StartseiteLänderAsienJordanienRisikovorsorge: Deutsch-jordanisches Forschungsprojekt zu Katastrophenschutz bei Starkregen gestartet

Risikovorsorge: Deutsch-jordanisches Forschungsprojekt zu Katastrophenschutz bei Starkregen gestartet

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Jordanien zählt zu den wasserärmsten Ländern der Welt und ist von Klimawandel und Extremwetterereignissen besonders betroffen. Ein Forschungsverbund unter der Leitung des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung verfolgt das Ziel, Maßnahmen für die Reduzierung von Katastrophenschäden in Jordanien zu identifizieren, die zugleich geeignet sind, Starkregen für eine bessere Wasserversorgung nutzbar zu machen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Jordanien leidet unter Wassermangel. 80 Prozent des Landes sind Wüste, die wenigen Grundwasserreserven reichen nicht aus, um die Bevölkerung ausreichend mit Trinkwasser zu versorgen und um Landwirtschaft zu betreiben. Der Klimawandel verschärft die Situation noch, auch durch häufiger werdende Extremwetterereignisse. Auf langanhaltende Dürre und Trockenheit folgen immer öfter Starkregen mit zerstörerischen Sturzfluten.

Projektleiterin Katja Brinkmann vom ISOE sagt:

„Wenn es gelingt, die Starkregenereignisse künftig besser vorherzusagen, können nicht nur das Risikomanagement verbessert und Hochwasserschäden minimiert werden, sondern auch gezielt Lösungen für die nachhaltige Wassergewinnung aus Starkregenfällen entwickelt werden.“

Um geeignete Frühwarnsysteme zu entwickeln und gezielte Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel in Jordanien zu identifizieren, arbeiten die Forscherinnen und Forscher im transdisziplinären Projekt „Capture and retain heavy rainfalls in Jordan“, kurz CapTain Rain, eng mit jordanischen Forschungsinstitutionen, Behörden und Ministerien zusammen. Der erste Stakeholder-Workshop und die offizielle Auftaktveranstaltung fand am 3. Oktober 2021 mit mehr als 50 Teilnehmenden aus Jordanien und Deutschland in Ammann statt. Das Projektteam berichtete auch über die jüngste Flutkatastrophe in Deutschland vom Juli 2021. Gemeinsam wurde diskutiert, welche Lehren daraus gezogen werden können und auf Jordanien übertragbar sind. Das CapTain Rain-Team konnte Wissenslücken und Handlungsbedarfe bei der Starkregenrisikovorsorge identifizieren.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Forschungsprojekt „CapTain Rain – Capture and retain heavy rainfalls in Jordan“ für die Dauer von drei Jahren mit 1,8 Millionen Euro als Teil der FONA-Strategie (Forschung für Nachhaltigkeit) im Rahmen der Fördermaßnahme „Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen (CLIENT II)“. Die Projektpartner im Forschungsverbund unter der Leitung des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung sind: Hochschule Koblenz, Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, Hamburger Stadtentwässerung AöR, Kisters AG, Institut für technisch-wissenschaftliche Hydrologie GmbH sowie Ministry of Environment of Jordan, Ministry of Water and Irrigation of Jordan, National Agricultural Research Center, Greater Amman Municipality und Petra Development and Tourism Region Authority.

Quelle: ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung via IDW Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Jordanien Themen: Geowissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit

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