Verbundprojekt GlobalTip: NamTip - Eine namibische Perspektive auf Desertifikations-Kipppunkte im Kontext des Klimawandels - Teilprojekt 5: Sozial-ökologische Prozesse und Farmerwissen

Ziel von NamTip ist es, ein besseres Verständnis von Desertifikationskipppunkten (desertification tipping points, DTP) in Namibia zu erlangen, um diese frühzeitig zu verhindern bzw. Degradierungsdynamiken umzukehren und damit die Koexistenz von Mensch und Natur in Savannenökosystemen in Zukunft zu sichern. Phase 2 des Projekts konzentriert sich auf Weiterentwicklungen in vier thematischen Bereichen: 1) Die Ergebnisse der Phase 1 zeigen ein komplexes Bild der Verknüpfungen zwischen sozialen und ökologischen Dynamiken. Deswegen ist die Konzeptualisierung und Untersuchung miteinander verknüpfter sozial-ökologischer Kipppunktdynamiken ein zentraler Fokus. 2) Die Ergebnisse der Phase 1 deuten auf kaskadierende ökologische Kipppunktdynamiken hin. Phase 2 zielt daher auf eine bessere empirische und analytische Fundierung des Verständnisses der kaskadierenden Prozessen. 3) Die Untersuchung von "Wiederherstellungsoptionen" für das Weideland hat eine doppelte Motivation: eine wissenschaftliche mit Blick auf das Verständnis der Reversibilität von DTP und eine angewandte mit Blick auf die Verbesserung der Lebensgrundlage der Menschen in Zeiten des Klimawandels. 4) Die Verbuschung erwies sich in Phase 1 als weiterer Kipppunkt, der eng mit DTP verknüpft ist. Phase 2 nimmt dies auf und untersucht Buschnutzung als Möglichkeit zur Bewältigung dieser erweiterten DTP-Dynamik. Zusätzlich zu den vier Bereichen bildet Wissenstransfer eine zentrale Komponente – das Projekt bindet die Stakeholder vor Ort in einem transdisziplinären Forschungsdesign aktiv ein und bietet zielgruppenspezifische Austausch- und Transferformate. Teilprojekt (TP) 6 zielt auf ein tiefgehendes Verständnis der sozialen Dimensionen von Kipp-punktdynamiken in den vorangehend beschriebenen thematischen Bereichen. Hierzu werden aus sozial-ökologischer Perspektive die Schnittstellen zwischen Farmern und der von ihnen als Weideland bewirtschafteten Savanne in den Blick genommen werden.