Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) umfassen verschiedene Autismusformen und sind komplexe neurologische Entwicklungsstörungen. Sie zeichnen sich durch Defizite in Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung, sozialer Interaktion, emotionaler Regulation, sowie stereotypische Verhaltensweisen aus. Zur Therapie werden verhaltenstherapeutische Ansätze und Psychopharmaka eingesetzt. Letztere können die autistische Kernsymptomatik nur zum Teil lindern. Deshalb ist es wichtig, neue Pharmakotherapien zu finden. Hierfür ist genaueres Verständnis der neuronalen Mechanismen von ASS nötig. Wie bei anderen Entwicklungsstörungen, ist auch bei ASS die Entwicklung, Funktion und Balance von erregenden und hemmenden Synapsen, der Schaltstellen zwischen Nervenzellen, gestört. In den letzten Jahren hat sich der metabotrope Glutamat Rezeptor 4 (mGlu4) als möglicher Kandidat für neue Medikamente herauskristallisiert. Vorarbeiten zeigen, dass Aktivierung des mGlu4-Systems in ASS Mausmodellen Kernsymptome wie Defizite in sozialer Interaktion, stereotypes Verhalten und Angstverhalten reduziert. Ziel des Verbundes ist, in einem interdisziplinären Ansatz mittels Verhaltens- und neuronalen Netzwerkanalysen, sowie der Entwicklung neuer photoaktivierbarer Substanzen für örtlich-zeitlich präzise mGlu4 Modulation, das therapeutische Potential von mGlu4 zu untersuchen. Die Amydala und mit ihr verschaltete Hirnregionen, die an der Steuerung des beeinträchtigten Verhaltens beteiligt sind, stehen dabei im Fokus. In ASS Mausmodellen wird im beantragten Vorhaben die Hypothese getestet, dass mGlu4 spezifische Synapsen und Funktionen in den betreffenden Netzwerken reguliert, die bei ASS fehlreguliert sind. Das Projekt wird Wissen über an ASS beteiligten neuronalen Prozesse erweitern, sowie Aufschluss über symptomlindernde Effekte von mGlu4 Aktivierung geben. Dies soll neue Therapiemöglichkeiten eröffnen.
MAGNOLIA-Neuromodulatorische Mechanismen und Rolle von mGlu4 in der Amygdala bei Autismus-Spektrum-Störungen
            
                
                    Laufzeit:
                    01.01.2019
                    
                        - 30.11.2022
                    
                
            
            
                
                    Förderkennzeichen: 01EW1803
                
            
            
            
        
			
				
						
								
									Koordinator: Eberhard-Karls-Universität Tübingen - Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät - Hertie Institut für klinische Hirnforschung
								
						
				
    
    
                        
    
	
	
	
			
					
            
            
            
                
                    Verbund:
                    NEURON-Verbund MAGNOLIA
                
            
            
            
                
                    Quelle:
                    Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
                
            
            
				
					Redaktion:
					
					
              
                DLR Projektträger
              
						
				
            
			
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                Lebenswissenschaften