Der Markteinführung eines neuen Arzneimittels gehen klinische Tests und Validierungen sowohl an in-vitro Modellen als auch an in-vivo Tiermodellen voraus. Die Pharmakodynamik der Tiermodelle kann sich dabei gravierend von der im Menschen unterscheiden. Des Weiteren sind Tierversuche mit ethischen Problemen verbunden und müssen nach den 3R Regularien unbedingt verringert, vermieden und ersetzt werden. Organ-on-Chip (OOC) Testmethoden sind eine Alternative zu Tierversuchen und bieten großes Potenzial für sichere Tests und Validierungen während der Arzneimittelzulassung. Ein OOC-System ist ein miniaturisiertes biologisches Modell, das die mechanischen, biologischen und chemischen Eigenschaften, sowie physiologischen Reaktionsketten eines Organs bzw. mehrerer Organe simuliert. UNLOOC zielt darauf ab, drei wichtige Merkmale für den Einsatz von OOC-Modellen zu kombinieren: 1. Plattformen, bestehend aus elektronischen Komponenten und Systemen (ECS) kombiniert mit biologischem Material, 2. Miniaturisierte Systeme, geeignet für effiziente Hochdurchsatzanforderungen, 3. und standardisierte Verfahren, für zuverlässige Ergebnisse. UNLOOC wird ECS-basierte Hardware- und Software-Tools entwickeln und sie in 5 kommerzialisierbaren Anwendungsfällen (Use Cases, UCs) in 10 europäischen Ländern validieren. Jobst Technologies GmbH setzt dabei seinen Fokus auf die Entwicklung, Integration und Herstellung von robuster kontinuierlicher Sensorik zur metabolischen Überwachung der untersuchten biologischen Systeme und Modelle. Es werden mit mikrosystemtechnischen Verfahren hergestellte ultra-miniaturisierte Sensoren spezifisch in die einzelnen UC integriert. Die durch diese Sensoren bereitgestellten Daten erlauben das Bewerten der Arzneimittelsicherheit und Effektivität und sind entscheidend für die Digitalisierung und Modellbildung von KI-unterstützten digitalen Zwillingen, DOE Design und standardisierten Auswertungen.