StartseiteAktuellesNachrichtenInternationale Open Science Konferenz 2022: Offene Wissenschaft bedeutet global betrachtet Inklusion und Gerechtigkeit

Internationale Open Science Konferenz 2022: Offene Wissenschaft bedeutet global betrachtet Inklusion und Gerechtigkeit

Berichterstattung weltweit

Die ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft und der Leibniz-Forschungsverbund Open Science luden vom 8. bis 10. März 2022 zur internationalen Open Science Conference. Die diesjährige virtuelle Konferenz behandelte Fragen zur Bedeutung von Open Science in globaler Perspektive, zu Erwartungshaltungen an Open-Science-Proponentinnen und -Proponenten und zu Zusammenhängen der offenen Forschung mit den verschiedenen Herausforderungen der (digitalen) Transformation des Wissenschaftssystems.

Im Rahmen der Veranstaltung diskutierten 283 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 49 Ländern aus Europa, Afrika, Asien, Australien sowie Süd- und Nordamerika, wie Open Science in der Praxis konkret umgesetzt wird und welche Entwicklungen die globale Bewegung aktuell prägen.

Nach der Konferenz 2021 habe sich in der Open-Science-Bewegung viel getan, so Professor Klaus Tochtermann, Chair der Konferenz in seiner Eröffnung. Beispielsweise fordert die EU nun für Forschungsanträge im Rahmenprogramm Horizont Europa ein klares Statement zur Unterstützung offener Praktiken. Zudem startete die EU-Kommission kürzlich eine Initiative, um das bestehende System der Forschungsevaluierung zu reformieren.

Die diesjährigen Beiträgen waren neben Themen wie Forschungsdaten, gesellschaftlicher Teilhabe und Wissenschaftskommunikation unter anderem durch Folgendes geprägt:

  • Die Vorstellung der UNESCO Recommendation on Open Science und die anschließende Paneldiskussion zeigten, wie stark der Open-Science-Diskurs mittlerweile durch eine globale Betrachtung geprägt ist. Neben bisherigen Aspekten wie Transparenz und Nachvollziehbarkeit liegen neue Schwerpunkte auf Inklusivität, Diversität von Wissenschaftskulturen und Gerechtigkeit. Betont wurde der Anspruch, dass alle Menschen weltweit gleichermaßen Zugang zu (offener) Wissenschaft haben und vom wissenschaftlichen Fortschritt profitieren sollen.
  • Open Science als gute wissenschaftliche Praxis im digitalen Zeitalter kann nicht isoliert betrachtet werden. Die Umsetzung von Open Science ist abhängig von einer grundsätzlichen Transformation des Wissenschaftssystems und der Beschäftigungssituation jenseits der Professur. Eine wesentliche Rolle spielt der überhitzte Wettbewerb unter Wissenschaftseinrichtungen sowie die wachsende Anwendungs- und Effizienzorientierung. Die Diskussion rund um Offenheit zeigte auf, welche Probleme im Wissenschaftssystem transparente und robuste Forschung immer noch behindern.
  • Die Open-Science-Bewegung muss unbeabsichtigte negative Effekte im Blick haben, wie beispielsweise Double Dipping der Verlagskonzerne im Kontext von Open Access, Data Tracking oder die neue Urheberrechtsausnahme für Text- und Data-Mining für wissenschaftliche Forschungszwecke.

Die Open Science Conference ist die neunte internationale Fachtagung des Leibniz-Forschungsverbundes Open Science. Die Tagung richtet sich an die global wachsende Open-Science-Bewegung und bietet ein Forum, wo sich Forschende, Fachleute aus Bibliotheken, Fachexpertinnen und -experten aus der Wissenschaftspolitik und weitere Stakeholder zu Diskussionen sowie zum Austausch von Ideen und praktischen Erfahrungen zusammenfinden. 

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Quelle: ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft via IDW Nachrichten Redaktion: von Hendrik Dellbrügge, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Deutschland EU Global UNESCO Themen: sonstiges / Querschnittsaktivitäten

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