StartseiteAktuellesNachrichtenKonrad Adenauer-Forschungspreis 2023 für kanadische Queer History-Expertin

Konrad Adenauer-Forschungspreis 2023 für kanadische Queer History-Expertin

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Prof. Ph.D. Jennifer Victoria Evans, eine ausgewiesene Expertin im Bereich der europäischen Queer History, erhält den diesjährigen Forschungspreis zur Stärkung der wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Kanada und Deutschland. Die Auszeichnung ist mit 60.000 Euro dotiert und mit einem Forschungsaufenthalt in Deutschland verbunden. Die kanadische Historikerin wird dazu zwei Forschungsprojekte am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin aufnehmen

Mit Jennifer Victoria Evans zeichnet die Humboldt-Stiftung eine international anerkannte Expertin für die deutsche und europäische Queer History mit dem Konrad Adenauer-Forschungspreis 2023 aus. Evans ist seit 2017 Professorin an der Carleton University in Ottawa und seit 2016 Mitglied der Royal Society of Canada. Auf der Grundlage von Kultur- und Sozialtheorien untersucht Evans die Beziehungen zwischen queeren und trans Personen, dem Staat und gesellschaftlichen Vorstellungen von Gemeinschaft. Ihr Forschungsfokus ist breit: von der transnationalen Geschichte der Sexualität, des täglichen Lebens und der visuellen Kultur über Formen des Populismus bis hin zur Geschichte der Homosexualität im Nachkriegsdeutschland.

Während ihres Aufenthalts in Deutschland wird Jennifer Victoria Evans zwei Forschungsprojekte verfolgen: Mit der "Short History of Drag" verortet sie das Cross-Dressing in der Geschichte Deutschlands ab 1945 und fragt, welche Rolle Drag in der queeren Geschichte und in der Geschichte der schwul/lesbischen/queer/transsexuellen/transgender Identitätsbildung spielt. Das zweite Projekt befasst sich mit Fotografie und der sexuellen Revolution. Es untersucht die Rolle der sich verändernden ästhetischen, bildgebenden und kuratorischen Praktiken bei der Liberalisierung der sozialen und sexuellen Sitten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Jennifer Evans wird ihre Forschung am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin im Mai 2023 aufnehmen. Der Historiker und Geschichtsdidaktiker Prof. Dr. Martin Lücke von der Freien Universität Berlin hatte die kanadische Historikerin für den Konrad Adenauer-Forschungspreis nominiert.

Mit dem Konrad Adenauer-Forschungspreis zeichnet die Alexander von Humboldt-Stiftung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kanada aus, deren grundlegende Entdeckungen und Erkenntnisse das eigene Fachgebiet auch über das engere Arbeitsgebiet hinaus geprägt haben und die durch ihre Persönlichkeit und Forschung zur Stärkung der wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Kanada beitragen.

Redaktion: von Julia Arning Länder / Organisationen: Kanada Themen: Bildung und Hochschulen Ethik, Recht, Gesellschaft Förderung Geistes- und Sozialwiss.

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