Länderbericht: Iran

Länderbericht

Kooperation international

 

 

 

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

1Allgemeine Landesinformationen

Bevölkerung und Geografie

Tabelle 1: Bevölkerung und Geografie
Quelle: Auswärtiges Amt, CIA World Factbook

Ländername

جمهوری اسلامی ايران جمهوری اسلامی ايران

Jomhuri-je Eslami-je Iran

Islamische Republik Iran

Iran

Fläche

1.648.000 km²

Bevölkerungszahl

83,024,745

(Stand: Juli 2018)

Lebenserwartung

Männer: 72,8 Jahre

Frauen: 75,6 Jahre

(Schätzung 2018)

Altersstruktur

0-14 Jahre: 24,23 Prozent

15-64 Jahre: 70,29 Prozent

65 Jahre und älter: 5,48 Prozent

(Schätzung 2018)

Bevölkerungswachstum

1,19 Prozent

(Schätzung 2018)

Bevölkerungsgruppen

Perser: >50 Prozent

Aseris, Kurden, Luren, Araber, Belutschen, Kaschkai, Turkmenen, und andere

Sprachen

Farsi (Amtssprache)

Turksprachen, Kurdisch, Arabisch, Lurisch, Belutschisch, Gilakisch, Mazanderanisch, Talischisch (Sprachen der jeweiligen Minderheiten)

Religionen

Moslems: 99,4

(hiervon: Shia: 90 Prozent Sunni: 8 Prozent)

Zarathustrier, Juden Christen, Bahá‘í: je < 0,3 Prozent

(Schätzung 2013)

Zeitzone

IST (Iran Standard Time)

UTC+3:30

UTC+4:30 (Sommerzeit)

Währung

Iranischer Rial

Aktuelle Wechselkurse unter OANDA.com – Währungskonverter (siehe u.a. Links)

Vorwahl

+98

   

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Politik und Administration

Tabelle 2: Politik und Administration
Quelle: Auswärtiges Amt, CIA Chiefs of State, Regierungsseite

Ländername

جمهوری اسلامی ايرانجمهوری اسلامی ايران

Jomhuri-je Eslami-je Iran

Islamische Republik Iran

Iran

Hauptstadt

Teheran

Staatsform / Regierungsform

Islamische Republik /

Theokratie

Staatsoberhaupt

Ayatollah Seyed Ali Musavi Khamene’i

Revolutionsführer seit 06.05.1989

Regierungschef

Ebrahim Raisi

Präsident seit 03.08.2021

Außenminister

Hossein Amir-Abdollahian

Außenminister seit 03.08.2021

Bildungsminister

Yousef Nouri

Bildungsminister seit dem 28.11.2021

Wissenschafts- und Forschungsminister

Mohammad Ali Zlfigol

Minister für Wissenschaft, Forschung und Technologie seit 03.08.2021

Parlament

Madschlis / Einkammer-Parlament mit 290 Sitzen. Präsident: ohammad Bagher Ghalibaf, Wahlen alle vier Jahre, zuletzt zum 11. Madschlis im Februar 2021 (Stichwahlen im September 2020);

Regierungsparteien

Keine Parteien nach unserem Verständnis

Oppositionsparteien

Fraktionsgemeinschaften stimmen je nach Themenfeld in Übereinstimmung mit oder Opposition zur Regierung

Verwaltungsstruktur

Einteilung in 31 Provinzen (Ostanha

Nationalfeiertag

01.04 (1979) – Tag der Republik

   

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Politisches System

Das Staatsoberhaupt der Islamischen Republik Iran ist der „Oberste Führer der Islamischen Revolution“, Ayatollah Seyed Ali Khamene’i. Er wird von einer Klerikerversammlung (Expertenrat) auf Lebenszeit gewählt und ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte.

Leiter der Exekutive ist der iranische Staatspräsident, seit dem 5. August 2021 Ebrahim Raisi. Er wurde aus einem vorab zugelassenen Kreis von Kandidaten vom Volk in Direktwahlen auf vier Jahre gewählt. Die Präsidentschaftswahlen fanden am 18. Juni 2021 statt. Der Staatspräsident bildet mit der Zustimmung des Parlaments ein Kabinett. Auch das Parlament wird auf vier Jahre direkt vom Volk gewählt, zuletzt am 21.02.2020.

Am 25. August 2021 hat das Parlament den Vorschlag des neuen Staatspräsidenten für das Kabinett gebilligt, damit hat die neue Regierung ihr Amt angetreten.

Sowohl Parlament als auch Regierung können Gesetze einbringen. Als Kontrollinstanz fungiert im Gesetzgebungsverfahren der „Wächterrat“, bestehend aus sechs vom Revolutionsführer ausgewählten islamischen Rechtsgelehrten und sechs vom Justiz-Chef bestellten juristischen Experten. Der „Schlichtungsrat“ vermittelt im Gesetzgebungsverfahren und hat darüber hinaus die Aufgabe, auf die Wahrung der „Gesamtinteressen des Systems“ zu achten.

Parteien nach westlichem Verständnis gibt es nicht, bei Parlaments- oder Präsidentschaftswahlen werden Personen gewählt.

Quelle: Auswärtiges Amt (Januar 2023)

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Wirtschaftsinformation

Ausführliche Wirtschaftsdaten zu Iran finden Sie in der Reihe "Wirtschaftsdaten kompakt" von Germany Trade and Invest (GTAI). Diese wird zweimal jährlich im Mai und November aktualisiert. Folgende Indikatoren sind unter anderem enthalten: Einwohner, Bevölkerungsdichte, Währung, Wechselkurs, Bruttoinlandsprodukt, BIP je Einwohner, BIP-Wachstum, Inflationsrate, Durchschnittslohn, Arbeitslosigkeit, Haushaltssaldo, Außenhandel, wichtigste Ein- und Ausfuhrgüter, wichtigste Handelspartner, ausländische Direktinvestitionen, Länderbonität, Devisenreserven, Außenhandel mit der EU und Deutschland, wichtigste deutsche Ein- und Ausfuhrgüter.

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Weitere Informationen

2Zusammenfassung

2.1 Überblick zur Bildungs-, Forschungs- und Innovationslandschaft und -politik

Bildungssystem

Trotz der Wirtschaftssanktionen und seiner relativen wirtschaftlichen wie politischen Isolation konnte Iran sein gut funktionierendes Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungssystem aufrechterhalten und ausbauen.

Im Iran besteht Schulpflicht von der Grundschule bis zum Abschluss der Sekundarstufe I. Der Besuch der Grundschule (Dabestân) dauert sechs Jahre und umfasst die Klassenstufen eins bis sechs (Alter: sechs bis zwölf Jahre). Im Anschluss gehen die Schülerinnen und Schüler auf die Oberschule. Diese ist in zwei Bildungszyklen von je drei Jahren Dauer unterteilt: einen niedrigeren (Sekundarstufe I, verpflichtend, Alter: zwölf bis 15 Jahre) und einen höheren Bildungszyklus (Sekundarstufe II). Nach dem Abschluss der Sekundarstufe I können die Jugendlichen einerseits direkt als ungelernte Arbeitskräfte in den Arbeitsmarkt eintreten oder sich für eine Fortbildung entscheiden, indem sie an Berufsbildungsprogrammen an einem Institut für technische Ausbildung der Technical and Vocational Training Organization (TVTO) teilnehmen. Die Dauer der Qualifikation beträgt zwischen einem und 18 Monaten. Die TVTO untersteht dem Ministerium für Kooperativen, Arbeit und  Soziales (Ministry of Cooperatives, Labour and Social Welfare, MCSLS).

Für diejenigen, die ihre Abschlussprüfung mit entsprechend guten Noten in versetzungsrelevanten Fächern bestanden haben, besteht zudem die Alternative, ihren Bildungsweg auf einer Oberschule fortzusetzen (Klassen zehn bis zwölf, Alter: 15 bis 18 Jahre). Neben den allgemeinbildenden Schulen gibt es berufsbildende Oberschulen, die die Schülerinnen und Schüler direkt auf den Eintritt in den Arbeitsmarkt in den Bereichen Handel,  Landwirtschaft und im industriellen Sektor  vorbereiten. Alle Schularten – die  Grundschule, die allgemeinbildende und die berufsbildende Oberschule – befinden sich unter der Aufsicht des Bildungsministeriums (Ministry of Education) (Quelle: imove (2017): Marktstudie Iran für den Export beruflicher Aus- und Weiterbildung, S. 31 ff).

Neben dem Bildungsministerium und dem Arbeitsministerium liegen die Zuständigkeiten für berufliche Bildung auch bei dem Wissenschaftsministerium (siehe unten) sowie teilweise bei Fachministerien wie dem Energieministerium. Seit 2017 hat die iranische Regierung erhebliche Anstrengungen unternommen, die Berufsbildung weiterzuentwickeln. In dem neu eingerichteten „High Council of Technical and Vocational Education and Training“ (High Council of TVET) sollen Ministerien, weitere Regierungsvertreter und Vertreter von Kammerorganisationen zu zentralen Fragen der Steuerung und Weiterentwicklung der iranischen Berufsbildung beraten (Quelle: BIBB-GOVET).

Bereits in vorislamischer Zeit wurden mit den Schulen von Nisibis, Sarouyeh, Reishahr oder der Akademie von Gundishapur vormoderne Lehr- und Forschungseinrichtungen begründet. Diese Einrichtungen legten den Grundstein für die bis heute vorhandene sehr hohe gesellschaftliche Wertschätzung für akademisch erworbenes Wissen. Die Zuständigkeit für die meisten staatlichen iranischen Hochschulen liegt heute bei dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Technologie (Ministry of Science, Research and Technology, MSRT). Die medizinischen Fakultäten im Iran wurden aus den Universitäten ausgegliedert und zu eigenständigen Medizinischen Hochschulen umgewandelt, die dem Gesundheitsministerium (Ministry of Health and Medical Education, MoHME) zugeordnet sind. Demensprechend existieren im Iran keine Volluniversitäten im deutschen Sinn. Nach einer Erhebung des Fraunhofer Instituts für Internationales Management und Wissensökonomie in Leipzig aus 2016 gibt es in Iran 177 staatliche Hochschulen (inkl. 58 Medizinische Hochschulen) und 700 private (v.a. die 1982 gegründete Islamische Azad Universität und die Fernuniversität Payame Noor mit ihrem großen Zweigstellennetz). Neben den Voll- bzw. fachbereichsspezifischen Universitäten gibt es mehr als 1.000  berufsbildende tertiäre Bildungseinrichtungen, die sich zwischen deutscher Fachhochschule ("Comprehensive Technology /Applied Sciences") und Berufsschulen bewegen (DAAD-Bildungssystemanalyse 2017, S. 13). Dazu zählen die University of Applied Science and Technology (UAST) und die Technical und Vocational University (TVU).

In tertiären Bildungsgängen sind insgesamt etwa 3,2 Millionen Studierende eingeschrieben. Das Studium an den staatlichen Hochschulen ist gebührenfrei. Zu den großen Stärken des Iran gehört die akademische Schwerpunktsetzung auf Ingenieurwissenschaften. Der Anteil dieser Fächergruppe an den neuen Hochschulabschlüssen erreicht im Iran fast 30 Prozent und übertrifft damit sogar die hohen deutschen Werte deutlich (siehe Bildungsindikatoren).

Forschungs- und Innovationssystem

Der Iran liefert nur sporadisch Daten zur FuE-Intensität, das heißt dem Anteil der gesamten FuE-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP). 2019 betrug dieser 0,8 Prozent und lag damit deutlich unter dem OECD-Durchschnitt (siehe FuE-Indikatoren).

In Bezug auf die Gesamtzahl der wissenschaftlichen Publikationen belegt das Land 2023 im weltweiten Vergleich Rang 16 (Quelle: SCImago. SJR – SCImago Journal & Country Rank. Data retrieved April 26, 2024, from https://www.scimagojr.com). Damit platziert sich der Iran innerhalb von Asien hinter den großen Wissenschaftsmächten China, Indien, Japan und Südkorea an fünfter Stelle. Innerhalb der MENA-Region wurde der Iran allerdings 2023 von der Türkei überholt, die jetzt auf Rang 15 liegt.

Eine niedrigere Platzierung erreicht der Iran hingegen im Global Innovation Index (GII) 2023, in dem Innovationsleistungen der Länder weitgehend unabhängig von absoluten Größenordnungen bewertet werden: Hier belegt der Iran im weltweiten Vergleich Rang 62 und liegt damit in der MENA-Region deutlich hinter Israel (Rang 14), den Vereinigten Arabischen Emiraten (Rang 32), der Türkei (Rang 39), Saudi-Arabien (Rang 41) und Katar (Rang 50), jedoch vor Marokko (Rang 70) und Tunesien (Rang 79).

Zuständig für wissenschaftliche Forschung und Technologieentwicklung ist hauptsächlich das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Technologie (Ministry of Science, Research and Technology, MSRT). Eine Ausnahme bildet die Gesundheitsforschung: Hier liegt die Zuständigkeit bei dem Gesundheitsministerium (Ministry of Health and Medical Education, MoHME), welches ebenfalls für die medizinischen Universitäten des Landes verantwortlich ist (siehe oben). Daneben sind weitere Fachministerien in der Forschung aktiv. Ihnen unterstehen unterschiedliche Forschungseinrichtungen, in denen exzellente Forschung gefördert wird.

Neben dem MSRT ist die 2007 gegründete Vize-Präsidentschaft für Wissenschaft und Technologie der wichtigste politische Akteur. Die Vize-Präsidentschaft soll eine koordinierende Rolle zwischen den Ministerien und Regierungsorganisationen mit Forschungsaktivitäten einnehmen und für den Abbau von bürokratischen Hürden sorgen. Des Weiteren verfolgt die Vize-Präsidentschaft auch eigene Aktivitäten bei der Förderung des Innovationssystems des Iran. Sie ist für die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Innovation zuständig und unterstützt die Vernetzung von Forschung und Industrie. Die Vizepräsidentschaft beaufsichtigt dementsprechend die meisten der derzeit 39 Wissenschaftsparks und 170 Inkubatoren des Landes.

Internationale Hochschulrankings können Hinweise auf Forschungs- und Innovationsstärke einzelner Hochschulen geben. Laut dem Times Higher Education - World University Ranking 2021 "Best for Research  sind die bestplatzierten Hochschulen im Iran:

  1. Sharif University of Technology,
  2. Iran University of Science and Technology (IUST),
  3. Amirkabir University of Technology (AUT),
  4. University of Tehran (UT),
  5. Shahid Beheshti University. 

Die grenzüberschreitende Kooperation mit einzelnen iranischen Hochschulen, Unternehmen und sonstigen Einrichtungen kann Gegenstand von Sanktionen sein (siehe nächster Abschnitt Überblick zur Internationationalen Kooperation).

Für die wettbewerbliche Forschungsförderung sind sowohl Ministerien als auch Förderorganisationen zuständig. Das MSRT veröffentlicht thematische und mobilitätsbezogene unilaterale und – zusammen mit ausländischen Partnerministerien – bilaterale Förderbekanntmachungen. Als iranisches Pendant zur Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und bei grundsätzlich ähnlicher Arbeitsweise bedient die Iranian National Science Foundation (INSF), die der Vizepräsidentschaft untersteht, ein breites Feld von Forschungsthemen. Komplementär hierzu fördert das National Institute for Medical Research Development (NIMAD, Internetauftritt in Persisch) Forschung in den Feldern Medizin und Gesundheitsforschung. Der dritte große Forschungsförderer ist der Innovation and Prosperity Fund mit Fokus auf anwendungsorientierter und technologienaher Forschung.

Das Wissenschaftsministerium (MSRT) ist für die Formulierung und Umsetzung der Forschungspolitik zuständig. Primäres Ziel des MSRT ist die Förderung der wissensbasierten Wirtschaft als Teil des iranischen Entwicklungsplans. Hierzu zählen während der aktuellen Legislaturperiode insbesondere die Privatisierung der staatlichen Industrie einschließlich großer Unternehmen aus dem Bereich der Schwerindustrie, der Motoren- und Automobilproduktion, der Rohstoffförderung, des Versicherungswesens, des Bereichs Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und der Banken. Weiterhin unterstützt das MSRT in besonderem Maße kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) bei der Entwicklung ihrer Produkte und Dienstleistungen von der Grundlagenforschung bis zum Prototypen (Technology Readiness Level 1-6, ausnahmsweise auch 7-8). Das MSRT ist für die Regulierung des Schutzes von geistigem Eigentum zuständig und die Unterstützung der Patentierung von Erfindungen. Zu den Zielfeldern des MSRT gehört die Aufbau eines kompetitiven Wirtschaftsumfelds auf der Basis einer Wissensökonomie, die Ausweitung der FuE-Ausgaben auf mindestens 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), die Ausweitung der finanziellen Unterstützung für Start-ups und kleine und mittelständische Unternehmen, die Formulierung eines Rahmenwerks für Forschungsförderung und die Unterstützung der Gründung nicht staatlicher Universitäten.

Auf Basis dieser Aufgaben und Zielfelder wurden sechs zentrale Politikstränge entwickelt, die als Leitlinien der Politik des Ministeriums gelten:

  • Identifikation der relativen Stärken, Fähigkeiten und Bedarfe der iranischen Wissensgesellschaft des iranischen Technologiesektors, und der wissensbasierten Wirtschaft;
  • Förderung der Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Industrie sowie Forschungszentren und Industrie;
  • Entwurf strategischer Prioritäten für Forschung und Technologie in Zusammenarbeit mit anderen Stakeholdern;
  • Unterstützung der Grundlagenforschung und der Entwicklung neuer Technologien;
  • Entwicklung von Strategien zum Technologietransfer und für technisches Wissen;
  • Unterstützung von Innovationsprozessen in Universitäten, Forschungszentren und Wissenschafts- und Technologieparks.

Indikatoren für Bildung

Tabelle 3: Bildungsindikatoren
Quelle: UNESCO Institute of Statistics, Stand September 2024
* UNESCO registriert nur diejenigen internationalen Studierenden, bei denen aufgrund der Aufenthaltsdauer davon auszugehen ist, dass sie einen Abschluss im Ausland anstreben.
** UNESCO registriert nur diejenigen internationalen Studierenden, bei denen aufgrund der Aufenthaltsdauer davon auszugehen ist, dass sie einen Abschluss in dem jeweiligen Land anstreben.

Indikator

Iran

Deutschland

Stand

Anteil öffentlicher Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) [Prozent]

2,93

4,54

2023/2022

Wachstum des öffentlichen Bildungsanteils am BIP (Differenz des BIP-Bildungsanteils zu dem des Vorjahres) [Prozent]

-0,13

-0,91

2023/2022

Anteil öffentlicher Ausgaben für die tertiäre Bildung am BIP [Prozent]

0,76

1,35

2023/2021

Anteil internationaler abschlussorientierter Studierender aus dem Land [Prozent]*

2,57

3,75

2022/2022

Anzahl Studierender im Tertiärbereich insgesamt [Mio.]

3,34

3,36

2022/2022

Anteil internationaler abschlussorientierter Studierender im Land [Prozent]**

0,77

12,00

2020/2022

Anzahl Promovierender insgesamt

254.316

200.307

2022/2022

Anteil 25- bis 65-Jähriger mit einem Abschluss im Tertiärbereich [Prozent]

22,35

29,85

2022/2022

Anteil an neuen Studienabschlüssen in Mathematik, Statistik und Naturwissenschaften [Prozent]

5,25

7,93

2022/2022

Anteil an neuen Studienabschlüssen in Ingenieurswissenschaften, Fertigung und Konstruktion [Prozent]

25,06

22,52

2022/2022

       

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Weitere Informationen

FuE-Indikatoren

Tabelle 4: Indikatoren zu Forschung und Entwicklung (FuE)
Quellen:
(1) UNESCO Institute of Statistics (UIS), Stand Oktober 2024
(2) OECD Patents Statistics, Stand Oktober 2024 (Die Jahreszahl bezieht sich auf das Eingangsdatum der ersten Patentanmeldung (Prioritätsdatum).
(3) OECD Main Science and Technology Indicators, Stand Juli 2024

Indikator

Iran

Deutschland

OECD gesamt

Stand

FuE-Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) [Prozent](1)

0,73

3,13

2,73(3)

2021/2022/2022

Anzahl der Forschenden (VZÄ) je Million Einwohner-/innen(1)

2.249

5.811

--

2021/2022/--

Anteil internationaler Ko-Patente an Patentanmeldungen unter dem Vertrag über Patentzusammenarbeit (PCT) [Prozent](2)

6

19,4

8,2

2020

         

Indikatoren Stand März 2021 (Archiv)

Tabelle 4: Indikatoren zu Forschung und Entwicklung (FuE)
Quelle: (1) UNESCO Institute of Statistics, Stand März 2021
Hinweis: Das UIS stellt seitdem nur sehr eingeschränkt aktuelle FuE-Indikatoren zur Verfügung.
(2) OECD.Stat Main Science and Technology Indicators MSTI 2020/2, Stand März 2021
(3) OECD.Stat Patents Statistics, Stand Juli 2020
* in laufenden Preisen, kaufkraftbereinigt

Indikator

Iran(1)

Deutschland(2)

OECD-Gesamt(2)

Stand

Nationale FuE-Ausgaben [Mio. USD*]

9.736

147.502

1.560.968

2017/19/19

FuE-Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) [Prozent]

0,8

3,2

2,5

2017/19/19

Ausgaben für FuE in Unternehmen (BERD) [Mio. USD*]

2.446

101.747

1.112.817

2017/19/19

Anteil von BERD am BIP [Prozent]

0,2

2,2

1,8

2017/19/19

Ausgaben für FuE in Hochschulen (HERD) [Mio. USD*]

3.276

25.528

258.395

2017/19/19

Anteil von HERD am BIP [Prozent]

0,3

0,6

0,4

2017/19/19

Ausgaben für FuE in außeruniversitären öffentlichen Forschungseinrichtungen (GOVERD) [Mio. USD*]

3.925

20.227

151.334

2017/19/19

Anteil von GOVERD am BIP [Prozent]

0,3

0,4

0,2

2017/19/19

Anzahl der Forschenden (Vollzeitäquivalente)

118.987

449.464

5.347.423

2017/19/18

Anzahl der Forschenden (VZÄ) je 1000 Beschäftigte

4,9

9,9

8,9

2017/19/18

Anteil der Forschenden (VZÄ) in privaten Unternehmen [Prozent]

19,2

60,7

63,6

2017/19/18

Anteil internationaler Ko-Patente an Patentanmeldungen unter dem Vertrag über Patentzusammenarbeit (PCT) [Prozent](3)

9,8

16,6

7,7

2017

         

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FuE-Finanzierung

Zur Aufteilung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) auf verschiedene Finanzierungsquellen (Wirtschaft, Staat, Sonstiges, Ausland) liegen keine Informationen vor.

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FuE-Durchführung (Archiv, aktuelle Daten fehlen)

Zur Aufteilung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) auf verschiedene Durchführungssektoren (Unternehmen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Hochschulen, private gemeinnützige Einrichtungen) legt der Iran erstmals 2020 Daten vor (Bezugsjahr 2017).

Bei der Durchführung von FuE nehmen die Unternehmen in den OECD-Ländern meist eine dominante Rolle ein (Anteile für Deutschland und OECD Gesamt liegen bei 69 und 71 Prozent). Die Unternehmen im Iran halten sich dagegen bei der Durchführung zurück, wie es für ein Land mit mittlerem Einkommen typisch ist.

Im OECD-Raum ist der öffentliche Sektor hochschulzentriert (Verhältnis von GOVERD zu HERD von etwa 35 : 65). In Deutschland spielen außeruniversitäre öffentliche Forschungseinrichtungen eine etwas größere Rolle (Verhältnis 45 : 55). Der Iran gehört zu den wenigen Ländern, in denen die außeruniversitären Forschungseinrichtungen vor den Hochschulen liegen (Verhältnis 55 : 45).

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2.2 Überblick zur internationalen Kooperation

Iran arbeitet mit Nachdruck am Aufbau einer wissensbasierten Wirtschaft und hat im Rahmen dessen erhebliche zielgerichtete Aktivitäten beim Ausbau von FuE unternommen. Aufgrund der Sanktionen war Iran hierbei lange Zeit auf autochthone Entwicklungen angewiesen und kann erst seit 2015 wieder verstärkt auf internationale Kooperationen bauen. Federführend für die internationale Bildungs- und Forschungszusammenarbeit ist die internationale Abteilung (Center of International Scientific Cooperation) des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Technologie (Ministry of Science, Research and Technology, MSRT).

2016 hatten die etwa 18.000 ausländischen Studierenden im Iran einem Anteil von 0,4 Prozent an allen Studierenden. Die mehr als 50.000 Studierenden aus dem Iran, die im Ausland einen Abschluss anstrebten, machten einen Anteil von 1,2 Prozent aller Studierenden im Iran aus. Während die absoluten Zahlen der iranischen Studierenden im Ausland demnach hoch sind, liegt der Iran in Bezug auf die prozentualen Anteile noch deutlich hinter Deutschland zurück (siehe Bildungsindikatoren).

Die wichtigsten Herkunftsländer der ausländischen Studierenden im Iran sind Afghanistan, Irak, Syrien, Libanon und China. Iranische Studierende bevorzugen als Zielländer die USA, die Türkei, Deutschland, Italien und Kanada (Quelle: UNESCO Institute of Statistics Global Flow of Tertiary-Level Students, erfasst werden nur diejenigen Studierenden, die einen Abschluss im Ausland anstreben. Zu China als Zielland fehlen Daten).

Iran unterhält internationale Wissenschaftsbeziehungen zu einer großen Zahl an Ländern. Insbesondere seit 2015 wurden sowohl von den Förder- und Mittlerorganisationen des Iran als auch von den iranischen Universitäten – in der Regel unter Einbezug des MSRT – zahlreiche Kooperationsabkommen mit ihren jeweiligen internationalen Partnern geschlossen. Irans Hochschulen haben großes Interesse an internationalen Kooperationen, verfügen in aller Regel über ein in dieser Richtung aktives Internationales Büro unter Leitung eines Vizedirektors für internationale Angelegenheiten. Die meisten größeren Hochschulen sind über die Möglichkeiten der internationalen Kooperation sowie die nationalen und internationalen Fördermöglichkeiten  gut informiert. Die überwiegende Mehrheit der Studierenden sowie des  Hochschulpersonals aller Ebenen verfügt über gute Englischkenntnisse.

Einhergehend mit der weitgehenden Aufhebung der Sanktionen im Jahr 2015 wurden auch die Sanktionen zur Zusammenarbeit mit iranischen Forschungseinrichtungen weitgehend aufgehoben. Im Einzelfall können Personen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen jedoch weiterhin mit unmittelbaren Sanktionen belegt sein. Diese Forschungseinrichtungen unterstützende Universitäten, Hochschulen oder andere Geldgeber werden als Sanktionsbrecher unmittelbar selbst mit den gleichen Sanktionen belegt. Wie bei jeder internationalen Kooperation sind Unternehmen und sonstige Einrichtungen auch in Zusammenarbeit mit iranischen Partnern alleine dafür verantwortlich, alle geltenden und anwendbaren Regelungen zur Exportkontrolle einzuhalten. Für weitere Informationen verweisen wir auf das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Der Anteil der internationalen Ko-Publikationen an allen wissenschaftlichen Publikationen hat sich im Iran uneinheitlich entwickelt. Zwischen 1996 und 2011 ging der Anteil zunächst von 34,6 Prozent auf 16,7 Prozent zurück. Danach nahm der Anteil wieder zu und erreichte zuletzt 34,8 Prozent im Jahr 2023. Zum Vergleich: In Deutschland ist die internationale Ko-Publikationsrate zwischen 1996 und 2023 von 30,8 auf 53,3 Prozent gewachsen (Quelle: SCImago. SJR — SCImago Journal & Country Rank. Retrieved April 25, 2024, from www.scimagojr.com).

Die fünf wichtigsten Ko-Publikationsländer der letzten vier Jahre entsprechen teilweise den beliebtesten Zielländern für Studierende aus dem Iran: An erster Stelle liegt die USA, gefolgt mit weitem Abstand von Kanada, China, Großbritannien und Australien. Deutschland platziert sich hinter Italien auf Rang 7. Der Iran orientiert sich zunehmend hin zum asiatischen Raum: Die Türkei und Indien belegen die Ränge 8 und 9, Malaysia Rang 11 (Quelle: SciVal® database, Elsevier B.V., www.scival.com, 2019-22, downloaded on January 2, 2023).

Der Iran arbeitet in diversen internationalen Organisationen mit, die in Bildung-, Forschungs- und Innovationspolitik kooperieren. Dazu gehören zum Beispiel die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) und ihre Unterorganisation Islamic World Educational, Scientific and Cultural Organization (ISESCO), die Wirtschafts- und Sozialkommission der Vereinten Nationen für Asien und den Pazifik (United Nations Economic and Social Commission for Asia and the Pacific, ESCAP) sowie die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (United Nations Conference on Trade and Development, UNCTAD). In den Jahren 2005 und 2016 hat der Iran sein Wissenschafts- und Innovationssystem durch die UNCTAD begutachten lassen (siehe UNCTAD Science, Technology and Innovation Policy Review (2016): Iran).

Der Iran ist auch Mitglied in der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO), mit deren Hilfe die internationale Forschungsinfrastruktur SESAME („Synchrotron Light for Experimental Science and Applications in the Middle East“) in Jordanien aufgebaut wurde. Herzstück des Vorhabens, an dem neben Jordanien und dem Iran auch Ägypten, Israel, Pakistan, die Palästinensischen Gebiete und die Türkei beteiligt sind, ist der aus Deutschland stammende Speicherring BESSY I. Die Anlage produziert hoch intensive Synchrotron-Strahlung vom Infrarot- bis zum Röntgen-Bereich und bietet Forschenden der gesamten Region modernste Arbeitsmöglichkeiten in einem breiten Anwendungsgebiet.

Der Iran konnte sich an dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont 2020 (2014-20) beteiligen und dafür eine Förderung erhalten. Dies galt auch für das Nachfolgeprogramm Horizont Europa (2021-27). Bis Januar 2025 warb der Iran unter Horizont Europa 0,224 Millionen Euro an europäischen Fördergeldern ein. Unter den insgesamt 4 Projekten, an denen sich das Land  beteiligte, wiesen 2 Projekte auch eine deutsche Teilnahme auf. Auch zur Beteiligung am Vorgängerprogramm Horizont 2020 liegen vorläufige finale Zahlen vor. Bis Dezember 2021 warb der Iran 0,94 Millionen Euro an europäischen Fördergeldern ein. Unter den insgesamt 16 Projekten, an denen sich das Land bisher beteiligte, wies mit 9 Projekten mehr als die Hälfte auch eine deutsche Teilnahme auf (Quelle: ECORDA-Datenbank).

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2.3 Überblick zur Kooperation mit Deutschland

Die Wurzeln der Zusammenarbeit deutscher und iranischer Akademikerinnen und Akademiker reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Mit der Gründung der polytechnischen Hochschule Dar ul-Funun im Jahr 1851 begann die systematisch planvolle Zusammenarbeit beider Länder in Wissenschaft und Forschung. Gezielt wurden deutsche Forschende in den Iran berufen, um dort die erste moderne Hochschule des Landes mit aufzubauen. Die Dar ul-Funun ging später in der bis heute bedeutendsten und renommiertesten Hochschule des Landes, der Teheran University, auf. 1974 wurde in der Stadt Guilan mit der Deutsch-Iranischen Universität die erste deutsche Auslandsuniversität gegründet. Die Hochschule wurde im Zuge der iranischen Revolution in „University of Guilan“ umbenannt. Ein Teil der Lehre erfolgt hier bis heute in deutscher Sprache.

Den Rechtsrahmen für die gegenwärtige Zusammenarbeit zwischen Iran und Deutschland in Forschung, Wissenschaft und Technologie bildet in erster Linie das Deutsch-Iranische WTZ-Abkommen über Zusammenarbeit in der wissenschaftlichen Forschung und technologischen Entwicklung vom 21. November 1977. Auf Grund der aus dem Atomstreit des Iran mit dem Westen und der in diesem Kontext verabschiedeten internationalen Sanktionen resultierenden relativ isolierten Situation des Landes war der Wiederaufbau einer strukturierten Zusammenarbeit mit Deutschland erst nach Abschluss des Abkommens von Wien (2015) möglich.

Entsprechend begann 2015 eine Phase der Wiederbelebung der deutsch-iranischen Forschungskooperation, was sich auch in entsprechenden Projekten mit einer Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) niederschlug. Bereits 2017 lief ein BMBF-gefördertes Projekt an, dessen Ziel die Initiierung von Innovationsprozessen in der beruflichen Bildung im Iran war. Nahezu zeitgleich startete ein Projekt zur Verbesserung von Aus- und Weiterbildungsstandards im Bereich der Mechatronik. In den Jahren 2017-2019 schloss das BMBF eine Reihe von Absichtserklärungen mit verschiedenen iranischen Ministerien, die künftigen Schwerpunkte der Zusammenarbeit abzustecken. Diese finden sich insbesondere in den Bereichen Katastrophenschutz, Energie, Wasser (einschließlich Abwasser), Umwelt, Ernährung, Landwirtschaft, Biodiversität, Bioökonomie, Gesundheitsforschung und Berufsbildung.

In der Folge veröffentlichte BMBF mehrere Förderbekanntmachungen zur Unterstützung deutscher Forschungseinrichtungen bei der Anbahnung und Umsetzung von Forschungsvorhaben mit Partnern aus Iran. In Umsetzung der hieraus hervorgegangenen Projekte zeigte sich das grundsätzlich große Potenzial der Forschungskooperation. So bietet Iran vielfältige Chancen der Zusammenarbeit mit exzellenten Forschungseinrichtungen und herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Weiterhin erlaubt die Kooperation den Zugang zu einzigartigen Forschungsobjekten, -feldern, und -regionen. Darüber hinaus zeigten sich große Potenziale etwa im Bereich methodisch innovativer Forschung, des wechselseitigen Wissenstransfers, des Studierendenaustauschs, des Wissenschaftsmanagements und nicht zuletzt des Zugangs zu jungen, gut ausgebildeten, international orientierten und hoch motivierten Forschenden. Einen zusätzlichen Vorteil bietet die überdurchschnittlich gut ausgebildete und integrierte iranische Diaspora in Deutschland. Die mehr als 150.000 in Deutschland lebenden Personen mit iranischem Migrationshintergrund bilden die größte iranische Diaspora in Europa. Mehr als 25 Prozent der iranisch-stämmigen Immigrantinnen und Immigranten üben einen Vertrauensberuf aus, mehr als 50 Prozent haben einen Bachelorabschluss oder höheren akademischen Grad.

Umgekehrt genießen deutsche Wissenschaft, Forschung und Technologie im Iran höchstes Ansehen. Die Zusammenarbeit mit Deutschland hat daher einen hohen Stellenwert für den Iran. Aus iranischer Perspektive liegt Deutschland als Zielland für iranische Studierende unter den TOP 5, als Ko-Publikationspartner für wissenschaftliche Veröffentlichungen unter den Top 10.

Nach Jahren der Entspannung und der für Forschende beider Seiten gewinnbringenden Intensivierung der Zusammenarbeit hat das Vorgehen der iranischen Regierung gegenüber der eigenen Bevölkerung in Verbindung mit willkürlichen Festnahmen ausländischer Staatsbürgerinnen und Staatsbürger dazu geführt, dass die dargestellten Potenziale derzeit nicht realisierbar sind.

Eckdaten der Zusammenarbeit mit Iran

Aktuell weist der Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) 77  Kooperationen zwischen Deutschland und dem Iran aus. 41 deutsche Hochschulen kooperieren mit 29 iranischen Hochschulen und 7 sonstigen Einrichtungen (Stand: 08/2024). Hierbei ist zu beachten und zu berücksichtigen, dass unabhängig von den politischen Entwicklungen seit September 2022 die grenzüberschreitende Kooperation mit einzelnen iranischen Hochschulen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen Gegenstand von Sanktionen sein kann (siehe vorheriger Abschnitt Überblick zur Internationalen Kooperation).

Internationale Mobilität aus und in den Iran wird durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) gefördert.

2023 (in Klammern die Zahlen für 2019 Pre-Covid) hat der DAAD unter eigenen Programmen Förderung für einen Aufenthalt im Iran an 1 (114) Studierende und Graduierte (inklusive Promovierende, Statusgruppen I-III) und 2 (52) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Hochschullehrkräfte (inklusive Post-Docs, Statusgruppe IV) aus Deutschland vergeben. In den gleichen Kategorien erhielten 399 (475) und 58 (54) Geförderte aus dem Iran eine Unterstützung des DAAD, um eine Aktivität im eigenen Land oder einen Auslandsaufenthalt, darunter auch Deutschlandaufenthalte, zu finanzieren.

Die AvH fördert Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aller Fächer und Länder, die mit Hilfe von Forschungsstipendien und -preisen in Deutschland tätig werden. 2023 vergab die AvH 26 Forschungsstipendien an Geförderte aus dem Iran.

2023 beherbergte die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) 303 iranische Nachwuchs- u nd Gastforschende und führte 3 Projekte mit Partnern im Iran durch.

Von den Forschungseinrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft (HGF) unterhalten aktuell sechs Helmholtz-Zentren Kooperationen bzw. wissenschaftliche Kontakte mit iranischen Universitäten und Forschungsinstitutionen. Besonders gute Forschungsbeziehungen unterhielten bislang das Helmholtz-Zentrum Potsdam (Deutsches GeoForschungsZentrum, GFZ), GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, das Karlsruhe Institute of Technology (KIT), das Deutsche Elektronen-Synchrotron (DESY), das Helmholtz-Zentren für Infektionsforschung (HZI), für Umweltforschung (UFZ) und Krebsforschung (DKFZ).

Auswahl von forschungsbezogenen deutschen Einrichtungen vor Ort

Die Deutsch-Iranische Industrie- und Handelskammer (AHK Iran) ist Ansprechpartner vor Ort zu allen Fragen der Markterschließung und Marktbearbeitung. Vor mehr als 40 Jahren gegründet und seither ununterbrochen präsent, ist die Deutsch-Iranische AHK Iran mit über 2.500 Mitgliedern eine der weltweit mitgliederstärksten Auslandshandelskammern Deutschlands.

Nach dem Beginn archäologischer Feldforschungen des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) im Iran in den späten 1950er Jahren kam es 1961 zur Gründung einer eigenständigen Abteilung in Teheran. Seit 1996 gehört sie als Außenstelle zur Eurasien-Abteilung des DAI (Außenstelle Teheran).

Im April 2014 wurde das DAAD Information Center Teheran eingerichtet. Ziel war die Förderung des akademischen Austauschs zwischen Deutschland und Iran. Auf Grund der instabilen politischen Situation im Iran wurde im November 2022 das Informationszentrum bis auf Weiteres suspendiert.

 

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Hinweise zur Exportkontrolle: Unternehmen und sonstige Einrichtungen werden darauf hingewiesen, dass diese wie in allen Fällen der internationalen Kooperation allein verantwortlich sind, alle geltenden und anwendbaren Regelungen zur Exportkontrolle einzuhalten. Für weitere Informationen verweisen wir auf das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Etwaige Genehmigungserfordernisse und exportkontrollrechtliche Prüfungen obliegen dem jeweiligen Unternehmen bzw. der jeweiligen Einrichtung. Der DLR Projektträger und die VDI Technologiezentrum GmbH übernehmen als Betreiber des Portals Kooperation International keine Verantwortung oder Haftung.

Sonstige nähere Informationen zu dem Iran erteilt im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) der DLR Projektträger.

Fachlicher Ansprechpartner für den Iran ist:
Herr Dr. Hendrik Meurs
DLR Projektträger
Europäische und internationale Zusammenarbeit
Tel.: +49 228 3821 - 1944
E-Mail: Hendrik.Meurs(at)dlr.de

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