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Horizont 2020 Monitoring Report 2014: Deutsche Einrichtungen werben die meisten Fördergelder ein

Berichterstattung weltweit

Der Jahresbericht 2014 zum Monitoring in Horizont 2020 bietet eine Analyse des gesamten Programms, basierend auf den Ausschreibungen aus dem Jahr 2014. Deutsche Teilnehmer waren dabei besonders erfolgreich und konnten europaweit die meisten Fördergelder einwerben.

Die Europäische Kommission hat Mitte April 2016 den Horizon 2020 Monitoring Report 2014 veröffentlicht. Dem Bericht liegen alle geförderten Projekte zugrunde, deren Ausschreibungsfrist im Jahr 2014 endete und deren Bewilligung bis zum 1. Dezember 2015 unterzeichnet war. Der Bericht enthält Daten zu Antragszahlen, Bewilligungs- und Förderquoten sowie der durchschnittlichen Zeit zwischen Antragsbewilligung und Unterzeichnung der Finanzhilfevereinbarung („time to grant“). Die Zahlen werden teilweise separat nach Programmteil bzw. Teilnehmerländern angeführt. Zusätzlich werden sie zu Key Perfomance Indikatoren in Bezug gesetzt, die zur Messung des Fortschritts der Forschungs- und Innovationspolitik der EU herangezogen werden. 

Insgesamt standen im Jahr 2014 rund 9,3 Milliarden Euro Fördergelder für 101 Ausschreibungen bereit. In Deutschland ansässige Forschungseinrichtungen und Unternehmen konnten 20,69 % dieser Mittel einwerben und waren damit vor Großbritannien (15,9 %) und Frankreich (11,61 %) die erfolgreichsten in Europa. Damit konnten umgerechnet auf die Bevölkerung über 20 Euro Förderung pro Einwohner eingeworben werden. Die Erfolgsquote deutscher Förderanträge lag bei knapp über 17 %. In den Rankings über die Gesamtsumme der eingeworbenen europäischen Fördermittel, aufgeschlüsselt nach verschiedenen Forschungseinrichtungstypen, schnitten die deutschen Teilnehmer entsprechend gut ab.

Im Bereich der öffentlichen Einrichtungen (Public Organisations) konnte das Bundesamt für Strahlenschutz mit insgesamt 14 Millionen Euro europaweit die höchsten Zuwendungen einwerben. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung liegt mit rund 8,5 Millionen EUR und neun Projektbeteiligungen auf Rang vier. In der Kategorie Forschungseinrichtungen (ohne Bildungsauftrag) belegt die Max Planck Gesellschaft mit 358,5 Millionen Euro eingeworbener Fördermittel bei 118 Projektbeteiligungen den ersten Platz. Die Fraunhofer Gesellschaft sicherte sich mit 243 Beteiligungen und 136,2 Millionen Förderung den vierten Rang. Daneben schafften es mit dem European Molecular Biology Laboratory (Platz 7; 44,7 Mio. EUR) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (Platz 9; 42,3 Mio. EUR) zwei weitere in Deutschland ansässige Forschungseinrichtungen unter die Zehn in Europa. Insgesamt sind neun deutsche Einrichtungen in dieser Kategorie in den Top 50 vertreten.

Mit einer Fördersumme von knapp 46 Millionen Euro ist das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) aktuell die erfolgreichste deutsche Universität im Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont 2020“ der Europäischen Union. Unter den europaweit 50 besten Einrichtungen der Sekundar- und Hochschulbildung (engl. Higher and Secondary Education) erreicht das KIT Platz acht (ausführlich dazu KIT-Pressemitteilung "Horizont 2020: KIT Spitzenreiter bei Drittmitteln", 21.6.16). Auf Platz 10 findet sich als zweiterfolgreichste deutsche Universität die TU München (37, 7 Mio Euro). Des Weiteren schafften es die Ludwig-Maximilians-Universität München (Pl. 28; 28,4 Mio. EUR), die TU Dreseden (Pl. 32; 26,1 Mio. EUR), die Rheinisch-Westfälische Technische Universität Aachen (Pl. 25; 25,4 Mio. EUR) und die TU Berlin (Pl. 47; 20,2 Mio. EUR) in die Top 50.

Im Bereich der privatwirtschaftlichen Teilnehmer war die Siemens AG, die insgesamt 20,5 Millionen EUR Fördermittel akquirieren konnte, das erfolgreichste Unternehmen in Europa. Daneben sind elf weitere Unternehmen aus Deutschland in der Top 50 gelistet, darunter Bosch (Pl. 6; 13,9 Mio. EUR), Daimler (Pl. 11; 8,3 Mio. EUR), BASF (Pl. 18; 7,3 Mio. EUR) und Volkswagen (Pl. 21; 6,9 Mio. EUR). In der Kategorie Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) schafften es fünf deutsche Unternehmen in die Top 50; das erfolgreichste war die Eurice - European Research and Project Office GmbH mit neun Projektbeteiligungen und 3,3 Millionen EUR eingeworbenen Fördergeldern auf Platz 30.  

Der Horizont 2020 Monitoring Bericht 

Die Europäische Kommission ist verpflichtet, den Umsetzungserfolg von Horizont 2020 zu überprüfen und zu messen. Der Monitoring Report 2014 ist dazu der erste aus einer Reihe von jährlichen Berichten, die in die Zwischen- und Abschlussevaluierungen von Horizon 2020 einfließen werden.  Datenbasis für den Monitoring Report ist die offizielle Vertragsdatenbank der EU-Kommission E-CORDA, die alle unterzeichneten Bewilligungen (Grant Agreements) erfasst.

Ebenso bietet der Bericht einen Überblick über die Aktivitäten des "European Institute of Innovation and Technology" (EIT) sowie über das „Euratom Research and Training Programme“. Darüber hinaus liefert der Bericht Informationen zu Ergebnissen aus laufenden Projekten des 7. Forschungsrahmenprogramms.

Quelle: VDI TZ / KIT Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Förderung

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