StartseiteAktuellesNachrichtenProjekt der Universität Würzburg gedeiht - Gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen für einen wirtschaftlichen Aufschwung im Kongo

Projekt der Universität Würzburg gedeiht - Gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen für einen wirtschaftlichen Aufschwung im Kongo

Welche Faktoren hemmen den wirtschaftlichen Aufschwung in der Demokratischen Republik Kongo? Das wollen Wissenschaftler aus Würzburg und Kinshasa gemeinsam ergründen. Zum Auftakt ihres Vorhabens tagten sie im Februar eine Woche lang an der Uni Würzburg; Projektleiterin Karin Linhart zieht ein positives Fazit des Treffens.

Im Kongo gibt es viele Rohstoffe, unter anderem Kupfer, Gold und Diamanten. Trotzdem lahmt die Wirtschaft des Landes. Warum das so ist, ergründen Wissenschaftler der Universitäten Würzburg und Kinshasa in einem fachübergreifenden Projekt, das vom Bundesforschungsministerium gefördert wird. Zu den Zielen gehört es, einen Leitfaden für potenzielle Investoren zu schaffen, für mehr Transparenz zu sorgen.

„Bei unseren Diskussionen hat sich gezeigt, dass die wirtschaftlichen Grundlagendaten relativ leicht zu beschaffen sind“, sagt die Juristin Karin Linhart. Wo gibt es welche Rohstoffe, wer hat die Lizenzen für Abbau und Verwertung? Zu solchen Informationen sei der Zugang ohne Probleme möglich, stellte der kongolesische Wirtschaftswissenschaftler Professor Dr. Odilon Gamela beim Treffen in Würzburg fest.

Arbeitsfelder für Jura, Politikwissenschaft, Geographie

Eine gute Basis bietet sich auch in anderer Hinsicht: „Das Wirtschaftsrecht des Kongo ist gut ausgearbeitet“, so die Würzburger Juristin. Aber es mangle am politischen Willen, dieses Recht auch umzusetzen. Zudem fehlen in den staatlichen Einrichtungen effektive Strukturen, die eine durchgehend gute Betreuung von Investorenprojekten gewährleisten.

Auf diesem Feld gebe es darum für die Juristen und Politikwissenschaftler noch etliche Analysen und Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Die Politikwissenschaft ist im Projekt vertreten durch die Teams der Professoren Greg Basue aus Kinshasa und Gisela Müller-Brandeck-Bocquet aus Würzburg.

Einen neuen Ansatz brachte der Würzburger Geograph Ferdinand Paesler auf den Tisch. Es dürfe nicht nur um die Frage gehen, wie sich mehr „frisches Geld“ in den Kongo bringen lässt: „Wir müssen auch untersuchen, was mit den Gewinnen passiert, die schon jetzt im Land erwirtschaftet werden, in welchem Ausmaß sie zum Beispiel wieder in Arbeitsplätze und Infrastruktur investiert werden.“

Nachwuchs aus Würzburg und Kinshasa vernetzen

Den Forschernachwuchs aus Würzburg und Kinshasa vernetzen und in internationale wissenschaftliche Projekte einbinden – auch das ist ein Ziel der deutsch-afrikanischen Kooperation. Umso mehr freuten sich die Beteiligten, dass Professor Gamela seinen Assistenten Marc Ntontolo als neuen Projektmitarbeiter nach Würzburg mitgebracht hatte.

Schon von Anfang an als Nachwuchstalent dabei ist Yves Manzanza: Der Assistent von Jura-Professor Jean-Michel Kumbu organisiert und verwaltet das Projekt, in enger Kooperation auch mit Karin Linhart.

Projektidee entstammt dem Afrikazentrum

Entstanden ist das deutsch-kongolesische Forschungsprojekt aus dem Afrikazentrum der Universität Würzburg heraus. „Wir haben im Zentrum über die Fächergrenzen hinweg viele Gespräche geführt. Daraus sind neue, kreative Ideen und letzten Endes auch dieses Projekt entstanden“, erzählt Karin Linhart.

Weitere Informationen zum Projekt.

Der Radiobeitrag zu diesem Thema ist unter "Exportartikel-Deutsches Recht" zu finden. 

Quelle: Universität Würzburg, Juristische Fakultät Redaktion: von Rudolf Smolarczyk, HRK Länder / Organisationen: sonstige Länder Themen: Geistes- und Sozialwiss. Wirtschaft, Märkte

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