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Singapur sucht Hightech-Kooperation mit Deutschland

Der Technologiestandort Singapur ist bei seinen Investitionen wählerisch. Sie sollen in das Konzept der "Clean-and-green"-City Singapur passen. Im Februar 2015 reisten mehrere hochrangig besetzte singapurische Delegationen nach Deutschland. Unternehmen beider Länder schlossen zahlreiche Vereinbarungen, vor allem im Bereich Energietechnologien und Fertigungstechniken. Premierminister Lee wollte zudem durch seinen Besuch das Freihandelsabkommen mit der EU voranbringen.

Ziel des Austausches war die Erkundung von Geschäftsbeziehungen mit Technologiefirmen in Deutschland und Österreich. Der Fokus lag zum einen auf intelligenten Energietechnologien und zum anderen auf fortschrittlichen Fertigungstechniken: Die mitgereisten Firmen stammten aus den Bereichen Energiemanagement, grünes Bauen und Präzisionsfertigung, aber auch aus den Sparten Bankwesen, Finanzdienste, Warenhandel sowie digitale Medien. Angeführt wurden sie von der Singapore Business Federation (SBF) und der staatlichen Wirtschaftsfördergesellschaft International Enterprise (IE).

Auf dem Reiseplan des Premierministers Lee Hsien Loong standen offizielle Besuche in Deutschland und Spanien. Ganz oben auf seiner Agenda rangiert der Wunsch nach einer baldigen Ratifizierung des Freihandelsabkommens mit der EU. Die Verhandlungen hierzu sind im Oktober 2014 abgeschlossen worden. Der Vertragstext bedarf aber noch einiger rechtlicher Feinschliffe und muss anschließend vom Europaparlament genehmigt und von den EU-Mitgliedstaaten ratifiziert werden. Deshalb sei nicht sicher, ob dieses Abkommen noch im Laufe des Jahres 2015 in Kraft trete, erklärte Premierminister Lee laut "The Business Times".

Zwei wesentliche Verträge wurden in Dresden im Beisein von Premierminister Lee und Ministerpräsident Stanislaw Tillich unterzeichnet: Der dort ansässige Hersteller von organischem Fotovoltaik-Film Heliatek ging einen Partnerschaftsvertrag mit dem singapurischen Unternehmen vTrium Energy ein. Dieses soll Heliatek helfen, seine PV-Technologie in Südostasien zu vermarkten. Die Region gilt als Wachstumsmarkt für Solartechnik. Und selbst das relativ kleine Singapur will seine installierte Solarkapazität von 20 MW im Herbst 2014 um weitere 80 bis 100 MW bis Ende 2015 erhöhen. Damit wäre dann ein Drittel der bis 2020 anvisierten Zielmarge von 350 MW erreicht.

Der zweite Vertrag umfasst das Composite Cluster Singapore, ein Hersteller von fortgeschrittenen Verbundwerkstoffen, und das Leichtbau-Zentrum Sachsen. Das Ziel ist die Entwicklung von Druckbehältern aus Kohlefaserverbundwerkstoffen, die als Treibstofftanks für unbemannte Luftfahrzeuge und andere Zwecke benutzt werden können.

Daneben arbeitet der singapurische Finanzdienstleister Makara Capital gegenwärtig mit einem deutschen mittelständischen Unternehmen zusammen, das seine Stärke auf dem Feld der alternativen Energiespeicherung hat. Hierbei gehe es darum, dieses Unternehmen in Singapur und aufstrebenden asiatischen Ländern zu verankern.

Quelle: gtai - Germany Trade & Invest / Text von Rainer Jaensch Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Singapur Themen: Energie Engineering und Produktion Innovation Netzwerke Wirtschaft, Märkte

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