StartseiteLänderEuropaEuropa: Weitere LänderEU-Projekt DRIVER: Neue Ansätze für das europäische Krisenmanagement testen und etablieren

EU-Projekt DRIVER: Neue Ansätze für das europäische Krisenmanagement testen und etablieren

Krisenmanagement ist eine komplexe Aufgabe, die stetigen Veränderungen unterliegt. Sollen die Kosten zukünftiger Krisenbewältigung nicht ins Unermessliche steigen, muss darauf flexibel reagiert werden können. Auf der Basis dieser Überlegungen entstand die Idee zum Forschungsprojekt DRIVER. Hauptkoordinator des weltweit größten Krisenmanagement-Projekts ist der spanische IT-Dienstleister ATOS, das Fraunhofer INT trägt die wissenschaftliche Leitung. Das Gesamtbudget für das Projekt beträgt etwa 45 Millionen Euro (europäische Förderung 33,5 Millionen Euro) über eine Laufzeit von 4,5 Jahren; geplanter Projektstart ist im Frühjahr 2014.

DRIVER (DRiving InnoVation in crisis management for EU Resilience) hat sich zwei wesentliche Ergebnisse zum Ziel gesetzt: Zum einen die Entwicklung eines Portfolios neuer Konzepte und technischer Lösungen, die das Krisenmanagement auf europäischer Ebene zeitnah verbessern können. Zum anderen die Entwicklung einer gesamteuropäischen vernetzten Testumgebung, die es ermöglicht, diese und zukünftige Ansätze unter den verschiedensten Bedingungen und in den verschiedensten, auch zukünftigen Szenarien, auf ihren Mehrwert und ihre Kosteneffizienz zu testen.

Um dieses Ziel zu erreichen, wird DRIVER ein umfassendes, ausgewogenes und kostengünstiges Portfolio an technischen und konzeptionellen Instrumenten für das nationale und europäische Krisenmanagement sowie eine entsprechende Testumgebung zum Testen und zur Etablierung dieser und zukünftiger Instrumente entwickeln. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Kapazitäten im europäischen Krisenmanagement bereits heute ein weitentwickeltes und kompetentes „System-of-Systems“ darstellen, d.h. ein auf verschiedene Weise verbundenes System aus lokalen, regionalen und nationalen Krisenmanagement-Systemen. Dieses „System-of-Systems“ soll nicht ersetzt, sondern durch Innovationen gestärkt, besser koordiniert und an zukünftige Herausforderungen angepasst werden. Die Instrumente des zu entwickelnden Portfolios basieren auf dem hohen Potenzial der EU F&E-Aktivitäten der letzten 10 Jahre. Das Portfolio wendet sich nicht nur an die Bedürfnisse professioneller Einsatzkräfte, sondern auch an die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft im Ganzen.

DRIVER wird Testkampagnen in drei Themenbereichen durchführen: in „Instrumente für das professionelle Krisenmanagement“, in „Stärkung gesellschaftlicher Widerstandsfähigkeit“ sowie in einem die ersten beiden Themen verknüpfenden Bereich – „verbesserte Lern- und Trainingsmethoden“. In jedem Themenbereich werden jeweils zwei experimentelle Serien durchgeführt, deren Ergebnisse später in zwei projektübergreifende große Serien, sowie in die abschließende „Demonstration“ einfließen; die übergreifenden Aktivitäten konzentrieren sich auf die komplexe Interaktion der verschiedenen Themenbereiche auf europäischer Ebene. Zu diesem Zweck wird DRIVER eine räumlich verteilte, europäische Krisenmanagement-Testumgebung aus realen und simulierten Anteilen aufbauen, was an sich schon eine wesentliche Innovation darstellt.

Um eine nachhaltige Wirkung auf die Qualität des EU Krisenmanagements zu erzielen, wird es weiterhin notwendig sein, die Testumgebung über die Dauer des Projektes hinaus als eine feste Intrastruktur zu etablieren. Auf diesem Weg soll nicht zuletzt eine europäische Community – mit einer gemeinsamen Krisenmanagementkultur und der Bereitschaft, Krisenmanagement-Fähigkeiten gemeinsam zu nutzen und weiterzuentwickeln – entstehen.

Quelle: Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Spanien Themen: Sicherheitsforschung

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