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Europäische Institute veröffentlichen Handlungsempfehlungen zur Forschungskooperation mit chinesischen Partnern

Berichterstattung weltweit Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die Deutsche Vereinigung für Chinastudien e.V. (DVCS) und das niederländische The Hague Centre for Strategic Studies (HCSS) haben unabhängig voneinander Orientierungshilfen für die akademische Zusammenarbeit mit chinesischen Einrichtungen und Akteuren veröffentlicht. Übergeordnetes Ziel beider Veröffentlichungen ist es, europäische Akteure für die Herausforderungen und Risiken in der Kooperation mit China zu sensibilisieren und Handlungsempfehlungen für eine Kooperation auf Augenhöhe zu geben. Zentrale Themen sind der Schutz von Forschungs- und Lehrfreiheit, transparente Regeln für den Wissenstransfer und die Einhaltung von Rechten und Gesetzen.

Europaweit gewinnen chinesische Institutionen – sowohl Forschungseinrichtungen, als auch Hochschulen und Unternehmen – als Kooperationspartner in der Forschung und Bildung an Bedeutung. Unterschiedliche politische Systeme und Zielsetzungen können dabei zu Interessenskonflikten und auch zu rechtlichen Problemen führen. Europäische Akteure befassen sich daher zunehmend mit der Frage, wie die Forschungs- und auch Bildungskooperation mit China auf Augenhöhe gestaltet werden kann.

Die DVCS führt in den Anfang Dezember 2018 veröffentlichten „Handlungsempfehlungen zum Umgang deutscher akademischer Institutionen mit der Volksrepublik China“ 16 Punkte zur Orientierung im Umgang mit chinesischen Partnern an. Damit wendet sie sich an deutsche akademische Institutionen (Universitäten etc.) und Forschungsinstitute bzw. -projekte, die mit China kooperieren und/oder von China (ko-)finanziert werden. Mit den Empfehlungen „sollen insbesondere der Anspruch der Einhaltung von Recht und Gesetz, die besonderen Anforderungen an integres Verhalten sowie der Schutz der Freiheit von Forschung und Lehre gewährleistet werden.“ Die DVCS ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin, der Chinastudien in Deutschland fördert und eine Dialogplattform für Sinologen und Chinawissenschaftler im deutschsprachigen Raum bietet.

In einer 10 Punkte umfassenden Checkliste weist das niederländische HCSS auf Herausforderungen und Risiken in der akademischen Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern hin. Die „Checklist for Collaboration with Chinese Universities and Other Research Institutions” umfasst Empfehlungen für die Anbahnung und Durchführung gemeinsamer Forschungsprojekte und die institutionelle Zusammenarbeit. Der Report richtet sich an (politische) Entscheidungsträger und Wissenschaftler, die in die Kooperation mit chinesischen Hochschulen oder Forschungsinstitutionen eingebunden sind. Erklärtes Ziel ist es, den Nutzen der Kooperation aus Sicht der Niederlande zu erhöhen. Als unabhängiger Think Tank veröffentlicht das HCSS regelmäßig Berichte, Analysen und Politikempfehlungen zu geo- und sicherheitspolitischen Themen. Der 18-seitige Report basiert auf Literaturrecherche sowie mehr als 40 Interviews mit Wissenschaftlern und Universitätsmitarbeitern und wurde in enger Kooperation mit dem Leiden Asia Centre (LAC) erarbeitet.

Zum Nachlesen:

 

Redaktion: von Apollonia Pane / Julia Sattler, DLR Projektträger Länder / Organisationen: China Themen: Bildung und Hochschulen sonstiges / Querschnittsaktivitäten Strategie und Rahmenbedingungen

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