StartseiteAktuellesNachrichtenHelmholtz-Zentrum für Geoforschung koordiniert deutsch-tschechisches Experiment zu Erdbeben

Helmholtz-Zentrum für Geoforschung koordiniert deutsch-tschechisches Experiment zu Erdbeben

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Das GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung koordiniert das internationale Großexperiment "Eger Large Seismic Experiment" zur Untersuchung von Erdbebenschwärmen. Dabei werden in der deutsch-tschechischen Grenzregion rund um das Egerbecken fast 300 temporäre seismische Stationen aufgestellt, da dort immer wieder Erdbeben auftreten. An dem Projekt beteiligt sind neben deutschen Universitäten auch der Geologische Dienst in Sachsen und die Akademie der Wissenschaften in Prag.

Das internationales Großexperiment soll den Untergrund im Vogtland und in Nordwestböhmen durchleuchten. In der deutsch-tschechischen Grenzregion rund um das Egerbecken treten seit Jahrhunderten immer wieder Erdbebenschwärme auf. Jetzt wird das GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung gemeinsam mit Universitäten aus Potsdam, Leipzig, Freiberg, Jena, München, Erlangen und Münster sowie dem Geologischen Dienst in Sachsen und der Akademie der Wissenschaften in Prag seismische Stationen auf einer Fläche von 100 mal 100 Kilometern aufstellen.

Dr. Pinar Büyükakpinar vom GFZ, wissenschaftliche Koordinatorin des Experiments, sagt:

"Wir erwarten, dass wir mit den vielen Stationen kleinste Erdbebenschwärme detektieren und untersuchen können, die uns sonst verborgen bleiben. Zudem haben wir dann zum ersten Mal die Möglichkeit, flächendeckend nach niederfrequenten Tieferdbeben zu suchen, wie sie vor kurzem auch in den Vulkangebieten der Eifel und des Zentralmassivs in Frankreich entdeckt wurden. Das könnte die Frage beantworten, ob unter dem Vogtland magmatische Schmelzen bis heute in die Erdkruste bis in eine Tiefe von zehn Kilometern aufsteigen."

Das GFZ wird aus seinem Geophysikalischen Gerätepool GIPP nahezu 300 seismische Stationen zur Verfügung stellen. Diese hochempfindlichen Sensoren sollen in einem Zeitraum von 12 bis 18 Monaten Erschütterungen im Boden aufzeichnen. Die Wissenschaft erhofft sich von dem Experiment ein genaueres Abbild der Erdkruste.

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Quelle: GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung Redaktion: von Luis Franke, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Tschechische Republik Themen: Geowissenschaften

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