Mit dem Konrad Adenauer-Forschungspreis zeichnet die Humboldt-Stiftung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kanada aus, deren grundlegende Entdeckungen und Erkenntnisse das eigene Fachgebiet auch über das engere Arbeitsgebiet hinaus geprägt haben und die durch ihre Persönlichkeit und Forschung zur Stärkung der wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Kanada beitragen. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden zusätzlich eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkolleginnen und -kollegen durchzuführen.
Die diesjährige Preisträgerin Marie-Josée Fortin ist Inhaberin des kanadischen Forschungslehrstuhls für räumliche Ökologie in der Abteilung für Ökologie und Evolutionsbiologie an der Universität Toronto. In ihrer Forschung widmete sie sich der Entwicklung einer Reihe neuartiger, anspruchsvoller räumlicher Modelle, die Konzepte aus Ökologie, Geografie und Statistik integrieren. Fortins Arbeit begründete den Bereich der "räumlichen Analyse" in der Ökologie und veränderte die Art und Weise, wie räumliche ökologische Daten analysiert werden, um zum Beispiel die Ausbreitung von Arten in fragmentierten Landschaften zur Erhaltung der biologischen Vielfalt vorherzusagen. Die Ansätze der Ökologin unterstreichen, wie wichtig das Zusammenspiel zwischen den Interaktionsnetzen und den Lebensraumnetzen von Arten für deren Fortbestand in einer sich ständig verändernden Welt ist.
Als Konrad Adenauer-Forschungspreisträgerin wird Marie-Josée Fortin mit Professor Dr. Ulrich Bose und weiteren Kolleginnen und Kollegen am Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig sowie an der Universität Potsdam kooperieren. Gemeinsam werden sie an einem Rahmen für die Modellierung des Überlebens von Arten und ihrer Wechselwirkungen arbeiten.
Ausbau der deutsch-kanadischen Wissenschaftsbeziehungen
Die deutsch-kanadischen Wissenschaftsbeziehungen sollen auch durch die Partnerschaft zwischen der Humboldt-Stiftung, der Humboldt Association of Canada und der University of Alberta weiter gestärkt werden. Dazu wurde bei einem deutsch-kanadischen Treffen das seit 2006 bestehende Memorandum of Understanding unterzeichnet. Das Ziel ist es, auch in Zukunft kanadische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für Forschungsaufenthalte in Deutschland und die Netzwerkarbeit in Kanada zu gewinnen, Beziehungen zwischen der Humboldt-Stiftung und kanadischen Wissenschaftsförderorganisationen aufzubauen und die Aktivitäten des Humboldt-Netzwerks in Kanada zu unterstützen.
Zum Nachlesen
- Alexander von Humboldt-Stiftung (05.05.2025): Konrad Adenauer-Forschungspreis 2025 geht an kanadische Ökologin