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Hermes Award 2016: Technologiepreis für Ingenieure

Innovation aus der Praxis

Mit dem Hermes Award werden innovative Technologien ausgezeichnet, die für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt gut sind. In diesem Jahr sind fünf Produkte für den Preis nominiert. Der Gewinner wird auf der Hannover Messe bekannt gegeben. Rund 40 Prozent der Einreichungen stammen von US-amerikanischen Firmen, dem diesjährigen Partnerland der Industriemesse.

Zwei Mega-Themen bestimmen die diesjährige Hannover Messe: die Industrie 4.0 und die Energiesysteme der Zukunft. Zur Digitalisierung der Industrie und der Stromnetze, aber auch zur Sicherheit vor Cyberattacken gibt es zahlreiche innovative Lösungen und Produkte - in Deutschland und international. Die Besten von ihnen werden auf der Hannover Messe mit dem Hermes Award ausgezeichnet, einem der begehrtesten Technologiepreise für Ingenieure.

Aus 49 Bewerbungen hat eine unabhängige Jury unter dem Vorsitz von Wolfgang Wahlster, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), fünf Unternehmen für den Hermes Award nominiert. Viele Bewerbungen kamen in diesem Jahr auch aus dem Ausland. Rund 40 Prozent der Einreichungen stammen von US-amerikanischen Firmen, dem diesjährigen Partnerland der Industriemesse.

Die fünf nominierten Produkte werden bei der Eröffnungsfeier der Hannover Messe am 24. April vorgestellt. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka wird anschließend in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama den Gewinner des Hermes Award bekannt geben.

Die nominierten Unternehmen für den Hermes Award 2016

BLOCK Transformatoren-Elektronik GmbH, Verden

Das Unternehmen BLOCK Transformatoren-Elektronik aus Verden ist für das Produkt „EasyB“ nominiert. Dabei handelt es sich um ein Ein-Kanal-Schutzschaltersystem, das Steuerspannungen bedarfsgerecht bis zu einem Gesamtstrom von 80 Ampere absichern kann. Die Kanäle adressieren sich beim Einschalten automatisch. Damit entfällt ein zusätzlicher Arbeitsschritt zur manuellen Adressvergabe. Das System reagiert schon auf fünf Prozent Überstrom und begrenzt den Ausgangsstrom auf diesen Pegel. Die innovative Kombination von schmaler Baubreite, sehr hoher Stromtragfähigkeit, automatischer Adressierung und zusätzlicher Einschaltfunktion hat die Jury überzeugt.

DDM Systems, Atlanta, Georgia, USA

Die Ausgründung DDM Systems des berühmten Georgia Institute of Technology in Atlanta hat sich mit einem additiven Fertigungsverfahren für Keramik beworben. Das nominierte Produkt „LAMP System CPT6060“ ermöglicht es, den Prozess des Feingießens um sieben von zwölf Prozessschritten zu verkürzen. Das nominierte Produkt erzeugt im 3D-Druckverfahren hochgenaue Schalenformen direkt aus digitalen Datensätzen. Sie machen die Serienfertigung in einer Anlage möglich. Das Hightech-Verfahren könnte 60 Prozent der bisherigen Herstellungskosten einsparen.

Harting IT Software, Espelkamp

Das Softwareunternehmen Harting aus Espelkamp hat sich mit dem Produkt „MICA“ beworben. „MICA“ ist eine offene und modulare Plattform als zentraler Baustein aus eingebetteter Hardware und Software für Industrie 4.0. MICA sammelt die Daten aus Produktionsprozessen und übersetzt sie in IT-Strukturen, speichert und aggregiert sie, um Rechenzentren zu entlasten. Durch eine innovative Kombination etablierter Linux-Technologien wird eine Virtualisierung von Feldgeräten möglich. Jedes MICA hat einen TPM-Chip und unterstützt SSL und VPN, sodass eine sichere Authentifizierung und Kommunikation für die MICA-Module unterstützt werden. Der Vorteil: MICA kann bereits existierenden Maschinen und Anlagen Intelligenz einhauchen. So werden aus herkömmlichen Fabriken „Smart Factories“. Das Produkt von Harting ist deshalb besonders für den Mittelstand eine interessante Lösung.

ITM Power, South Yorkshire, Großbritannien

Bei dem nominierten Projekt des britischen Energieunternehmens ITM Power handelt es sich um eine kompakte Anlage zur bedarfsorientierten und flexiblen Produktion von Wasserstoff und Sauerstoff durch Elektrolyse (Power-to-Gas). Dabei wird Strom aus erneuerbaren Energien in Wasserstoff beziehungsweise Methan umgewandelt und kann dann entweder zum Betanken entsprechender Fahrzeuge verwendet oder aber als Methan in das Erdgasnetz eingespeist werden. Durch das kompakte Design kann die Anlage verbrauchernah aufgestellt werden. Das Projekt leistet sowohl einen Beitrag zur Stabilisierung der Netze als auch zur wasserstoffbasierten Elektromobilität.

J. Schmalz GmbH, Nidderau

Bei dem nominierten Produkt „VSi“ des Vakuumtechnik-Spezialisten aus Nidderau handelt es sich um einen Vakuum- und Druckschalter, der erstmals sowohl mit der IO-Link-Technologie als auch mit der NFC-Technologie ausgestattet ist. Der Anwender kann somit direkt mit mobilen Endgeräten wie Tablets oder Smart Phones alle wichtigen Daten ablesen und einstellen. Damit können Produktionsprozesse unmittelbar vor Ort optimiert oder effizienter gestaltet werden. Auch Fehler können schneller diagnostiziert, analysiert und behoben werden. Der modulare Schalter ist eine Industrie-4.0-fähige Komponente und leistet einen wesentlichen Beitrag zu Predictive Maintenance und zur Visualisierung wichtiger Prozessdaten auf einem kabellos verbundenen Comsumer-Gerät.

Der Hermes Award ist der internationale Technologiepreis der Hannover Messe und wird seit dem Jahr 2004 verliehen. Mit einem PR-Paket im Gesamtwert von 100.000 Euro zählt der Hermes Award zu den höchstdotierten Auszeichnungen weltweit. Schirmherren sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Land Niedersachsen.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung Redaktion: Länder / Organisationen: Global USA Themen: Engineering und Produktion Innovation

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