Gemeinsam mit ihren Gastgeberinnen und Gastgebern werden die Visiting Fellows in den kommenden Jahren innovative biomedizinische Vorhaben initiieren, in einer Pilotphase erproben oder – je nach Projekt – mit einer eigenen Arbeitsgruppe umsetzen. Das breite Themenspektrum der diesjährigen Förderung spiegelt die Vielfalt der biomedizinischen Forschung in Berlin wider. Die ausgewählten Projekte reichen von molekularbiologischer Grundlagenforschung über datenbasierte Medizin, digitale Diagnosemodelle und Bioengineering bis hin zu neuen Ansätzen für die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Traumaforschung.
Als Visiting Fellows der Stiftung Charité neu gefördert werden:
- Prof. Dr. Dr. Katja Zeppenfeld, Leiden University (Niederlande): die Expertin für klinische Elektrophysiologie erforscht die Mechanismen und die Behandlung komplexer Herzrhythmusstörungen. Am Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC) wird sie eine eigene Arbeitsgruppe leiten und innovative Behandlungsstrategien gegen ventrikuläre Tachykardien und plötzlichen Herztod entwickeln.
- Prof. Dr. Jakob von Moltke, University of Washington (USA): der Immunologe erforscht, wie spezialisierte Darmzellen – sogenannte Tuftzellen – Abwehrreaktionen gegen parasitäre Würmer auslösen. Wie genau das Immunsystem diese Parasiten erkennt, ist bislang kaum verstanden.
- Prof. Dr. Karen Christman, University of California San Diego (USA): die Bioingenieurin entwickelt injizierbare Biomaterialien zur Regeneration von Herzgewebe. Ihre Expertise stärkt gezielt den Ausbau der biomedizinischen Ingenieurwissenschaften am MDC. Im Zentrum der Projekte stehen die Wechselwirkungen zwischen Biomaterialien und menschlichem Gefäßgewebe sowie deren molekulare Wirkmechanismen
- Prof. Dr. Katy Börner, Indiana University (USA): ein zentrales Anliegen der Informationswissenschaftlerin und Leiterin des Cyberinfrastructure for Network Science Center ist es, komplexe Daten so zu visualisieren, dass sie für Forschung, Klinik und Öffentlichkeit verständlich, zugänglich und nutzbar sind.
- Prof. Dr. Harry Hemingway, University College London (UK): der Professor für klinische Epidemiologie bringt datenwissenschaftliche Methoden für eine krankheitsübergreifende, umfassende Medizin an die Charité. Er analysiert große Gesundheitsdatensätze, um Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Krankheitsbildern sichtbar zu machen und neue Ansätze für eine integrierte Patientenversorgung zu entwickeln.
- Prof. Dr. Roy Salomon, University of Haifa (Israel): der kognitive Neurowissenschaftler erforscht die Verarbeitung traumatischer Erfahrungen unter dem Einfluss von Psychedelika. In einer groß angelegten Studie analysiert er die psychologischen, kognitiven und physiologischen Folgen bei 1.150 Überlebenden des Anschlags auf das Supernova-Festival 2023 in Israel.
Das Visiting Fellows-Programm wurde 2023 in neuer Form aufgelegt und führt die früheren Formate der Einstein BIH Visiting Fellows und BIH Visiting Professors fort. Über diese Programme hat die Stiftung Charité bislang 63 herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Berlin geholt – darunter drei Nobelpreisträger. Die Visiting Fellows werden im Oktober 2025 erneut ausgeschrieben.
Zum Nachlesen
- Stiftung Charité (13.06.2025): Internationale Forschungsexzellenz für Berlin: Sechs neue Visiting Fellows