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IDESSAI 2022 - Zweite deutsch-französische Summer School von Inria und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die "IDESSAI Inria-DFKI European Summer School on AI 2022" findet vom 29.08. bis 02.09. auf dem Campus der Universität des Saarlandes statt. Nachdem sich europäische Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler im Bereich Künstliche intelligenz (KI) 2021 pandemiebedingt online ausgetauscht haben, kommen sie dieses Jahr erstmals in Präsenz zusammen.

Die fünftägige Veranstaltung ist nach dem gemeinsamen Messeauftritt auf dem French-German Hub der diesjährigen Technologie- und Start-up-Messe VivaTech in Paris ein weiterer Meilenstein in der Partnerschaft des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) und des französischen nationalen Instituts für Informationstechnologie Inria. Priorität beider Forschungseinrichtungen ist es, Europa an der Spitze der weltweiten Forschung und Innovation in Künstlicher Intelligenz zu etablieren und daher eine Gemeinschaft junger Forschender aufzubauen, die sowohl die Wissenschaft der KI in all ihren verschiedenen Facetten verstehen als auch ihre Auswirkungen auf den Menschen und unsere Gesellschaft berücksichtigen.

Die IDESSAI 2022 ist ein Paradebeispiel für die Vernetzung und den Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Frankreich, Deutschland und weiteren Ländern. Etwa 100 junge Doktorandinnen und Doktoranden kommen zusammen, um ihre Forschungsarbeiten zu präsentieren und mit Expertinnen und Experten zu diskutieren.

Inhaltlich organisiert ist die Sommerakademie nach zwei Schwerpunktthemen: „Vertrauenswürdige KI“ und „Nachhaltige KI“. Diese beiden Bereiche sind die wichtigsten ethischen und normativen Herausforderungen, die sich bei der Entwicklung einer auf den Menschen ausgerichteten KI stellen.

Track A: Trusted AI
Die Entwicklung von Deep Learning hat KI von einer Nischenwissenschaft in eine gesellschaftlich relevante "Mega-Technologie" verwandelt. Gleichzeitig wirft es eine Reihe von Problemen auf, wie die fehlende interne Repräsentation der Bedeutung (Interpretierbarkeit), die Sensibilität für Änderungen im Input (Robustheit), die mangelnde Übertragbarkeit auf unsichtbare Anwendungsfälle (Verallgemeinerbarkeit), potenzielle Diskriminierung und Verzerrungen (Fairness) und schließlich der Big-Data-Hunger selbst (Dateneffizienz). In jüngster Zeit wurde unter dem Begriff "Trusted AI" oder "Trustworthy AI" ein neuer Gesamtansatz zur Lösung dieser Probleme vorangetrieben. Der Trusted AI-Track wird die neuesten Fortschritte in diesem Bereich abdecken.

Track B: Sustainable AI
Digitales Europa und Green Deal – das gemeinsame Denken der beiden Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit ist entscheidend. KI bietet enorme Möglichkeiten, unserer Gesellschaft zu helfen nachhaltig mit der Natur zu interagieren. Gleichzeitig können die Umweltauswirkungen der KI selbst nicht ignoriert werden. Der Sustainable AI-Track konzentriert sich auf die Messung dieser Umweltauswirkungen und auf die Entwicklung ressourceneffizienter KI-Technologien. Es deckt alle Ebenen der KI-Technologieentwicklung ab, von KI-Algorithmen und Programmier-Frameworks bis hin zu Hardware und Kompilierung.

Hintergrund

Am 22. Januar 2020, dem ersten Jahrestag des Aachener Vertrags, unterzeichneten das französische nationale Institut für Informationstechnologie, Inria, und das DFKI ein Memorandum of Understanding. Darin verabredeten die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen, ihre Zusammenarbeit im Bereich der KI deutlich zu verstärken, ihre langjährige wissenschaftliche Zusammenarbeit zu strukturieren und zu formalisieren. Inria und DFKI arbeiten im Rahmen einer gemeinsamen strategischen Forschungs- und Innovationsagenda in den Bereichen KI für Industrie 4.0, KI-Infrastrukturen, Gesundheit, Landwirtschaft, öffentliche Verwaltung, Verkehr, intelligentes Wohnen und Cybersicherheit zusammen.

Im Kern der Vereinbarung steht auch ein starkes gemeinsames Engagement für die europäische KI-Initiative CLAIRE (Confederation of Labs for AI Research in Europe), um die europäischen KI-Forschenden enger miteinander zu vernetzen und gemeinsam die europäische Forschung für eine KI voranzubringen, die dem Menschen nutzt und dabei die europäischen Grundwerte berücksichtigt. Zu den konkreten Maßnahmen gehört die Durchführung von gemeinsamen Forschungs- und Innovationsprojekten, die teilweise auf bestehenden Vorhaben beider Organisationen aufbauen sowie neuen Themen, die in gemeinsamen Workshops definiert und ausgearbeitet werden. Zurzeit arbeiten Inria und DFKI an fünf gemeinsamen Projekten.

Quelle: Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz DFKI via idw Nachrichten Redaktion: von Felix Kessinger, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Deutschland Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen Ethik, Recht, Gesellschaft Information u. Kommunikation Innovation

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