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Innovation in Zeiten der Finanzkrise: G20 setzt auf Bündnisse mit Unternehmen

Im mexikanischen Los Cabos stand der Gipfel der großen Industrie- und Schwellenländer am 18./19. Juni im Zeichen der Finanz- und Wirtschaftskrise. Dazu kamen die Themen Ernährungssicherheit und umweltverträgliches Wachstum („Green Growth“). Ingesamt gab es nur wenige neue Initiativen in den Bereichen Forschung, Innovation und Bildung.

In Anlehnung an die Beschlüsse des diesjährigen OECD-Ministerrates befürworten die G20 in Los Cabos umweltverträgliches Wachstum, das auch integrativ ist: so sollen Wirtschaftswachstum, Umweltschutz und soziale Teilhabe miteinander verbunden werden. Allerdings verzichten die G20 weitgehend auf eigene Initiativen. Sie unterstützen jedoch die Green Growth Knowledge Platform, durch die internationalen Organisationen Wissenslücken schließen wollen, sowie eine neue Green Growth Action Alliance. Das Bündnis wurde auf dem Business 20-Gipfel (B20) von Unternehmen und int. Organisationen lanciert. Zu den fünf prioritären Zielen zählt neben der Entwicklung von Finanzierungsmodellen auch die Förderung von kohlenstoffarmen Innovationen („low carbon innovation“).

Wegen des prognostizierten Anstiegs der Weltbevölkerung auf über 9 Milliarden haben die G20 bereits im letzten Jahr einen starken Fokus auf Ernährungssicherheit und international koordinierte Agrarforschung gelegt. Die internationalen Forschungsinitiativen für Weizen, Reis und Mais werden weiterhin unterstützt. Die G20 lobten auch ausdrücklich die von Kanada initiierte Initiative AgResults, die von mehreren G20-Ländern und der Bill & Melinda Gates Foundation unterstützt werden. Ausgangspunkt von AgResults sind Probleme in der Agrarproduktion in Entwicklungsländern, die wegen eines Mangels an lukrativen Marktchancen bisher nicht durch Innovationen aus dem Privatsektor gelöst wurden. Unternehmen sollen nun durch relativ kleine Summen öffentlicher Gelder zu Innovationen für die Landwirtschaft in Subsahara-Afrika inspiriert werden (z.B. Anbau vitaminreicher Nahrungsmittel, innovative Düngemittel etc.).

Vor dem Hintergrund eines starken Kostenanstiegs für die Bewältigung von Katastrophen im Jahr 2011 (Schätzungen gehen von 380 Milliarden US-Dollar aus) haben die Weltbank und Mexiko mit Beteiligung der OECD eine Untersuchung zur Bewertung von Katastrophenrisiken vorgelegt. Die Weltbank fordert u.a. einen stärkeren Daten– und Informationsaustausch zwischen den G20-Ländern und mehr internationale Forschungszusammenarbeit. Während der G20-Gipfel die Veröffentlichung und zukünftige Aktivitäten begrüßte, ging er auf Forschungsaspekte nicht ausdrücklich ein.

Die G20-Aktivitäten zur finanziellen Teilhabe zielen darauf ab, den bisher ausgeschlossenen Menschen und Unternehmen Zugang zu Finanzdienstleistungen zu gewähren. Damit verbunden ist das neue G20-Engagement zu Finanzbildung bzw. Vermittlung von Finanzwissen (financial education). Die G20-Staats- und Regierungschefs unterstützen die laufenden Initiativen des OECD International Network on Financial Education.  Das Netzwerk wird ermutigt, weitere Instrumente zu entwickeln und zum nächsten G20-Gipfel in St. Petersburg einen Fortschrittsbericht vorzulegen. Thematisiert werden soll auch der Zugang von Frauen und jungen Menschen zu Finanzbildung.

Im Dezember 2012 wird eine sogenannte Knowledge Sharing Platform zu Kompetenzen für den Arbeitsmarkt (skills for employment) lanciert, die die ILO zusammen mit OECD, UNESCO und der Weltbank im Auftrag der G20 entwickeln.

Der nächste G20-Gipfel wurde für den 5./6. September 2013 in Sankt Petersburg unter Vorsitz Russlands angekündigt.

Quelle: IB des BMBF, G20-Dokumente Redaktion: von Sonja Bugdahn, DLR Projektträger Länder / Organisationen: G7 / G20 Global OECD Kanada Mexiko Region Westafrika Region Ostafrika Region südliches Afrika Themen: Berufs- und Weiterbildung Wirtschaft, Märkte Umwelt u. Nachhaltigkeit Lebenswissenschaften Innovation Bildung und Hochschulen Netzwerke

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