StartseiteAktuellesNachrichtenUngarische Historikerin ist neue Gastprofessorin für den Europaschwerpunkt der Saar-Universität

Ungarische Historikerin ist neue Gastprofessorin für den Europaschwerpunkt der Saar-Universität

Die ungarische Historikerin Ibolya Murber wird ein Jahr lang an der Universität des Saarlandes lehren und den Studenten unter anderem Einblicke in die Perspektive ihres Heimatlandes auf Europa vermitteln. Sie hat in dieser Zeit eine Gastprofessur im Rahmen des Europa-Schwerpunktes der Saar-Uni inne. Diese bietet als einzige deutsche Universität seit drei Jahren das Zertifikat Europaicum an. Damit können Studenten ihr Studium international ausrichten und verschiedene europäische Forschungs- und Berufsfelder kennen lernen.

Die offizielle Begrüßung der neuen Gastprofessorin findet am Freitag, dem 11. November, um 14.00 Uhr im Musiksaal der Universität (Gebäude C5 1) statt. Dabei wird auch der ungarische Botschafter, Dr. Jozsef Czukor, anwesend sein.

Im Mittelpunkt der Lehrveranstaltungen von Dr. Ibolya Murber stehen im Wintersemester die ungarische Geschichte des 20. Jahrhunderts, vor allem die Zwischenkriegszeit mit ihrer deutschfreundlichen Außenpolitik und dem heimischen Antisemitismus, der in den Holocaust mündete, sowie die zeitgenössische ungarische Literatur. Im Sommersemester 2012 werden die staatssozialistisch-kommunistische Epoche und die Ereignisse während und nach der Wende 1989 thematisiert. Daneben bewertet die Historikerin, die in deutscher Sprache unterrichten wird, auch den europäischen Einigungsprozess aus der ungarischen Perspektive – nach knapp achtjähriger EU-Mitgliedschaft Ungarns und EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2011.

Dr. Ibolya Murber ist seit 2007 Hochschuldozentin für Zeitgeschichte am Geschichtsinstitut der westungarischen Universität Sopron/Szombathely. Bis 2001 studierte sie an der größten Universität Südungarns in Pécs Geschichte, Geographie und Pädagogik. 2005 folgte die Promotion in ungarischer Zeitgeschichte. Danach leitete Dr. Murber das Projekt „die ungarische Revolution und Österreich 1956“ im Auftrag des ungarischen Kulturinstitutes in Wien. Außerdem unterrichtete sie als Gastprofessorin am Germanistikinstitut der Universität Pécs mit dem Schwerpunkt „Ungarn und Europa 1956“. Zwischen 2007 und 2010 war sie Gastlektorin am Institut für europäische und vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität Wien mit dem Schwerpunkt „Ungarische Kultur- und Landeskunde, Ungarn im europäischen Raum“. Die Historikerin, die das Bergwandern und die Gartenarbeit liebt, lebt in einem Dorf bei Szombathely, in der Nähe der österreichischen Ostgrenze.

Bei der Auswahl der Gastprofessoren im Rahmen des Europa-Schwerpunktes werden vor allem Länder berücksichtigt, die im Lehrangebot der Universität kaum oder gar nicht vertreten sind. Die Gastprofessur will politische, historische, kulturelle und wirtschaftliche Themen des Gastlandes vermitteln. Parallel zur jeweiligen Gastprofessur bietet das Sprachenzentrum der Universität Sprachkurse in der entsprechenden Landessprache an.

Mit dem Zertifikat Europaicum haben Studenten aus allen Fachrichtungen die Möglichkeit, sich für den europäischen Arbeitsmarkt fit zu machen. Sie können die wirtschaftlichen und rechtlichen Grundlagen Europas studieren, aber auch ihre geographischen, wissenschaftlichen und historischen Kenntnisse über die verschiedenen europäischen Kulturräume erweitern. Der Erwerb des Zertifikats ist in einem Zeitraum von ein bis sechs Semestern möglich. Auch ausländische Studenten, die nur wenige Semester an der Universität des Saarlandes bleiben, haben so die Möglichkeit, ein Europaicum zu erwerben.

Mehr Informationen zur Gastprofessur und zum Gastland Ungarn unter:
http://www.uni-saarland.de/fak4/fr44/europaicum/

Kontakt
Gabriela Vojvoda-Engstler, M.A.
Universität des Saarlandes, Fachrichtung Slavistik/Europaicum
Tel.: 0681 - 302 - 70441
E-Mail: g.vojvoda(at)mx.uni-saarland.de  
Web: www.uni-saarland.de

Quelle: Universität des Saarlandes Redaktion: Länder / Organisationen: Ungarn Themen: Bildung und Hochschulen Fachkräfte Geistes- und Sozialwiss.

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