Le Monde vom 16.12.2010 gab ihrem Bericht die Überschrift "Zwei Kandidaten für die Präsidentschaft der Universitäten, zwei Visionen des Hochschulwesens". Mit Blick auf Alain Beretz greift sie anderer Stelle ihrer Berichterstattung die Formulierung von Louis Vogel "Gleichmacherei führt oft zu Ungleichheit" auf, um die verschiedenen Konzeptionen der beiden Konkurrenten um die CPU-Präsidentdchaft zu verdeutlichen. Es müsse - so zitiert Le Monde Louis Vogel weiter - Schluss damit sein, sich so zu verhalten, als ob sich alle Universtäten ähnlich seien. Jede Universität müsse die Möglichkeit haben, ihre eigenen Eigenschaften zu entwickeln.
Das französische Forschungsministerium sieht, wie Le Figaro berichtet, in dem Ergebnis der Wahl eine "interssante und sogar revolutionäre Botschaft" von Seiten der CPU.
Der zum neuen CPU-Präsidenten gewählte Louis Vogel macht sich dafür stark, dass jede Universität unter Ausschöpfung der ihr durch das Hochschulreformgesetz vom 10.8.2007 eingeräumten Gestaltungsmöglichkeiten (Hochschulautonomie) jeweils auf ihrem Fachgebiert auf nationaler Ebene die beste sein kann. Als Anhänger des Hochschulreformgesetzes vom 10.8.2007 hat er im September 2010 seine hochschulpolitischen Vorstellungen in Buchform unter dem Titel "L' Université . Une chance pour la France" (PUF Quadrige) dargestellt. Sie fanden weitgehend auch in einer von ihm und von seinen beiden Mitstreitern unterzeichneten Programmschrift "Unité dans la diversité" (s.o.) ihren Niederschlag.
Die jetzt zu Vizepräsidenten der CPU gewählten Mitstreiter von Louis Vogel, die zusammen mit ihm das "Bureau de la CPU" bilden, sind die Präsidenten von zwei Provinzuniversitäten: Yvon Berland, Mediziner, Präsident der Universität Aix-Marseille II Méditerrannée, und Anne Fraisse, Human- und Gesellschaftswissenschaftlerin (Latinistin), Präsidentin der "Universität Montpellier III Paul Valéry". Beiden werden entgegengesetzte politische Richtungen zugeschrieben: Berland eher rechts, Fraisse eher links orientiert.
Louis Vogel, Yvon Berland und Anne Fraisse gelten als Vertreter eines monodisziplinären Universitätstyps. Sie wollen sich dafür einsetzen, dass in weiterer Verfolgung der Hochschulreformpolitik die Diversität der französischen Hochschullandschaft Berücksichtigung findet. Es müsse vermieden werden, dass die in Gründung befindlichen "pôles d' excellence" die kleinen Universitäten "am Straßenrand stehen lassen".
Mit ihrem neu gewählten Führungsteam ("Bureau de la CPU") will die CPU - so Le Figaro vom 17.12.2010 (Natacha Polony) - die Rolle eines wichtigen Akteurs der Neugestaltung des französischen Hochschulsystems und des Einstiegs der französischen Universitäten in den internationalen Wettbewerb spielen.