StartseiteAktuellesNachrichtenZwischen Rivalität und Zusammenarbeit: Deutsche Einschätzungen zur Kooperation mit China

Zwischen Rivalität und Zusammenarbeit: Deutsche Einschätzungen zur Kooperation mit China

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und der Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) Joybrato Mukherjee haben sich in Medienbeiträgen zur deutsch-chinesischen Forschungs- und Bildungszusammenarbeit positioniert.

Vor 50 Jahren nahmen die Bundesrepublik Deutschland und die Volksrepublik China diplomatische Beziehungen auf. Diese bilden auch die Grundlage für die Zusammenarbeit in Bildung, Forschung und Wissenschaft, die zuletzt angesichts politischer Spannungen zunehmend in Frage gestellt wird.

Anlässlich des Jubiläums äußerte Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger gegenüber der Deutschen Presseagentur ihre Sichtweise: China entwickle sich immer mehr vom strategischen Partner zu einem systemischen Rivalen für Deutschland und die EU. Im Bereich globaler Herausforderung wie dem Klimawandel sieht sie die chinesische Regierung als Partner. Bei Kooperationen etwa im Bereich Schlüsseltechnologien, vor allem mit "Dual-Use-Risiken", hält die Ministerin klare Grenzen für erforderlich.

Ähnlich äußerte sich DAAD-Präsident Mukherjee in einem Themenspezial des "Tagesspiegels": Er sieht ein Ende partnerschaftlicher außenwissenschaftlicher Beziehungen zu China und spricht von einer Phase wachsender Systemrivalität. Man müsse anerkennen, dass in vielen wissenschaftlichen Bereichen China zur Weltspitze gehöre und an Europa vorbeigezogen sei. Mukherjee plädiert für einen werte- und selbstbewussten Umgang mit China, bei dem Risiken der Kooperation stets mitbedacht werden müssten.

Die Neuorientierung der Zusammenarbeit mit China wirkt sich auch auf die deutschen Hochschulen aus. Insbesondere Konfuzius-Institute, die von der chinesischen Regierung mitfinanziert werden, stehen seit längerem in der Kritik. Die Universität Trier beendet nun die Zusammenarbeit. In den vergangenen Jahren hatten bereits die Universitäten in Hamburg und Düsseldorf die Kooperation mit Konfuzius-Instituten storniert. Die Bundesforschungsministerin lehnt grundsätzlich die direkte und indirekte chinesische Einflussnahme auf Lehre und Wissenschaft in Deutschland ab. Sie sieht die Hochschulen in der Verantwortung, die Zusammenarbeit zu beurteilen.

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Quelle: Forschung & Lehre Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: China Themen: Bildung und Hochschulen Strategie und Rahmenbedingungen

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