StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)EU-Projekt NAMDIATREAM: Fortschrittliche Nanotechnologien für Krebsdiagnosen

EU-Projekt NAMDIATREAM: Fortschrittliche Nanotechnologien für Krebsdiagnosen

An dem Projekt zur Früherkennung von Krebs sind mehrere deutsche Partner beteiligt.

Ein vielversprechender Bereich im Kampf gegen den Krebs ist der Einsatz von Nanotechnologie - die Manipulation der Materie im atomaren und molekularen Maßstab für besondere medizinische Zwecke.

Das EU-finanzierte Projekt NAMDIATREAM ("Nanotechnological Toolkits for Multi-Modal Disease Diagnostics and Treatment Monitoring") will mit Hilfe von Techniken auf der Grundlage der Nanotechnologie zur Früherkennung beitragen. 1,7 Millionen Menschen sterben jedes Jahr in der EU an Krebs. Rund 3,2 Millionen neue Fälle werden jährlich diagnostiziert.

Das Projekt, das vom Trinity College Dublin in Irland geleitet wird, entwickelt ein Instrumentarium auf der Grundlage von Nanotechnologie, mit dem sich Krebs bereits in einem frühen Stadium feststellen lässt. Dieses Instrumentarium umfasst die Erkennung und Bildgebung von Biomarkern, die mit den häufigsten Arten von Krebs und ihrer Ausbreitung auf andere Teile des menschlichen Körpers in Zusammenhang stehen.

Das Instrumentarium besteht aus einem Satz von Nanopartikel-Reagenzien und Diagnose-Chips, die zur Sichtbarmachung von spezifischen photo-lumineszierenden, magnetischen und anderen optischen Eigenschaften verwendet werden können, um nach Krebsbiomarkern zu suchen.

So werden etwa Reagenzien mit Nanomaterialien mit Patientengewebeproben gemischt. Anschließend können die Forscher mit Hilfe modernster bildgebender Verfahren die besondere Verteilung der Nanomaterialien in den Proben sichtbar machen, sodass Krebsbiomarker ermittelt werden können.

Dieselbe Technik kann auch zur Auswertung des Krankheitsverlaufs bei chirurgischen Eingriffen verwendet werden, um Tumorheterogenität zur selektiven Bestrahlung oder die Kinetik der Krebszellenzerstörung während der Krebstherapie zu bewerten.

Das NAMDIATREAM-Instrumentarium ist mobil, weshalb er in verschiedenen Umgebungen - in der klinischen Forschung oder in Krankhäusern einsetzbar ist. Darüber hinaus arbeitet das Verfahren mit Mikroliter-Probenvolumina, wodurch sich Invasivität und Kosten des Verfahrens verringern.

Unternehmen, die auf diagnostische Geräte und Geräte zur medizinischen Bildgebung spezialisiert sind, waren an dem Konsortium zusammen mit klinischen und akademischen Partnern beteiligt. Die erwarteten Ergebnisse von NAMDIATREAM sollen eine solide Grundlage für eine verbesserte Krebstherapie liefern.

Das Projekt umfasst 22 Partner aus Irland, Spanien, Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, dem Vereinigten Königreich und der Schweiz.

Das Konsortium berichtet, dass die Gerätentwicklung und die Validierung des Werkzeugkastens dem Zeitplan voraus sind, und dass der neue Prototyp diagnostischer Sonden und Systeme an klinischen Ex-vivo-Proben von Krebspatienten und Labortiermodellen getestet wird.

Benchmarking-Tests im Vergleich zu derzeit verfügbaren Krebsdiagnoseansätzen haben gezeigt, dass die neuen Instrumente zur Krebsfrüherkennung von NAMDIATREAM machbar sind und tiefgehende sozioökonomische Auswirkungen haben könnten, sobald sie in die diagnostische Praxis eingeführt wurden.

Inzwischen hat NAMDIATREAM seine eigene Sichtbarkeit durch zahlreiche internationale wissenschaftliche Vorträge, ein neues Internet-Portal und wissenschaftliche Publikationen deutlich verbessert. Kommerzielle Verwertungsziele wurden erfolgreich durch die Anmeldung von zwei Patenten gesichert.

Weitere Informationen:

NAMDIATREAM
http://www.namdiatream.eu

Projektdatenblatt
http://cordis.europa.eu/projects/rcn/94840_de.html

Trinity College Dublin
http://www.tcd.ie/

Quelle: CORDIS - Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: EU Themen: Physik. u. chem. Techn. Lebenswissenschaften

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