StartseiteLänderEuropaVereinigtes Königreich (Großbritannien)Großbritannien: Geplante Hochschulreformen in der Kritik

Großbritannien: Geplante Hochschulreformen in der Kritik

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Mit dem geplanten „Teaching Excellence Framework“ (TEF) soll zukünftig die Lehre in Hochschulen und deren Fachbereichen bewertet werden. Kritik an dem Vorhaben wird nun vom „Higher Education Policy Institute“ (HEPI), einem unabhängigen Think Tank zur Hochschulbildung, in einem Bericht formuliert.

Hochschulen, die innerhalb des TEF gut abschneiden, dürfen ihre Studiengebühren dementsprechend dann auch auf über 9.000 Britsche Pfund – der Betrag gilt seit 2012 als Obergrenze – im Jahr erhöhen. Bewertet werden sollen die Hochschulen und deren Fachbereiche unter anderem auf der Grundlage von Befragungen zur Studierenden-Zufriedenheit und Beschäftigungsquoten von Absolventen (<link detail info grossbritannien-bis-veroeffentlicht-gruenbuch-mit-weitreichenden-hochschulreformen.html>Kooperation international berichtete am 12.11.2015).

Eine Umfrage des HEPI unter 1.005 Bachelor-Studenten, die auch im Bericht veröffentlicht wurde, machte jedoch deutlich, dass die von den Studenten für die Bewertung der Lehrqualität präferierten Kriterien sich nicht mit den im TEF favorisierten Kriterien decken. So soll nach den aktuellen Plänen insbesondere eine Evaluation der Qualitätssicherungsagentur „Quality Assurance Agency“ (QAA) zur Schlüsselmetrik des TEF erhoben werden, die in der Umfrage unter den Studenten jedoch nur an 18. (und damit letzter) Stelle landete.

Des Weiteren wird im Bericht des HEPI darauf hingewiesen, dass Großbritannien bereits über differenzierte Lehr-Evaluierungssysteme, wie etwa den „National Student Survey score“ (die auch im TEF herangezogen werden soll), verfüge:

    The scale and sophistication of current teaching improvement efforts in higher education in England is, despite its patchy implementation, among the highest in the world, and with measurable positive consequences. The government should recognise the risks of establishing a competing and different mechanism that could divert current efforts.”

Auch die Beschäftigungsfähigkeit der Studenten als ein Index für die Lehrqualität wird in Zweifel gezogen. Graham Gibbs, Koautor des Berichts, kritisiert, dass dieses auf ein Individuum zentrierte Konzept mehr über die Qualität der Studenten denn über die Qualität der Lehre aussagen würde. University World News schreibt dazu:

    „Gibbs questions the usefulness of a range of metrics – particularly outcome measures and employability measures – on the grounds that they are substantially influenced by the quality of students and do not tell us much about the quality of education they experience.”

Der gesamte Bericht ist hier abrufbar.

Zum Nachlesen:

Quelle: University World News / VDI TZ Redaktion: Länder / Organisationen: Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Themen: Bildung und Hochschulen Strategie und Rahmenbedingungen

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