Der 236 Seiten umfassende, am 8.4.2010 übergebene, Bericht liefert - so ADEME - unter zwei Gesichtspunkten weiterführende Erkenntnisse:
- den Auswirkungen der Biokraftstoffe der 1. Generation auf den Klimawandel
- die Energieeffizienz der Biokraftstoffe.
Die Ergebnisse der zur Erstellung des Berichts durchgeführten Studien sind:
- Die Nettogewinne hinsichtlich der Emission von Treibhausgasen im Verhältnis zu fossilen Brennstoffen betragen 60 - 70 % für Biodiesel und 50 - 60 % für Bioäthanole
- Die Energieausbeute im Verhältnis zu fossilen Brennstoffen ist um den Faktor 2,2 höher.
Der Bericht ist - so ADEME - "vorsichtig und unvollständig " hinsichtlich des "Wechsels des Anbaus" landwirtschaftlicher Flächen ("changement d' affectation des sols" /CAS z.B. Waldrodung, Umwidmung von Wiesenflächen), den der Anbau des zur Erzeugung von Biokraftstoffen notwendigen Pflanzgutes erforderlich macht. Er spricht sich für ergänzende Arbeiten aus, "um die hierfür angemessene Methodologie zu definieren". Sie könne - ebenso wie die Fabrikationsmethoden der Biokraftstoffe - die festgestellten Ergebnisse substanziell verändern.
Die auftraggebenden Minister für Umwelt und Ernährung, Landwirtschaft und Fischfang gaben am 8.4.2010 ihrer Freude über die "reiche und fruchtbare" Vorgehensweise im Geiste des "Grenelle de l' Environnement" Ausdruck. Sie verpflichteten sich, die von den beteiligten Sachverständigen entwickelte Arbeitsweise ("l' expertise développée") in die Gespräche auf EU-Ebene betreffend die Anwendung der EU-Richtlinie 2009 / 28 / CE vom 20.4.2009 , die die Förderung der Nutzung erneuerbarer Ausgangsstoffe zum Gegenenstand hat, einzubringen.
Landwirtschaftsminister Bruno Le Maire bezeichnete - so Le Figaro vom 9.4.2010 - im zeitlichen Zusammenhang mit der Übergabe des ADEME-Berichts die Biokraftstoffe als die "wichtigste Lösung, um die Emissionen von Treibhausgasen im Bereich des Transportwesens zu reduzieren". Man müsse diese Technologien von jetzt an einsetzen; sie seien dem bestehenden Automobilpark angepasst.
Die von Seiten der Umweltorganisation "France Nature Environnement" gegen den gezielten Anbau des zur Produktion von Biokraftstoffen notwendigen Pflanzgutes auch in überseeischen Ländern (Waldrodungen insbesondere in Brasilien, Indonesien, Anbau von Zuckerrohr und Ölpalmen im industriellen Stil) vorgebrachten Bedenken wies der Landwirtschaftsminister zurück. Nur 1 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche Frankreichs würden zzt. hierfür in Anspruch genommen. Er unterstrich gleichzeitig den Willen der französischen Regierung, im Jahre 2010 eine Beimischung von 7 % "grüner Kraftstoffe" (gegenüber 5,75 im europäischen Durchschnitt) zu Benzin und Dieselkraftstoffen und den Einsatz von 20 % enrneuerbarer Energien im Transportwesen im Jahre 2020 zu erreichen.