StartseiteLänderEuropaNorwegenBekanntmachung des BMBF zur Förderung internationaler Verbundvorhaben im Rahmen der Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030 "Bioeconomy in the North 2018"

Bekanntmachung des BMBF zur Förderung internationaler Verbundvorhaben im Rahmen der Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030 "Bioeconomy in the North 2018"

Stichtag: 17.01.2019 Programmausschreibungen

Richtlinie zur Förderung internationaler Verbundvorhaben im Rahmen der Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030 „Bioeconomy in the North 2018“ vom 23. August 2018 Bundesanzeiger vom 17.09.2018.

Mit der Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie (NFSB) 2030 und der Nationalen Politikstrategie Bioökonomie hat die Bundesregierung die Vision einer nachhaltigen, biobasierten Wirtschaft formuliert. Die Sicherung der Welternährung, die Produktion von gesunden und sicheren Lebensmitteln, die nachhaltige Gestaltung der Agrarproduktion sowie die industrielle und energetische Nutzung nachwachsender Rohstoffe erfordern intensive Forschungsanstrengungen zur Nutzbarmachung biologischen Wissens, zur Weiterentwicklung biobasierter Verfahren und zur optimalen Verwertung biologischer Ressourcen für neue Produkte und Dienstleistungen.

Eine bedeutende Grundlage für den Weg zu einer nachhaltigen Bioökonomie ist eine produktive Forstwirtschaft. Sie ist nach der Landwirtschaft der zweitwichtigste Wirtschaftszweig, der Rohstoffe für die Bioökonomie bereitstellt. Daher ist es wichtig, die Nutzung von Holz zu diversifizieren, damit neue innovative High-Tech-Produkte aus Holz in den Markt kommen und an Bedeutung gewinnen können. Die Herausforderungen im Hinblick auf die Nutzung von Waldholz bestehen u. a. darin, die Rolle des Waldes in der Bioökonomie zu sichern und den Konflikt zwischen Naturschutz und Ressourcennutzung zu minimieren. Das kann mithilfe der verstärkten Nutzung von Abfall- oder Prozessnebenströmen, Maßnahmen zur Holzproduktion oder der mehrfachen Holznutzung (stoffliche Vornutzung und energetische Nachnutzung) geschehen.

Zur Umsetzung der Bioökonomie als nachhaltiger, biobasierter Wirtschaftsform sind fokussierte internationale und europaweite Forschungsinitiativen - auch mit regionalem Bezug - erforderlich. Hier setzt die im Jahr 2017 gegründete Initiative Bioeconomy in the North (BiN) mit Partnern aus Finnland, Norwegen und Deutschland an. Die drei Länder befinden sich in einer miteinander kompatiblen Ausgangssituation, um die Vision der Bioökonomie umzusetzen. Die Partner haben es sich zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit exzellenter Forscherinnen und Forscher aus den drei Ländern im Bereich der Bioökonomie zu fördern und so die Qualität und Intensität einer gemeinsamen Forschung zu stärken.

Das BMBF beabsichtigt, mithilfe der Förderung von Verbundvorhaben zu Forschung und Entwicklung unter Beteiligung ausländischer Verbundpartner die Umsetzung der NFSB 2030 im internationalen Kontext zu stärken. Gefördert werden Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsvorhaben (FuEuI-Vorhaben), die im Rahmen eines Wettbewerbs ausgewählt werden. Konkret sollen Forschungs- und Innovationsprojekte gefördert werden, die zu neuen Produkten und Dienstleistungen aus Non-Food-/Non-Feed-Biomasseressourcen führen und einen regionalen Bezug zu Nordeuropa haben. Hierbei wird ein wichtiger Beitrag zu mindestens einem der folgenden Schwerpunktthemen erwartet:

Produktion von Biomasse aus der Forstwirtschaft

  1. Verbesserte Produktion von Biomasseressourcen durch schnellwachsende Baumarten mit kurzen Umtriebszeiten;
  2. innovative Zucht- und Anbaustrategien;
  3. innovative Ernte- und Lagersysteme für eine verbesserte Ressourcenplanung und ein verbessertes Ressourcenmanagement.

Umwandlung von Lignocellulose aus Biomasseressourcen

  1. Verwertung von Lignocellulose für die Herstellung von Chemikalien, Fasern und anderen innovativen Produkten;
  2. neue innovative Wertschöpfungsketten.

Valorisierungs- und Governance-Strategien sowie politische Instrumente für die Entwicklung einer nachhaltigen Bioökonomie

  1. Analysen für eine bessere Anpassung von Biomasseangebot und -nachfrage;
  2. Analyse und Entwicklung bestehender/neuer Märkte und Geschäftsmodelle;
  3. Politikanalyse und Folgenabschätzung im Hinblick auf verantwortungsvolle Forschung und Innovation (Responsible Research and Innovation [RRI]).

Es werden transnationale Verbundprojekte mit mindestens zwei Partnern aus an der Ausschreibung beteiligten Partnerländern Deutschland, Finnland und Norwegen, gefördert. Die Beteiligung von mindestens einem Industriepartner am Verbund ist erforderlich. Die vorgeschlagenen Projekte müssen so konzipiert sein, dass eine Erreichung der Projektziele innerhalb von maximal 36 Monaten möglich ist. Es ist weiterhin erforderlich, dass die Projekte hinsichtlich des Arbeitsvolumens zwischen den internationalen Partnern ausbalanciert sind.

Forschungspartner aus Nicht-Partnerländern können in einem Verbundprojekt unter der Voraussetzung teilnehmen, dass diese ausländischen Partner ihr finanzielles Engagement mithilfe eines verbindlichen, unterzeichneten Schreibens (Letter of Intent) dokumentieren. Diese finanziellen Zusagen müssen mit der Projektskizze im Internetportal www.bioeconomy-in-the-north.eu hochgeladen werden.

Die Laufzeit der zu fördernden Projekte beträgt bis zu 36 Monate. Antragsberechtigt sind Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Landes- und Bundeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben sowie Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft

Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF den Projektträger Jülich (PtJ) beauftragt.

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt. In der ersten Verfahrensstufe sind dem Projektträger Jülich elektronisch Projektskizzen in englischer Sprache über das Internetportal www.bioeconomy-in-the-north.eu vorzulegen. Das Hochladen der Projektskizzen muss bis zum 17. Januar 2019, 13.00 Uhr CET, abgeschlossen sein.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung - Bekanntmachungen Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Norwegen Finnland Themen: Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte Förderung Lebenswissenschaften

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