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Feldforschung für deutsch-südafrikanisches Kooperationsprojekt zur Wasserversorgung

Ein Forscherteam des MARUM hat Feldstudien im südlichen Afrika beendet. Zwei Wochen sammelten Wissenschaftlerinnen Wasser- und Bodenproben am Oranje-Fluss und entlang weiterer Flüsse der südafrikanischen West-Kap-Region. Vor dem Hintergrund immer wieder auftretender Dürren spielt vor allem der Oranje eine wichtige Rolle für die regionale Trinkwasserversorgung bzw. für Bewässerungsprojekte. Gemeinsam mit südafrikanischen Kollegen wollen die Forscher mehr über die Veränderlichkeit des Wasserhaushalts in der Region herausfinden.

Der Oranje ist der zweitlängste Fluss im südlichen Afrika. Er entspringt in den feuchten Drakensbergen im Osten der Südafrikanischen Republik. Bis zur Mündung im Atlantik sind es gut 2.160 Kilometer. Ein Viertel dieser Strecke legt der Oranje im Grenzgebiet zwischen Namibia und der Republik Südafrika zurück. Für diese karge, wüstenartige Region ist der Fluss die Lebensader schlechthin – sowohl mit Blick auf die Trinkwasserversorgung als auch hinsichtlich der Bewässerung von Agrarflächen entlang seiner Ufer. Freilich ist die Sicherheit der Wasserversorgung keineswegs gewährleistet. Immer wieder sorgen Trockenperioden für Wasserknappheit und abnehmende Trinkwasserqualität.

Vor diesem Hintergrund fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den deutsch-südafrikanischen Forschungsverbund RAIN. Das Kürzel steht für „Regional Archives for Integrated Investigations“. Im Rahmen des Verbunds erforschen südafrikanische und deutsche Wissenschaftlerinnen, welche Faktoren die regionalen Klimaschwankungen steuern und wie sich diese auf den Wasserkreislauf auswirken.

Um den Mechanismen der Klimaschwankungen auf die Spur zu kommen, haben Enno Schefuß und Annette Hahn vom MARUM in den vergangenen Wochen gemeinsam mit südafrikanischen Kollegen untersucht, welche Sedimente der Oranje heute mit sich führt. An den Hängen des weiten Flusstals haben sie aber auch ältere Ablagerungen beprobt. Nur so können die Forscher die Herkunft des Materials und damit längerfristige Klimaentwicklungen sowie einzelne Flutereignisse richtig interpretieren.

Das Projekt RAIN ist in das internationale Kooperationsprogramm SPACES (Science Partnerships for the Assessment of Complex Earth System Processes) eingebettet. Neben Mitarbeitern des MARUM und verschiedener Institute an südafrikanischen Universitäten sind auf deutscher Seite Wissenschaftler der Universität Jena beteiligt. „Gerade der Bezug zu aktuellen sozioökonomischen Fragen im Zusammenhang mit Klimaveränderungen machen das interdisziplinäre Projekt RAIN zu einem erfolgversprechenden Paradebeispiel der (geo)wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Südafrika und Deutschland“, sagt MARUM-Mitarbeiter und Koordinator des Verbundvorhabens Matthias Zabel.

Kontakt:

Albert Gerdes
MARUM-Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)421 218 65540
E-Mail: agerdes(at)marum.de

Quelle: MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen / IDW Redaktion: Länder / Organisationen: Südafrika Themen: Geowissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit

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