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New Yorker Spitzenforscher kommt nach Berlin

Der deutsche Mediziner Erwin Böttinger wechselt von New York nach Berlin und wird neuer Vorstandsvorsitzender des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung (BIG). Er tritt am 1. November 2015 die Nachfolge von Ernst Theodor Rietschel an. Mit dem Amtsbeginn beim Berliner Institut für Gesundheitsforschung erhält Böttinger zugleich einen Ruf als Professor für "Personalisierte Medizin" an die Charité - Universitätsmedizin Berlin.

Erwin Böttinger ist seit 2004 an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai, New York tätig, seit 2007 ist er dort Direktor des Charles Bronfman Instituts für personalisierte Medizin. Nach dem Medizinstudium an der Universität in Erlangen-Nürnberg ging er 1987 in die USA, wo er unter anderem am Massachusetts General Hospital, der Harvard Medical School sowie am National Cancer Institute in Bethesda als Forscher tätig war. Von 2000 bis 2004 leitete er das Zentrum für Biotechnologie am Albert Einstein College of Medicine in New York. Forschungsschwerpunkt des Nierenspezialisten ist das Gebiet der personalisierten Medizin. Sie nutzt Ansätze der Genomik und Bioinformatik, um molekulare Krankheitsmechanismen identifizieren zu können, mit dem Ziel Vorbeugung, Diagnose und Therapie zu verbessern.

"Die Rückkehr eines international so erfolgreichen Forschers wie Herrn Erwin Böttinger freut mich ganz besonders, denn sie zeigt: Deutschland ist ein hochattraktiver Standort für internationale Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher. Mit seiner Expertise in dem zukunftsträchtigen Thema der personalisierten Medizin kann Herr Böttinger wichtige Impulse in der Gesundheitsforschung setzen und das Berliner Institut für Gesundheitsforschung deutschlandweit und international hervorragend positionieren", sagt die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka.

Auch für Berlin ist Erwin Böttinger ein großer Gewinn. Sandra Scheeres, Wissenschaftssenatorin des Landes Berlin und Aufsichtsratsvorsitzende der Charité betont: "Mit Erwin Böttinger haben wir eine international herausragende Persönlichkeit nach Berlin geholt. Herr Böttinger wird das Institut und damit die biomedizinische Forschung in Berlin voranbringen. Berlins Spitzenstellung in der Gesundheitsforschung erfährt eine weitere Stärkung."

"Die Führung des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung als neue Körperschaft des öffentlichen Rechts und außeruniversitäre Wissenschaftseinrichtung des Landes Berlin ist eine einzigartige Aufgabe, die ich mit großer Begeisterung übernehme, denn am Max Delbrück Centrum für Molekulare Medizin und der Charité - Universitätsmedizin Berlin arbeiten exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Außerdem verfügen beide Einrichtungen über hochmoderne Technologieplattformen für innovative biomedizinische Forschung. Diese müssen optimal zusammengeführt und in translationaler Forschung zum Wohle der Patientinnen und Patienten zur translationalen Anwendung gebracht werden. Damit können wir die großen medizinischen Herausforderungen der Zukunft in Prävention, Diagnose und Therapie meistern. Ernst Rietschel hat als Gründungs-Vorstandsvorsitzender dafür bedeutende Vorarbeit geleistet", sagt Erwin Böttinger.

Böttinger wird als hauptamtlicher Vorstandsvorsitzender die Arbeit des BIG-Vorstands leiten und zusammen mit den Vorstandsvorsitzenden des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin und der Charité - Universitätsmedizin Berlin, dem Dekan der Charité - Universitätsmedizin Berlin sowie einem hauptamtlichen administrativen Vorstandsmitglied die strategische und wissenschaftliche Planung und deren Erfolgskontrolle verantworten. Der Vorsitzende des Vorstands wird vom Aufsichtsrat des BIG bestellt.

Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung wird seit 2015 zu 90 Prozent vom Bund und zu zehn Prozent vom Land Berlin finanziert. Für das Haushaltsjahr 2015 beträgt das Volumen 44 Millionen Euro und soll 2018 auf ein Volumen von jährlich 75,5 Millionen Euro anwachsen. Zudem unterstützt die private Initiative der kürzlich verstorbenen Stifterin der Stiftung Charité Johanna Quandt den Aufbau des Instituts mit insgesamt 40 Millionen Euro bis 2022.

Über das Berliner Institut für Gesundheitsforschung

Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung/Berlin Institut of Health (BIG/BIH) wurde 2013 gegründet. Es ist ein Zusammenschluss der Charité - Universitätsmedizin Berlin und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC). Das BIG will mit neuen wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen in der Biomedizin neue diagnostische, therapeutische und präventive Ansätze in der Medizin und damit für die Gesundheit der Menschen schaffen. Dazu verfolgt das BIG einen systemmedizinischen, den ganzen Organismus betrachtenden Ansatz. Ziel des BIG ist, die Übertragung von Forschungserkenntnissen in die Klinik sowie die Rückkoppelung klinischer Befunde in die Grundlagenforschung zu beschleunigen und damit die translationale Medizin voranzubringen. Seit April 2015 ist das Berliner Institut für Gesundheitsforschung rechtlich selbstständige Körperschaft des öffentlichen Rechts, Charité und MDC sind darin rechtlich selbstständige Gliedkörperschaften.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Deutschland USA Themen: Fachkräfte Lebenswissenschaften

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