Herzstück der neuen Europass-Plattform ist das e-Portfolio. Hier können Nutzerinnen und Nutzer ihre persönlichen Fähigkeiten, Qualifikationen und Erfahrungen dokumentieren, Zeugnisse und Zertifikate speichern sowie persönliche Ziele definieren. Für Bewerbungsprozesse kann das eigene Profil zeitlich befristet auch mit ausgewählten Arbeitgebern geteilt werden. Daneben umfasst das Portal eine Job- und Weiterbildungssuche: Die Verknüpfung mit EURES, dem europäischen Netzwerk für berufliche Mobilität, ermöglicht die Jobsuche in ganz Europa. Wer sich weiterbilden will, findet auf der Plattform Kurse über eine entsprechende Datenbank.
Weitere Funktionen sind der erweiterte Lebenslauf-Editor, mit dem sich Lebensläufe und Anschreiben in verschiedenen Designs erstellen lassen, sowie der Bewerbungstracker, mit dem laufende Bewerbungen bearbeitet werden können. Das neue Europass-Portal bündelt außerdem weiterführende Informationen zu den Themen Lernen und Arbeiten in Europa, etwa zu Arbeitsmarkttrends, Anerkennung und Validierung. Hinzu kommen Tools für Weiterentwicklung, Jobsuche und Bewerbung sowie Informationen zu zentralen Fragen rund um Bildung und Beschäftigung in Europa.
Bisherige Europass-Dokumente wie der „Europass Mobilität“, die „Europass Zeugniserläuterungen“ und das „Diploma Supplement“ bleiben zunächst unverändert. Die Zeugniserläuterungen für duale Aus- und Weiterbildungsberufe stehen nach wie vor über die Internetseiten www.europass-info.de und www.bibb.de zum Download bereit.
Die Plattform ist in 29 Sprachen verfügbar. Damit verfolgt das Europass-Portal weiterhin die Absicht, lebenslanges Lernen und die Transparenz von Qualifikationen und Kompetenzen in Europa zu fördern. Ansprechpartner zum neuen Portal ist das Nationale Europass Center Deutschland. Es ist in der Nationalen Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung angesiedelt.
Die Weiterentwicklung von Europass ist eine der Maßnahmen, die die Europäische Kommission als Teil der „Skills Agenda for Europe“ umsetzt. Die Agenda zielt darauf ab, die Kompetenzentwicklung von Menschen in der Europäischen Union zu fördern sowie ihnen den Zugang zu Weiterbildung und Arbeitsmarkt zu erleichtern; am 1. Juli ist die Agenda in einer aktualisierten Fassung erschienen. Europass wurde als EU-Service vor 15 Jahren eingeführt, seine Rechtsgrundlage wurde 2018 reformiert und flexibilisiert. Die bisherige europäische Website des erfolgreichen europäischen Instruments verzeichnete zuletzt zwei Millionen Besuche pro Monat. Europaweit wurden seit 2005 mehr als 150 Millionen Europass-Lebensläufe online erstellt.