Wasser ist ein Schlüsselfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung und politische Stabilität Usbekistans. Grund- und Oberflächenwasser ist unentbehrlich für die Bewässerung großer landwirtschaftlicher Flächen und wird als Energieträger zukünftig eine größere Rolle einnehmen. So werden schon heute entlang der usbekischen Gebirgsflüsse kleine Wasserkraftwerke zur Stromproduktion installiert. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die langfristige Wasserverfügbarkeit möglichst genau zu analysieren, ist daher von großer wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz für das Land. Das CLIMWATER-Projekt zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen usbekischen und deutschen Wissenschaftler*innen weiter auszubauen. Im Rahmen des bilateralen Forschungsprojektes werden hydrologische Veränderungen der letzten 60 Jahre analysiert, und anhand hydrologischer Modelle die Wasserverfügbarkeit bis zum Ende des 21. Jahrhunderts modelliert. Untersucht werden Oberflächenwässer wie auch die Verfügbarkeit von Grundwasserressourcen. Von besonderem Interesse ist dabei die Frage, ob die Grundwasservorkommen durch den Klimawandel und die intensive Landwirtschaft in einigen Teilen des Landes bereits nachhaltig beeinträchtigt wurden. Übergeordnetes Ziel des gemeinsamen Forschungsprojektes ist es, die Struktur- und Kompetenzentwicklung für ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Wassermanagement in Usbekistan zu stärken (Capacity Building). Der Fokus liegt dabei auf der Methodenentwicklung und dem Ausbau der Modellierungskompetenzen. Ein besonderes Anliegen ist die Förderung des wissenschaftlich-technischen Nachwuchses in Usbekistan. Dazu planen wir regelmäßige Forschungsaufenthalte für usbekische Wissenschaftler*innen in Deutschland und jährlich stattfindende, einwöchige "Young Scientist Schools (YSS)" mit Dozenten deutscher Partnerinstitute und Teilnehmer*innen usbekischer Universitäten und Forschungseinrichtungen.