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Japan informiert sich über Rottenburger Forst-Know-how

Die japanische Nationalregierung will sich stärker dem eigenen Wald und seiner nachhaltigen Bewirtschaftung mit erwerbswirtschaftlichen, versorgungs-, industrie- und energiewirtschaftli-chen Zielsetzungen widmen. Dazu suchte am Dienstag eine 40-köpfige Abordnung an der Rottenburger Hochschule (HFR) wissenschaftlichen Rat.

Trotz starker Industrialisierung und dichter Bevölkerung sind 70 % der Fläche Japans bewaldet. Die derzeitige politische Führung möchte diese natürliche Ressource nachhaltiger und umweltverträglicher als bisher nutzen. In Zusammenarbeit mit Forstleuten aus Baden-Württemberg und Österreich will die Regierung deshalb vier so genannte Referenzwälder in Japan entstehen lassen. Die HFR soll dieses Projekt wissenschaftlich begleiten und sich an der Aus- und Weiterbildung japanischer Forstkollegen beteiligen. Deshalb galt das besondere Interesse der japanischen Gäste der Hochschule und deren Studiengängen, insbesondere dem Schwerpunkt Forstwirtschaft.

Nach der Begrüßung durch Professor Bastian Kaiser, Rektor der HFR, erhielt die Delegation Einblicke in die Bereiche angewandte Forschung und Lehre. Das neue Zentrallabor, der erst kürzlich präsentierte Schnittschutzhosenprüfstand sowie die Pelletieranlage standen dabei im Mittelpunkt. Letztere interessierte besonders als Voraussetzung für die anwendungsorientierte Forschung im Bereich von Biomassenutzung, am Prüfstand wurden neue Standards für Sicherheitskleidung in der Waldarbeit gezeigt, und im Labor eröffneten der Ofenraum, das Probenlager mit Jahresringmessanlage und die Versuchshalle Einblicke in vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für Forschung, Lehre und Wirtschaft.

Anschauungspraxis vermittelte den weit gereisten Besuchern auch eine Exkursion in den benachbarten Rottenburger Lehrwald „Rammert“. Hier wurde die Bedeutung der Lehrreviere für Forschung und Lehre vorgestellt. Anhand von verschiedenen Waldbeständen zeigten die Professoren Dr. Sebastian Hein und Prof. em. Dr. Hans-Peter Ebert aktuelle Entwicklungen im naturnahen Waldbau Mitteleuropas. Es wurde dabei besonders auf die Umsetzung der Idee der Nachhaltigkeit und Multifunktionalität in der hiesigen Waldbewirtschaftung eingegangen. Zusätzlich wurden Ergebnisse angewandter Forschung zu Produktionszielen und zur Steuerung des Waldwachstums vorgestellt. Besonderes Augenmerk lag auf der didaktischen Vorgehensweise in der Lehre zur Vermittlung einer Waldpflege im Einklang mit den Abläufen einer natürlichen Entwicklung.

Kontakt
Dipl.-Betriebswirtin (FH) Petra Martin-Jacob
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 07472 - 951 - 282
Fax: 07472 - 951 - 200
E-Mail: martin-jacob(at)hs-rottenburg.de
Web:  www.hs-rottenburg.de

Quelle: Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg Redaktion: Länder / Organisationen: Japan Themen: Lebenswissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit Bildung und Hochschulen Berufs- und Weiterbildung

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