offene Wissenschaft und Schutz des geistigen Eigentums miteinander vereinbaren lassen, um einen Mehrwert für die Forschung zu schaffen. Das Konsortium aus acht europäischen Partnern unter Leitung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) hat im Januar 2025 seine Arbeit aufgenommen und wird über zwei Jahre mit zwei Millionen Euro aus dem EU-Forschungsrahmenprogramm "Horizont Europa" gefördert.

Den gesamten Forschungsprozess transparent und zugänglich zu machen, das steckt hinter dem Grundsatz der offenen Wissenschaft (Open Science). Diese Maxime ist integraler Bestandteil der deutschen und europäischen Forschungspolitik. Ziel ist, den Austausch und die Zusammenarbeit zu erleichtern und damit die Qualität der Forschung zu verbessern. Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist der freie Zugang zu Publikationen und Forschungsdaten. Dadurch können auch andere Forschende diese nutzen und so neue Erkenntnisse daraus gewinnen. Was in der Theorie gut klingt, steht in der Praxis vor verschiedenen Hindernissen. Hierzu zählen beispielsweise rechtliche Unsicherheiten, etwa was den Schutz des geistigen Eigentums angeht. Denn üblicherweise schützen Forschende ihre Ergebnisse über Patente und Copyrights.

IP4OS geht diese Herausforderungen an und verbindet den Schutz von Forschung durch Geistiges Eigentum (Intellectual Property, kurz IP) mit den Prinzipien der Offenen Wissenschaft. Ziel ist es, Wissen besser auffindbar, zugänglich, nutzbar und wiederverwendbar zu machen. IP4OS wird von der CAU koordiniert und vereint acht internationale Einrichtungen aus den Bereichen Forschung, Transfer und Unternehmen aus Bulgarien, Deutschland, Kroatien, den Niederlanden, Schweden und Spanien.

In einem ersten Schritt hat das Kieler Projektteam Beispiele aus der Forschungspraxis zusammengetragen, die aufzeigen, wie sich geistiges Eigentum schützen lässt und gleichzeitig ein offener Austausch von Forschungsergebnissen ermöglicht wird. Einen ersten Entwurf solcher „Best Practices“ sowie weitere Empfehlungen wird das Kieler Projektteam am 1. Juli in einer Sitzung während der Metascience Conference in London in Form des Handbuches "Synergy Framework" vorstellen. Dieses wird online als Schulungsmaterial der Forschungsgemeinschaft zur Verfügung gestellt und nach der Konferenz überarbeitet. Die endgültige Fassung mit Handlungsleitlinien und Empfehlungen soll Ende 2025 publiziert werden.

Das Synergy Framework soll auch als inhaltliche Grundlage für die Schulung der multiprofessionellen Teams dienen, die im Rahmen des IP4OS Projekts an Forschungsinstitutionen aller EU-Staaten etabliert werden. In diesen Teams arbeiten Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen (Datenmanagement, Publizieren, Geistiges Eigentum, Offene Wissenschaft und Forschung) zusammen. Sie bieten in jeder Phase des Forschungsprozesses umfassende Unterstützung und helfen Forschenden dabei, ihre Ergebnisse strategisch zu verbreiten, sinnvoll zu schützen und mit Partnern wie Unternehmen oder der Öffentlichkeit zu teilen. Das erste dieser Teams wird derzeit an der CAU zusammengestellt.

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Quelle: CAU Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Bulgarien Kroatien Niederlande Schweden Spanien EU Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft sonstiges / Querschnittsaktivitäten

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