StartseiteAktuellesNachrichtenVier neue europäische Ausbildungsnetzwerke an der Universität Hamburg

Vier neue europäische Ausbildungsnetzwerke an der Universität Hamburg

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die Universität Hamburg erhält in den kommenden vier Jahren rund 1,5 Millionen EUR zur Förderung von vier europäischen Ausbildungsnetzwerken, die 2018 starten werden.

Junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler unterstützen, Innovationen fördern und die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit außeruniversitären Einrichtungen vorantreiben: Das sind die Ziele der „Innovative Training Networks“ (ITN), die von der Europäischen Kommission ausgeschrieben werden. Insgesamt vier Projekte – zwei mit Federführung – der Universität Hamburg sind nun in die Förderlinie aufgenommen worden und erhalten für 48 Monate insgesamt 12 Millionen Euro, rund 1,5 Millionen für die Universität Hamburg. Die Netzwerke starten 2018.

Für „SynCrop“ (Synthetic Circuits for Robust Orthogonal Production) arbeiten zehn akademische und sechs Industrie-Partner zusammen, um insgesamt 15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am Anfang ihrer Karriere ein Netzwerk im Bereich des neuen Forschungsfeldes der synthetischen Biologie zu bieten. Im Fokus des Projektes stehen das Design und die Konstruktion neuartiger Biosyntheseaktivitäten in Zellen, sodass diese umgewandelt werden in Produzenten neuer Stoffe, etwa Vitamine, Mineralstoffe und andere Zusatzstoffe, die essenziell für die Nahrungsmittelindustrie sind. Durch Forschungsprojekte, den Austausch mit Partnern aus der Praxis sowie Kurse, Workshops und Konferenzen bekommen die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler die Möglichkeit, verschiedene Disziplinen kennenzulernen und für ihre Arbeit zu nutzen. Koordiniert wird das mit insgesamt 3,9 Millionen Euro geförderte Projekt, von denen rund 540.000 nach Hamburg gehen, von Prof. Dr. Zoya Ignatova, Professorin am Institut für Biochemie und Molekularbiologie.

Um die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen geht es auch bei POEM (PARTICIPATORY MEMORY PRACTICES. Concepts, strategies, and media infrastructures for envisioning socially inclusive potential futures of European Societies through culture). In diesem Projekt an der Schnittstelle zwischen Anthropologie sowie Kultur- und Medienwissenschaften, das mit rund 3,2 Millionen Euro – rund 500.000 davon für Hamburg – gefördert wird, steht die Frage im Zentrum, wie man in Zeiten von politischem und religiösem Extremismus eine gemeinsame Erinnerungskultur gestalten kann, bei der sich alle Gesellschaftsmitglieder einbringen können. Für POEM, das von Prof. Gertraud Koch vom Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie koordiniert wird, arbeiten fünf universitäre und drei außeruniversitäre Einrichtungen zusammen; zudem wird es Praxiskooperationen mit Institutionen wie Museen und Archiven sowie Organisationen und Medien geben, die sich im Bereich des Kulturerbes engagieren, sodass die Forscherinnen und Forscher auch die rechtlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Erinnerungsarbeit kennenlernen.

Darüber hinaus ist die Universität Hamburg bei zwei Projekten als Partner beteiligt. Bei MEICOM (Meiotic Control of Recombination in Crops) geht es darum, dem steigenden Nahrungsmittelbedarf einer wachsenden Weltbevölkerung zu begegnen, indem die Meiose – also die Zellteilung und genetische Neukombination – bei verschiedenen Pflanzen untersucht und gezielt verändert wird. SALTGIANT (Understanding the Mediterranean Salinity Crisis) arbeitet interdisziplinär daran, eines der weltgrößten Salzvorkommen der Welt, den sogenannten „Mediterranean Salt Giant”, zu untersuchen. Es geht dabei unter anderem um die Suche nach mikrobiellem Leben im Untergrund des Mittelmeeres, neue Erkenntnisse zu Rohstoffpotenzial und Abbaurisiken sowie geo-ökonomische Auswirkungen auf die mediterrane Region. Die Universität Hamburg erhält im Rahmen von MEICOM und SALTGIANT jeweils rund 250.000 Euro.

„Innovative Training Networks“ sind einer von vier Hauptförderbereichen der „Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen“, die über das Programm „Horizont 2020“ mit insgesamt 6,16 Milliarden Euro die Ausbildung von jungen Forscherinnen und Forschern fördern. Neben den vier neuen Netzwerken gibt es an der Universität Hamburg bereits neun dieser Projekte.

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Quelle: Universität Hamburg Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Bildung und Hochschulen Fachkräfte Förderung Geistes- und Sozialwiss. Geowissenschaften Lebenswissenschaften

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