StartseiteLänderEuropaFrankreichFrankreich: Die französischen Aids-Forscher präsentieren aus Anlass des Welt-Aids-Tages (1.12.2010) den Stand ihrer Arbeit

Frankreich: Die französischen Aids-Forscher präsentieren aus Anlass des Welt-Aids-Tages (1.12.2010) den Stand ihrer Arbeit

Forschungsministerin Valérie Pécresse wies bei der Veranstaltung, zu der sie eine Anzahl französischer Aids-Forscher am 29.11.2010 eingeladen hatte, darauf hin, dass die französische Regierung trotz Rückgangs Aids-bedingter Sterblichkeit auch im Jahre 2010 fast 100 Millionen Euro in die einschlägige Forschung investiert habe. Dies zeige dass die Aids-Forschung für die französische Regierung unverändert eine forschungspolitische Priorität sei. Sie begrüßte als historische Etappe des Dialogs zwischen Forschern und Patientenvereinigungen die jetzt offiziell vollzogene Einbeziehung von Persönlichkeiten aus dem Kreis der auf dem Gebiet der Bekämpfung von Aids tätigen Vereinigungen in das Entscheidungsgremium ("conseil d' orientation") der "Agence Nationale de la Recherch contre le SIDA et les hépatites virales " (ANRS)

In Frankreich arbeiten in 230 Forscherteams etwa 1000 Personen ganz oder teilweise an mit Aids zusammenhängenden Fragen. Sie verteilen sich hauptsächlich auf INSERM, CNRS, Institut Pasteur, IRD und die Universsitäten. 60 klinische Studien (Sida und verschiedene Formen von Hepatitis) befinden sich in Durchführung (VHI und Hepatitis), davon 31 als klinische Versuche. 16 Kohorten, die mehrere Tausend Personen umfassen, sind unter epidemiologischer Beobachtung.

Frankreich zählt 483 einschlägige wissenschaftliche Veröffentlichungen und liegt damit weltweit an zweiter bzw. - je nach Jahr - an dritter Stelle; ANRS gewährt  ihre finanzielle Unterstützung hierzu.

Das Budget der ANRS beläuft sich auf etwa 50 Millionen Euro, davon fast 40 Millionen Euro zu Lasten des französischen Forschungsministeriums. Die ANRS hat zwischenzeitlich - unter Beibehaltung ihrer Identität - den Status einer "agence interne" von INSERM erhalten.

In Frankreich sind 152 000 Personen an Aids erkrankt; von ihnen haben  50 000 von ihrem Krankheitszustand keine Kenntnis oder befinden sich nicht in Behandlung. Jedes Jahr werden 7000 neue Fälle von Aids gemeldet. Nach den von der französischen Regierung veröffentlichten Zahlen sind weltweit 33,2 Millionen Personen (Zahlen von 2009) an Aids erkrankt.

Von französischer Seite wird betont, dass Aids betreffende Forschungsfragen künftig eine Behandlung auf europäischer und internationaler Ebene erfordern; die französischen Forschungsinstrumente hätten ihre Wettbewerbsfähigkeit sowie ihre  Fähigkeit unter Beweis zu stellen, sich in große internationale Projekte einzufügen; letzteres gelte sowohl für den Bereich der Grundlagenforschung als auch für die anwendungsnähere Forschung (z.B. "vaccin anti-VIH"). Die Entwicklung eines Impfstoffes bleibe die vorrangige Aufgabe.

Dem Pressekommuniqué des französischen Forschungsminmisteriums vom 29.11.2010 ist als Anlage eine 4-seitige Aufzeichnung

"Panorama de la recherche sur le sida en France et perspectives

beigefügt. Sie enthält folgende Abschnitte:

- "Grundlagenforschung, Ansteckungsmechanismen und Wirkungsweisen von SIDA" (Institut Pasteur)

- "Kohorten : ihre nationale und europäische Rolle " (Université de Bordeaux 2)

- "die Aufgaben der klinischen Forschung" (AP-HP Hôpital St. Louis)

- "Forschung im Bereich der Human- und Sozialwissenschaften; die Bedeutung, eine Forschung zu den Fragen zu entwickeln, die mit dem Verhalten von Personen gegenüber Aids-Prävention und Aids-Behandlung verbunden sind" (INSERM-IRD-Université PACA)

Quelle: www.recherche.gouv.fr Redaktion: Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Förderung Infrastruktur Lebenswissenschaften

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