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Frankreich: Auf dem Weg zur digitalen Universität

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Fünf Universitäten werden vom französischen Staat mit insgesamt acht Millionen Euro gefördert, um ihre Digitalisierung zu beschleunigen.

Der französische Staatssekretär für Hochschulwesen und Forschung, Thierry Mandon, und der Generalkommissar für Investitionen, Louis Schweitzer, haben am 14. Dezember 2016 die Gewinner der Ausschreibung zur „Entwicklung experimenteller digitaler Universitäten“ (Développement d’universités numériques expérimentales, DUNE) bekannt gegeben. Mit DUNE will die Regierung ihre Universitäten darin unterstützen, die Digitalisierung zu einem Eckpfeiler ihrer institutionellen Strategie zu machen. Weiterhin soll so ein Netzwerk von Initiativen und innovativen Projekten entstehen. Die Ausschreibung wurde in Abstimmung mit dem Nationalen Digitalisierungsrat CNNum (Conseil National du Numérique) entwickelt.

Auf die DUNE-Förderung hatten sich 24 Einrichtungen beworben. Die 11köpfige Expertenjury aus Akademikern und Unternehmern wählte acht Projekte für eine Anhörung aus. Davon teilen sich nun fünf die staatliche Förderung von insgesamt acht Millionen Euro: die Universität Straßburg (Projekt EOLE), der digitale Hochschulzusammenschluss Frankophone Universität für Gesundheitswissenschaften und Sport (Université Francophone des Sciences de la Santé et du Sport, Projekt SIDES 3.0), die Universität Tours (Projekt New Teach), das Katholische Institut von Lille (Institut Catholique de Lille, Projekt EPHEMER) und die Universität Rennes 2 (Projekt DESIR). Ihre Vorhaben versprechen nach Ansicht der Jury einen besonders umfassenden Strukturwandel für die Einrichtung sowie den Standort, überzeugten durch die Evaluierungsmechanismen und lassen eine hohe Ausstrahlungskraft erwarten. Den anderen drei Einrichtungen wurde auf Bestreben Thierry Mandons vom Parlament eine zusätzliche Stelle bewilligt, um ihr Projekt voranzubringen. Es handelt sich um den Hochschulzusammenschluss Université Paris Seine, die Hochschule für Lebenswissenschaften AgroParisTech und das 2015 gegründete Nationale Institut für Agronomie, Tiermedizin und Forstwirtschaft (Institut agronomique et vétérinaire et forestier de France).

Die DUNE-Ausschreibung wird aus der dritten Ausgabe des Programms für Zukunftsinvestitionen PIA (Programme d’investissement d’avenir) gefördert. Dessen genaue Ausgestaltung wurde zwar noch nicht beschlossen, ein Schwerpunkt werden jedoch auf jeden Fall „Neue Universitätsstudiengänge“ (Nouveaux cursus à l’université) sein. Thierry Mandon schätzt, dass insgesamt 250 Millionen Euro nötig sind, um alle französischen Universitäten erfolgreich auf ihrem Weg in die Digitalisierung zu begleiten. Dazu ist aktuell zudem ein Weißbuch in Arbeit.

Neben DUNE hat die Regierung auch die Ausschreibung „Disrupt Campus“ veröffentlicht, die von der öffentlichen Investitionsbank Bpifrance verwaltet wird und bis Februar läuft. Dort werden neue Ausbildungsformate gefördert, die Studierende über einen Zeitraum von mehreren Wochen mit Unternehmen zusammenbringen, um gemeinsam an Projekten im Zusammenhang mit dem digitalen Wandel zu arbeiten. Etwa zehn Projekte sollen insgesamt bis zu acht Millionen Euro erhalten.

Quelle: Quelle: Usine Nouvelle, MENESR Redaktion: von Miguel Krux Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen Förderung

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